Eintrachts Befreiungsschlag

Dank der zwei wunderschönen Tore von Marc Stendera hat die Eintracht einen ganz wichtigen Dreier gelandet. Jetzt ist sie wieder halbwegs auf Kurs.
Es bleibt dabei: Die SGE kann scheinbar nur gut spielen, wenn sie, statt von Europa zu träumen, mit dem Rücken zur Wand steht. So war es oft in den letzten Jahren, und so war es auch beim 2:1-Sieg in Hannover.
Dort stand sie in der 51. Minute sogar noch mehr unter Druck als vor dem Spiel. Nach dem 0:1-Rückstand durch Klaus dachte man, es läuft wie so häufig: dass die trägen Frankfurter nach einem Gegentreffer durch einen Spieler, der ewig nicht getroffen hat, ausgekontert werden, wenn sie sich jetzt nach vorne bemühen müssen. Doch mit den zwei Toren von Stendera gab die Eintracht eine überraschende gute Antwort.
Wunderbar effektiv!
Die Tore waren nicht mit Klein-Klein sondern mit klassischem Fußball herausgespielt: weite Flanke, Kopfballablage auf den im Rückraum lauernden Stendera - wunderbar effektiv! Und fast noch überraschender: Jetzt lief das Bällchen und die Eintracht hatte alles Griff.
Trotz der müden ersten Halbzeit muss man sagen, dass der von Trainer Armin Veh vorgenommene Systemwechsel griff. Die Spieler standen mit der Doppelsechs in der Defensive kompakter, Stendera kann in der Mitte seine Technik und Spielübersicht besser ausspielen als außen, wo er auch wegen seiner fehlenden Schnelligkeit weniger ins Spiel kommt. Auf der linken Seite überzeugte das neue Pärchen Oczipka und Djakpa (die Flanken vor den Toren kamen von ihnen) und rechts meldete sich Aigner eindrucksvoll zurück. Mit ihm und Djakpa ist von außen mehr Tempo im Spiel, wovon vorne auch Meier und Seferovic profitieren.
Alles richtig gemacht
Eindrucksvoll war auch das Comeback von Medojevic, den Veh für den etwas lahmenden Reinartz, der mit krassem Ballverlust das 0:1 einleitete, brachte. Somit hat auch Veh, der ebenso wie die Mannschaft gehörig unter Druck stand, am Ende alles richtig gemacht. Im Falle einer Niederlage hätte die Eintracht sich ziemlich sicher auf einen langen Abstiegskampf einstellen müssen und alle Welt hätte gefragt, warum man den doch recht erfolgreichen Thomas Schaaf weggeekelt hat, um Veh zurückzuholen. Aber jetzt sieht alles wieder viel besser aus.
12 Punkte aus 10 Spielen sind nicht besonders gut, aber noch ok. Und die ja für die Eintracht ohnehin gefährlichen Europa-Träume sollten sich eh verbieten, denn am Freitag kommen die Bayern. Somit dürfte man danach in Hoffenheim schon wieder unter Druck stehen. Und das ist bekanntlich für die Eintracht nicht das Schlechteste...