Eintracht Frankfurt: Keine Abstriche bei der Qualität des Kaders
Dank Mehreinnahmen durch die Champions-League-Teilnahme ändern sich für Sportvorstand Markus Krösche die finanziellen Spielräume.
Frankfurt - In diesem Sommer könnte erstmals wieder etwas eintreten, was Eintracht Frankfurt seit der Saison 18/19 erfolgreich zu verhindern wusste: ein Minus in der Transferbilanz. Um dieses zu vermeiden, wirtschaftete die Eintracht jahrelang klug, generierte unter Sportvorstand Fredi Bobic Rekordeinnahmen für Luka Jovic und Sebastien Haller und verstand es, die dadurch entstandenen personellen Lücken wieder zu schließen.
In diesem Sommer ging Eintracht Frankfurt auf Shopping-Tour und bastelte an einem Kader, der auf Mehrfachbelastung ausgelegt ist. Entsprechende Ablösen wurde bisher nicht generiert, um die Ausgaben von 28 Millionen Euro auszugleichen. Nach Informationen der Bild wird dies auch nicht mehr notwendig sein, sprich den Verkauf eines Stars für eine ausgeglichene Bilanz wird es nicht geben. Dies liegt auch an den Mehreinnahmen, die der Eintracht winken.

Eintracht Frankfurt: kalkulierte Mehrausgaben durch sportlichen Erfolg
Aktuell steht ein Minus von rund 23 Millionen Euro auf der Haben-Seite. Nur knapp 5 Millionen Euro nahm die SGE durch Spielerverkäufe ein, unter ihnen allesamt Akteure, mit denen sportlich nicht mehr geplant wurde. Das ursprünglich durch den Aufsichtsrat ausgegebene Ziel durch Transfers mindestens 20 Millionen Euro in die Kasse zu spülen scheint nun aufgeweicht.
Statt Kaliber wie Filip Kostic, Evan Ndicka oder Daichi Kamada aufgrund auslaufender Verträge noch loszuwerden, setzt die Klubführung auf Breite und vor allem Qualität, möchte mit allen drei Spielern sogar verlängern. Klar weiß auch Markus Krösche, dass die Eintracht ein Wirtschaftsunternehmen sei, doch: „Der sportliche Erfolg ist das oberste Ziel. Er ist essenziell für Eintracht.“, so der Sportvorstand gegenüber Bild.
Eintracht Frankfurt: Markus Krösche will die „bestmögliche Mannschaft“ auf dem Platz
Ein gesteigertes finanzielles Risiko wird durch den sportlichen Aufstieg der letzten Zeit ermöglicht. Allen voran die Champions League, dessen Teilnahme bereits 16 Millionen Euro einbringt, erlaubt es der Eintracht größer zu denken, auf lange Sicht möglicherweise zu den finanziellen Schwergewichten der Liga aufzuschließen.
Dazu braucht es wiederum sportliche Konstanz, denn erst der mühsame Aufstieg der letzten Jahre, der durch den Euro-League-Sieg gekrönt wurde, erlaubt die jetzige Ausgangslage. Im Umkehrschluss hätte eine verpasste Europapokalteilnahme in der kommenden Saison, nach einem mittelmäßigen Jahr in Liga, wohl Sparkurs bedeutet.
Für Krösche zählt es in dieser Saison: „Die bestmögliche Mannschaft auf dem Platz zu haben.“ Die Tiefe im Kader, die es für diesen Anspruch braucht, dürfte für ihn ein gutes Argument gewesen sein, es bei der Transferbilanz in diesem Sommer nicht so genau nehmen zu müssen. (nki)