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Eintracht Frankfurt: Kein Überschwang trotz prächtiger Tore

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Gebremste Freude: Ante Rebic (links), hier mit Haller.
Gebremste Freude: Ante Rebic (links), hier mit Haller. © Jan Huebner (Jan Huebner)

Ante Rebic gab sich auch in Bremen wieder einsilbig. Dafür sparten die Kollegen und der Trainer nicht mit Lob.

Frankfurt/Bremen - Die serbisch-kroatische Fraktion war fast unter sich, als sie gemeinsam in den Katakomben des Weserstadions verschwand. Filip Kostic redete mit Luka Jovic, Ante Rebic gab einige Brocken in seiner Heimatsprache dazu. Wirklich glücklich wirkten sie nicht, aber auch nicht sonderlich unzufrieden. Die Interviews für Pressevertreter übernahmen wie üblich andere, etwa der eingewechselte und prima Deutsch sprechende Serbe Mijat Gacinovic.

Eintracht Frankfurt: Ante Rebic feiert sein Tor sehr zurückhaltend

Kurios, dass jeder Eintracht-Akteur auch eine Frage zum besten Frankfurter Feldspieler beantworten musste: Warum bloß bejubelt Ante Rebic seine Tore, nachdem er sich bekreuzigt hat, so zurückhaltend? Mit einer fast demütig anmutenden Geste, die selbst bei seinen Prachttoren keinen Überschwang duldet – oder was sollte die abwiegelnde Handbewegung bedeuten? Liegt dem Vizeweltmeister womöglich etwas auf dem Magen? „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sauer ist, wenn er ein Tor schießt“, erklärte Marco Russ, der sich nicht die Mühe machen wollte, den Gemütszustand des formstärksten Angreifers zu ergründen.

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Und war der Eintracht-Stürmer nicht auch bei seinem tollen Volleyschuss im WM-Gruppenspiel gegen Argentinien – Rebic traf nach einem verunglückten Schlag des Gaucho-Keepers Willy Caballero zum 1:0 – lediglich mit ausgebreiteten Armen zur Eckfahne gelaufen, ohne eine Miene zu verziehen? Also sagt sich jetzt sein Verein: So lange dieser Mann fürs Team arbeitet, ist es egal, wie er seine Tore feiert.

Trainer Adi Hütter sparte nicht mit Lob: „Er wirkt dynamischer, entschlossener. Zwei Spiele, zwei wunderschöne Tore – er ist sicher in einer besseren Verfassung.“ Wie schon gegen Freiburg hatte der 25-Jährige auch dieses Malseinen Gegenspieler ausgetanzt, indem er einen angetäuschten Schuss mit rechts abbrach, die Kugel mit der Sohle auf links zog, um den Ball zielgenau ins Netz zu zirkeln. Ein Volltreffer von besonderer Güte, die die Wuchtbrumme so wertvoll macht. Sieben Bundesligatore hat er bis jetzt erzielt, sechs waren es in der Vorsaison, ehe Rebic zum Pokal- und WM-Helden  wurde.

Eintracht Frankfurt: Rebic ist wieder in Form

Nach der WM war der Kroate schwer in die Gänge gekommen; kein Wunder nach allem, was auf das Kraftpaket in Russland und der Folgezeit eingeprasselt war. Schon im Florida-Trainingslager hatte sein Sturmpartner Sébastien Haller eine Bereitschaft bei Rebic ausgelotet, in der Rückrunde noch mehr zu leisten.

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Hütter bestätigte diese Einschätzung: „Er hat mehr Power und Punch  – und die Tore geben ihm natürlich auch Selbstvertrauen. Ob er jubelt oder nicht – das fragen Sie ihn bitte selbst.“

(hel)

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