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Wussten Lilien-Fans von bevorstehender Prügelattacke?

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Eintracht-Fans attackieren Lilien-Anhänger
Eintracht-Fans attackieren Lilien-Anhänger © Keutz TV

Der SV Darmstadt 98 weist die Vorwürfe der Bundespolizei zurück und widerspricht der Aussage, bei dem Angriff von Eintracht-Anhängern habe es sich um eine „vereinbarte Auseinandersetzung“ gehandelt.

Nach der Attacke von mutmaßlichen Anhängern von Eintracht Frankfurt auf einen mit Fans der Darmstädter Lilien besetzten Zug am vergangenen Samstagabend im südhessischen Messel (Kreis Darmstadt-Dieburg) hat sich für die zuständige Bundespolizei der Verdacht erhärtet, dass Darmstädter Fans von dem bevorstehenden Angriff gewusst haben. 

Laut Bundespolizeisprecher Ralf Ströher haben Bahnreisende ausgesagt, sie seien noch vor der Einfahrt in den Bahnhof Messel von Lilien-Fans angesprochen und gebeten worden, sich in ein anderes Zugabteil zu setzen. „Offenbar wusste ein Teil der Fans, dass etwas passiert“, so der Polizeisprecher. Auf Nachfrage sagte Ströher, der in dem Zug anwesende „szenekundige“ Polizeibeamte habe die Aussage der Bahnreisenden allerdings nicht bestätigen können. 

Darmstadt: „Nicht Angegriffene zu Tätern machen“

Nach den Worten Ströhers werden die Vernehmungen und Befragungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Ermittelt wird wegen Landfriedensbruch, Sachbeschädigung und gefährlicher Körperverletzung. Verletzt wurden bei dem Angriff fünf Darmstädter Fans. Die etwa 40 bis 50 Angreifer, die den Zug schon bei der Einfahrt in den Bahnhof mit Steinen beworfen hatten, flüchteten mit bereitstehenden Fahrzeugen. Hinweise auf die Gewalttäter, die mit schwarz-weißen Mützen und T-Shirts mit Bezug zu Eintracht Frankfurt bekleidet waren, gibt es bislang laut dem Polizeisprecher nicht.

Der SV Darmstadt 98 teilte am Donnerstag via Twitter mit, man könne „mit absoluter Sicherheit sagen“, dass es sich bei dem Angriff „nicht um eine vereinbarte Auseinandersetzung“ gehandelt habe. Sofern der Polizei nicht „glasklare Fakten“ vorlägen, fordere man dazu auf, zunächst das Ende der Ermittlungen abzuwarten. „Sonst werden Angegriffene zu Tätern gemacht“. Bislang sei der Verein von der Bundespolizei „in keiner Weise in die Ermittlungen einbezogen“ worden. Man stehe aber „gerne für einen Anruf bereit“.

Zuvor hatten schon abgeklebte Kameras in dem angegriffenen Zug für Spekulationen gesorgt, dass die Schlägerei geplant war.

jjo

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