Neuzugänge überzeugen nicht: Hat sich Eintracht Frankfurt verzockt?

Die Neuzugänge von Eintracht Frankfurt zünden noch nicht. Hat sich Sportvorstand Markus Krösche verzockt?
Frankfurt – Markus Krösche, neuer Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt und Nachfolger von Fredi Bobic, hatte im Sommer einiges zu tun. Mehrere Spieler wurden abgegeben und dafür einige Neuzugänge geholt, welche die Mannschaft besser machen sollen. Nach sechs Spieltagen in der Fußball-Bundesliga ist die SGE noch immer ohne Sieg, im DFB-Pokal schied der Klub bei Drittligist SV Waldhof Mannheim aus und auch in der Europa League kam die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner nicht über ein Remis gegen Fenerbahce Istanbul hinaus.
Auffallend ist, dass mehrere Neuzugänge bislang kein Faktor sind und die SGE nicht besser machen. Hat sich Markus Krösche bei einigen Verpflichtungen verzockt?
Eintracht Frankfurt noch sieglos
Jesper Lindström: Der von Bröndby Kopenhagen verpflichtete Mittelfeldspieler versucht viel, doch ihm gelingt reichlich wenig. Ihm fehlt noch das gewisse Etwas für die entscheidenden Aktionen. Lindström ist technisch beschlagen, aber doch sehr schmächtig, wodurch er in Zweikämpfen gegen robuste Spieler häufig Probleme hat. Vom 21-Jährigen muss in Zukunft mehr kommen, damit er für Eintracht Frankfurt eine echte Verstärkung darstellt.
Eintracht Frankfurt: Fabio Blanco bei Glasner noch außen vor
Fabio Blanco: Der 17-Jähgrige kam als Top-Talent vom FC Valencia zu Eintracht Frankfurt, ist bei Trainer Oliver Glasner aber bislang völlig außen vor. Blanco kam mit viel Enthusiasmus und großen Erwartungen an den Main. Da ist es natürlich dann eine Enttäuschung, wenn es nicht so läuft. In dieser Gefühlswelt befindet er sich wohl gerade. Der Junge hatte noch kein einziges Erwachsenenspiel bei der absolviert, bis er zur Eintracht kam. Dann ging es in die deutsche Bundesliga, eine der Top-5-Ligen in Europa – zu einem Klub, der international spielt. „Das ist schon ein sehr, sehr großer Schritt“, sagte der Coach über den Spanier. Eine Trennung steht im Raum.
Rafael Borré: Ablösefrei wechselte der Kolumbianer zu Eintracht Frankfurt und soll im Angriff für Furore sorgen. Der 26-Jährige arbeitet viel, ist engagiert, doch oftmals agiert er glücklos. Gegen den 1. FC Köln gelang ihm endlich sein erstes Bundesligator. Er taucht nach starken Aktionen öfters längere Zeit ab. Borré muss sich weiter an die neue Umgebung gewöhnen. Für einen Mittelstürmer ist er eigentlich zu schmächtig und klein.
Sam Lammers: Er kam am letzten Tag der Transferphase von Atalanta Bergamo als der ersehnte Mittelstürmer zu Eintracht Frankfurt und erzielte bereits zwei Treffer. Doch ansonsten kam nicht viel vom Niederländer, der teilweise unsichtbar und kein Faktor im Angriffsspiel der SGE ist.
Eintracht Frankfurt: Jakic deutet immenses Potenzial an
Kristijan Jakić: Der Kroate schlug direkt ein und ist vom ersten Spiel an eine Verstärkung für Eintracht Frankfurt. Der 24-Jährige besticht mit körperlicher Präsenz und Zweikampfstärke. Ihm fehlt aber noch die Konstanz in seinen Leistungen. Mit ihm könnte die SGE einen Volltreffer gelandet haben, der sich in Zukunft sicher weiter steigern wird.
Christopher Lenz: Der Ex-Berliner kam als Stammspieler für die linke Abwehrseite. Seine Leistungen waren höchstens solide, er passte sich sehr an seine Mitspieler an. Seit zwei Wochen fehlt er verletzt wegen muskulärer Probleme. Eine Hilfe war er noch nicht für Eintracht Frankfurt, nach der Länderspielpause wird der 27-Jährige aber einen neuen Anlauf nehmen.
Jens Petter Hauge: In seinem ersten Pflichtspiel direkt mit einem Tor und in Bielefeld legte er einen weiteren Treffer nach. Hauge ist technisch stark, doch neben starken Dribblings wirkt der Norweger teilweise überfordert. Defensiv ist die Leistung des 21-Jährigen steigerungsfähig, Eintracht Frankfurt wird ihm aber wohl die Zeit geben, die er benötigt, um seine ganze Qualität abzurufen. Bislang mehr Mitläufer als Verstärkung. (smr)