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Fußballgott Alex Meier und sein neues Leben

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Von: Ingo Durstewitz

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Alex Meier, Pokalsieger 2018.
Alex Meier, Pokalsieger 2018. © picture alliance / Roland Holsch

Alexander Meier, der Fußballgott in gesetztem Alter, 36 immerhin schon, ist in den vergangenen Wochen viel herumgekommen auf diesem Planeten. Er hat immer noch Spaß am Fußball.

Die meiste Zeit verbrachte Meier in seiner Heimat, in Buchholz in der Nordheide nahe Hamburg, er war mal hier und da, und schließlich tourte er ausgiebig durch die Staaten, seiner Wahlheimat, unter anderem machte er Station bei Oka Nikolov, noch so einer Eintracht-Legende, der als Assistenztrainer froh und glücklich beim MLS-Klub Philadelphia Union ist. Zehn Tage trainierte der frühere Frankfurter Torjäger Meier in Philly mit, nur um sich fit zu halten, ein Engagement als Berufsfußballer stand nie zur Debatte. „Für mich war das Urlaub mit gutem Fußballtraining“, erzählt der Mann, den die FR einst den „Mittelfeldstürmer“ taufte.

Alex Meier: Eintracht-Ikone wieder in der Heimat

Mittlerweile ist die Eintracht-Ikone wieder in der Heimat droben im Norden, vielleicht fliegt er noch mal rüber über den Teich zu seinem Kumpel Oka, so genau weiß er das noch nicht, er lässt das Leben auf sich zurollen. Das Leben des Alex Meier hat sich verändert, er ist raus aus dem Fokus, dem Rampenlicht, das ihm nie viel bedeutet hat, er geht als Privatier durch die Welt, hat seine Freiheiten und genießt sie. Er verbringt viel Zeit zu Hause, auch mit seinem treuen Vierbeiner Alf, einem Retriever, er trifft sich mit Freunden auf einen Kaffee und spielt leidenschaftlich gerne Tennis, einen Sport, den er für sich entdeckt und lieben gelernt hat. Und doch: Der Fußball lässt ihn nicht los. Alex Meier, 336 Spiele und 119 Tore für die Eintracht, Torschützenkönig in Liga eins und zwei, ist Fußballer mit Haut und Haaren, ein Leben ohne die Kugel kann er sich nicht vorstellen.

Der Mann mit dem Zopf weiß natürlich, dass sich seine aktive Zeit dem Ende entgegenneigt, er sieht das mittlerweile total entspannt. Er hält sich fit, verfolgt einen – vom ehemaligen Eintracht-Konditionscoach Klaus Luisser ausgearbeiteten – Fitnessplan, trainiert zwei-, dreimal die Woche beim Oberligisten Buchholz mit, das macht ihm Spaß, auch weil die Jungs ein gutes Niveau haben, wie er sagt. „Das ist super da.“ 

Neuer Verein? Alex Meier hält sich bereit

Meier hält sich bereit, falls noch mal ein Angebot herein flattern würde, so wie im vergangenen Winter, als sein Heimatverein FC St. Pauli zuschlug und Meier verpflichtete. Das hätte damals eine Win-win-Situation werden können, die Hamburger standen an der Schwelle zur Bundesliga, doch dann schmierten sie ab. An Meier lag es nicht, er schoss in dem auf Zerstören aufgebauten Ensemble so viele Tore wie er konnte – doch die Mannschaft war keine, zu viel Phlegma, zu viel Gemütlichkeit, interne Differenzen. Meier würde es trotzdem „immer wieder machen, das hat alles gepasst“. 

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Und nun? „Wenn noch was kommt, ist es schön, wenn nicht, ist es auch okay“, sagt Meier. Er hat seinen Frieden geschlossen, auch den unrühmlichen Abschied von der Eintracht hat er längst verarbeitet. Er hatte Angebote, auch aus der deutschen zweiten und dritten Liga, aber seine große Karriere irgendwo im Niemandsland ausklingen lassen, nein, das will er nicht. „Ich würde nur etwas machen, zu dem ich wirklich Lust habe.“ Vielleicht geht er noch mal in die USA, er weiß es noch nicht. „Ich bin total entspannt. Aber Lust auf Kicken habe ich auf jeden Fall noch.“ 

Zeitpunkt für Abschiedsspiel in Frankfurt unklar

Einen genauen Zeitplan, wann er definitiv und offiziell Schluss macht, hat er nicht. Deshalb kann er nicht sagen, wann es zu seinem großen Abschiedsspiel in Frankfurt kommen wird. „Darüber mache ich mir erst Gedanken, wenn es zu 100 Prozent vorbei ist.“ Der Tag rückt näher, das ist klar. 

Meier, der der Eintracht immer die Treue hielt, mit dem Klub international und auf dem Lande spielte, auf- und abstieg und selbst ein Adlerträger blieb, als er für zehn Millionen Euro Gehalt nach China hätte wechseln können, wird in den Schoß seines Herzensvereins zurückkehren, er hat einen Anschlussvertrag. „Aber ob das nächstes Jahr oder in zwei Jahren sein wird, steht nicht fest.“ Es wird ein neues Kapitel seiner langen Laufbahn sein. 

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Meier über Jovic: „Wahnsinn, der Junge“

Die Mannschaft verfolgt er aufmerksam, das 3:0 gegen Straßburg hat ihm richtig gefallen. Meier hofft auf eine ähnliche gute Saison wie die letzte, auch wenn ihm die Wechsel der Toptorjäger Luka Jovic und Sebastien Haller Kopfzerbrechen bereiten. „Die Jungs haben zusammen 47 Tore gemacht, das muss man erst mal kompensieren“, sagt er. Gerade Jovic, dessen großes Talent er vom ersten Tag an erkannte, hat es Meier angetan: „Wahnsinn, der Junge.“ Er glaubt aber sehr wohl, dass Neuzugang Bas Dost einen Teil der Lücke abdecken kann. „Guter Einkauf“, sagt Meier, der König der Innenseite. „Der Mann schießt seine Tore und er braucht keine Eingewöhnungszeit. Das wird passen.“

Sein Tipp: 2:0

Von Ingo Durstewitz

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