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Eintracht Frankfurt: Präsident Fischer warnt auf der Mitgliederversammlung vor überzogenen Erwartungen

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Peter Fischer
Peter Fischer © picture alliance / Frank Rumpenh

Mehr Mitglieder, sportlicher Erfolg und als Krönung der Pokalsieg der Fußballer: Eintracht Frankfurt blickt auf ein starkes Jahr 2018 zurück. Präsident Fischer verzichtet diesmal auf eine politische Botschaft und warnt stattdessen vor überzogenen Erwartungen.

Frankfurt - Mit Blick auf die golden glänzende Trophäe verspürte Adi Hütter kurzzeitig etwas Wehmut. «Es tut mir unglaublich weh, dass wir nächstes Jahr diesen Pokal nicht haben werden», sagte der Trainer von Eintracht Frankfurt bei der Mitgliederversammlung des Vereins am Montag.

Das frühe Pokal-Aus des Titelverteidigers haben Fans, Mitglieder und Verantwortliche aber längst vergessen: Sie applaudierten lautstark und ausdauernd für den Österreicher, der die Herzen der Hessen innerhalb weniger Monate erobert hat und auf ein emotionales erstes halbes Jahr zurückblickt. «Wir vergessen auch Ulm, Adi», scherzte Präsident Peter Fischer in Richtung des Trainers, in Anspielung auf die Pleite beim Viertligisten im vergangenen August.

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Auf einem schwarzen Sockel hatte der Pokalsieger die Trophäe seinen Mitgliedern präsentiert, ganz prominent und gut sichtbar neben dem Rednerpult. Fischer, immerhin seit August 2000 Präsident des hessischen Vereins, sprach vom «vielleicht aufregendsten Jahr, das ich bei Eintracht Frankfurt erleben durfte». Er schob schnell und mit freudiger Stimme hinterher: «Es war wirklich ein geiles Jahr.»

Eintracht Frankfurt: Pokalsieg gegen Bayern ist noch in den Köpfen

Der 3:1-Finalerfolg über den FC Bayern München sei noch immer in den Köpfen. «Jeder wird bis zum Ende seines Lebens wissen, wo er am 19. Mai war», sagte der 62 Jahre alte Fischer, der eine pointierte und launige Rede über etwa 70 Minuten hielt und «den historischen Sieg» von Berlin vor den 533 Mitgliedern in der Wolfgang-Steubing-Halle noch einmal explizit würdigte.

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Auf große politische Botschaften wie im Vorjahr, als er die AfD harsch attackiert hatte, verzichtete Fischer diesmal. «Sie werden nicht so viel Zeilen zusammen bekommen wie letztes Jahr», rief der Präsident gleich zu Beginn der Veranstaltung in Richtung der Journalisten. Stattdessen betonte er die positive Entwicklung des Vereins und verkündete eine Mitglieder-Bestmarke: Über 67 000 sind es nach Vereinsangaben inzwischen, mehr als je zuvor. «Oberbürgermeister wird jemand in dieser Stadt in der Zukunft nur noch, wenn er die Stimmen von Eintracht Frankfurt hat», sagte Fischer - und erntete Applaus.

Eintracht Frankfurt: Verkündung der Zahlen

Noch vor der Verkündung der finanziellen Zahlen (339 000 Euro Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr und Erlöse von rund 12 Millionen Euro) hatte der Präsident vor zu hohen sportlichen Erwartungen und der Champions League als explizitem Ziel gewarnt. «Ich halte das für deutlich überzogen», sagte Fischer. Die dritte Teilnahme am Pokalfinale innerhalb von drei Jahren ist schon vom Tisch, doch das ist für Fischer nicht schlimm. «Man kann im Mai auch woanders hinfahren», deutete er an. Zum Beispiel nach Baku, wo am 29. Mai das Endspiel der Europa League stattfindet.

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