Desaster gegen Gladbach: Eintracht droht der Abstiegskampf

Jetzt klappt es nicht einmal mehr am Samstagabend. Die Eintracht setzte mit der schauerlichen 1:5-Niederlage gegen Mönchengladbach ihre Talfahrt fort. Zwei Punkte aus den letzten fünf Spielen - das riecht nach Abstiegskampf.
Wie in den beiden vergangenen Jahren ist die Eintracht mit Blick nach oben in den Oktober gestartet, muss jetzt aber zum Ende des Monats nach unten schauen. Der Veh-Effekt, der sich beim 6:2 gegen Köln kurz angedeutet hatte, ist restlos dahin. Neun Punkte aus neun Spielen - das ist die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Um am Ende nicht unter dem Strich zu landen, muss man immer ein paar Pünktchen mehr als die Zahl der absolvierten Spiele haben. Das ist bei der Eintracht nicht der Fall. Vor allem aber zeigt die Tendenz klar nach unten. Noch schlimmer als die Niederlage an sich, war die klare spielerische Unterlegenheit gegenüber den abgezockten Gladbachern. Der Ballbesitzfussball , den Veh will, scheint die Mannschaft zu überfordern. Die Taktik von Vorgänger Thomas Schaaf, der den Ball schnell nach vorne bringen wollte und sich Meier komplett aufs Toreschiessen konzentrieren ließ, kam der technisch und läuferisch limitierten Mannschaft vielleicht mehr entgegen.
Die Eintracht hatte gegen Gladbach gar nicht so schlecht begonnen, aber den Pässen in die Spitze mangelte es anders als bei Gladbach an Präzision. Wieder einmal zeigte sich, dass trotz der Rückkehr von Seferovic die spielerischen Möglichkeiten aus dem Mittelfeld heraus fehlen, zumal die Außenverteidiger Ignjovski und Oczipka in der Offensive kaum etwas zustandebringen. Ignjovski fehlt es an Ballsicherheit und Oczipka, der auch in der Defensive gegen Traore überfordert wirkte, mangelt es an Schnelligkeit.
Vielleicht sollte Trainer Veh ihm ähnlich wie Hasebe mal eine Pause verordnen und wieder mal den temperamentvolleren Djakpa von Anfang an bringen. Dessen Hereinnahme hatte der Eintracht vor zwei Jahren in einer ähnlich schlechten Situation gut getan.
Das einzige was bei der Eintracht im Moment noch etwas Hoffnung macht, ist der Umstand, dass sie auch in den letzten Jahren sich immer erst dann auf ihre Stärken besann, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stand. Das Gerede von Europa scheint die Mannschaft zu benebeln. Sie neigt dann zur Selbstüberschätzung. Aber dazu hat sie wirklich keinen Grund. Über die ganze Saison ist die Eintracht bestenfalls Mittelmaß. Aber sogar das - und auch die 43 Punkte-Marke, die Thomas Schaaf letzte Saison erreichte, - muss erst einmal wieder erreicht werden. Bitte träumt nie mehr von Europa, denkt erst mal an den Klassenerhalt!