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Eintracht abgewatscht: DFB verhängt drastische Strafen

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So sah es im Frankfurter Fanblock aus, als Darmstädter Fahnen brannten.
So sah es im Frankfurter Fanblock aus, als Darmstädter Fahnen brannten. © Christian Klein ( FotoKlein)

Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt muss wieder einmal für die Unbelehrbarkeit einiger Fans büßen.

Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat die Frankfurter Eintracht wegen der Vorfälle beim Hessenderby gegen Darmstadt 98 sowie beim Pokalspiel in Aue (Pyro) hart bestraft. Weil am 6. Dezember 2015 Fan-Utensilien der Südhessen im Fanblock angezündet worden waren und rund 70 zum Teil vermummte Personen nach dem Abpfiff den Innenraum betraten, erhielt die Eintracht nicht nur eine Geldstrafe in Höhe von 75 000 Euro, sondern sie muss im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart den Block 40, das ist der Mittelblock im Stehplatzbereich der Nordwest-Tribüne, sperren. Die Austragung eines weiteren Heimspiels mit Sperrung des Blocks 40 wurde zur Bewährung bis zum 5. Dezember 2016 ausgesetzt.

Beim Rückspiel in Darmstadt bleibt der Gästebereich geschlossen, die Eintracht muss den Lilien den Einnahmeausfall bezahlen. Außerdem sind bis zum Saisonende in Frankfurt weder Choreographien noch Zaunfahnen erlaubt.

Die Eintracht hat dem Urteil zugestimmt, da der DFB-Kontrollausschuss zunächst noch härtere Strafen vorgesehen hatten. Axel Hellmann, im Eintracht-Vorstand auch für den Fanbereich zuständig, sprach von „ausführlichen Erörterungen“, bei denen der Club nachweisen konnte, in der Vergangenheit viel dafür getan zu haben, dass es nicht zu häufigeren Vorfällen oder Straftaten kommt. So wurde nicht nur der Dialog mit diversen Fangruppen intensiviert, es wurde auch viel Geld in die Stadion-Technik investiert, was wiederum zu einer hohen Täter-Identifizierung führt. So sind bisher rund ein Dutzend Personen identifiziert, weitere werden in Zusammenarbeit mit der Polizei folgen.

Hellmann machte am Donnerstag deutlich, dass diese Personen nicht nur mit Stadionverboten rechnen müssen, sondern dass die Eintracht auch zivilrechtlich gegen sie vorgehen werde. Das heißt, dass sie sich an der Geldstrafe beteiligen müssen. „Alle müssen verstehen, dass nun das Ende der Fahnenstange erreicht ist“, sagte Hellmann. Weitere Vorfälle ähnlicher Art würden „die Marke Eintracht stark beschädigen“, denn es sei zu erwarten, dass der DFB die Daumenschrauben noch enger anziehen werde.

Die Eintracht wird den Dialog mit den Fans weiter fortsetzen. Man werde „unermüdlich“ nach einem gemeinsamen Weg suchen, so Hellmann. Man werde aber auch weiter in Sicherheitstechniken investieren. Von der Geldstrafe darf die Eintracht ein Drittel, also 25 000 Euro, für sicherheitsrelevante Zwecke verwenden.

Während die Eintracht beim Kontrollausschuss Pluspunkte damit sammeln konnte, dass einige aus der Ultra-Führung versucht hatten, weitere Eskalationen zu verhindern, kam es beim DFB nicht gut an, dass keine der Fangruppen die Vorfälle wenigstens anschließend offiziell verurteilt hatte. Auch Hellmann fand dies „enttäuschend“.

Darmstadts Präsident Rüdiger Fritsch meinte zu dem Urteil: „Letztlich ist das eine Angelegenheit der Eintracht und des DFB-Sportgerichts. Wir hoffen, dass kommende Derbys stimmungsvoll und mit Anfeuerungen von beiden Seiten, aber gleichzeitig friedlich vonstattengehen.“

Da das Stadion am Böllenfalltor bei fast jedem Heimspiel aus allen Nähten platzt, wird es selbst für findige Eintracht-Anhänger schwer werden, sich für die Partie in Darmstadt mit Karten zu versorgen. Allerdings könnte dies auch eine Schwachstelle des Urteils sein. Durch die kurze Distanz zwischen beiden Städten ist es nicht auszuschließen, dass Frankfurt-Fans Ende April auch ohne Ticket in die Darmstädter Innenstadt reisen werden. gibt es Infos für betroffene Fans darüber, wie sie ihr Geld für Karten im gesperrten Block 40 zurück bekommen.

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