Eintracht-Präsident Fischer enthüllt Morddrohungen gegen ihn: „Viele Dinge kamen nicht ans Licht“
Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt, hat in einem Interview Morddrohungen gegen ihn enthüllt und öffentlich gemacht.
Frankfurt – Eintracht Frankfurt steht vor dem wichtigsten Spiel des Jahres. Im Finale des DFB-Pokals trifft die SGE auf Champions League-Teilnehmer RB Leipzig und will nach 2018 ein weiteres Mal den Pokal mit nach Hause nehmen. Die Fans der Adler und die ganze Stadt Frankfurt fiebert dem Endspiel im Berliner Olympiastadion entgegen, so auch SGE-Präsident Peter Fischer.
Peter Fischer | |
---|---|
Geboren: | 14. März 1956 |
Verein: | Eintracht Frankfurt |
Funktion: | Präsident |
Eintracht Frankfurt: Präsident Fischer erhielt Morddrohungen
Für ihn ist es das letzte Endspiel seiner Amtszeit, denn er kündigte vor einigen Wochen seinen Rücktritt zum Ende des Jahres an. „Ich habe in den zurückliegenden 23 Jahren viel Kraft und Energie in das Amt und den Verein gesteckt. Hätte mir zu meinem Amtsantritt im Jahr 2000 jemand gesagt, auf welche Meilensteine wir heute zurückblicken können, hätte ich es ganz sicher nicht geglaubt“, sagte Fischer bei seiner Rücktrittsankündigung.
In Berlin will er aber noch einmal einen Titel mit seiner Eintracht feiern, bevor er Platz für seinen Nachfolger macht. Es wäre Balsam für die Seele, denn hinter dem scheidenden Präsidenten liegt eine schwere Zeit. Nach eigenen Aussagen erhielt der 67-Jährige eine Vielzahl an Morddrohungen und üble Beleidigungen. Diese hätten sich auch gegen seine Familie gerichtet und teilweise konkrete Gewaltfantasien beinhaltet, wie er in einem Interview mit den TV-Sendern RTL und ntv erzählte.

„Der ganze braune Dreck ist laut. Wir, die Lieben, sind viel zu leise. Ich bin einer der Lieben, der laut ist. Mir sind da viele Dinge passiert, die auch nicht ans Licht gekommen sind, die nicht so medial waren. Wenn man den Aktenordner mit den ganzen Dingen hier sieht, wo ich überall umgebracht werden soll und wie ich sterben sollte“, sagte Fischer.
Eintracht Frankfurt: Fischer schockiert über den öffentlichen Umgang mit seinem Sohn
„Was aber ganz link war, ist die Art und Weise wie mein kleiner Sohn öffentlich behandelt wurde. Er war völlig verzweifelt und ist nicht mehr vor die Tür gegangen“, verriet Peter Fischer im RTL-Interview. Ende 2022 waren Fischer und weitere Familienmitglieder in Folge einer Hausdurchsuchung kurzzeitig ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten. Ihnen war vorgeworfen worden, zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt eine unbekannte Menge Kokain unerlaubt erworben und aufbewahrt zu haben. Diese Ermittlungen wurden im März wieder eingestellt.
„Dann hat es mein kleiner Luca wieder geschafft, durch den Sport. Da kamen von seiner Fußballmannschaft die Videos: ‚Ohne dich können wir doch gar nicht gewinnen. Sieh zu, dass du wieder ins Training kommst, du Blödmann!‘ Wir brauchen dich. Daran sieht man wieder einmal: Sport verbindet. Sport hat meinem Sohn geholfen – und mir würde der Pokalgewinn helfen“, sagte Fischer im RTL-Interview und hofft, dass die Mannschaft der Eintracht ihm diesen Traum erfüllt. (smr)