Fast fünf Jahre später ist Fonseca vor seiner Rückkehr nach Frankfurt in einer komfortableren Situation. Bei Schachtjor Donezk ist der 45-jährige Portugiese ein angesehener Mann. Bisher gewann er alle ihm mögliche Meisterschaften und Landespokale – jeweils zwei –, auch verfeinerte er das unter Vorgänger Mircea Lucescu doch ab und an zu starre Offensivspiel und machte aus Schachtjor eine spektakulär, manchmal etwas zu wild agierende Mannschaft. Entsprechend gibt es immer wieder Gerüchte um englische Erstligisten, die an Fonseca interessiert sein sollen. In Ansätzen war auch im Hinspiel zu sehen, wofür Fonseca steht: Vorne ein technisch-sauberes Spiel mit überfallartigen Umschalt-Momenten, hinten robuste Kompromisslosigkeit. Freilich hatte das 2:2 in Charkiw doch arg unter dem frühen Platzverweis für Abräumer Taras Stepanenko gelitten. Er ist heute ebenso gesperrt wie Innenverteidiger Sergiy Kryvtsov (dritte Gelbe Karte). Mit schwierigen Aufgaben kennt sich Fonseca aus. Nachdem der einstige Innenverteidiger im Sommer 2006 seine Profikarriere, die er hauptsächlich zweit- und drittklassig in Portugal verbrachte, beendet hatte, musste er sich seine Erfolge als Trainer hart erarbeiten. Er begann als Jugendcoach in Amadora in der Nähe von Lissabon, vier Jahre später war der CD Pinhalnovense, damals Drittligist, seine erste Profistation. Zweimal schaffte es Fonseca mit dem Außenseiter ins Pokalviertelfinale, so dass Erstligist Rio Ave aufmerksam wurde. Später folgte der Schritt zum etwas bekannteren Club Pacos de Ferreira, mit dem er sensationell als Dritter die Qualifikation zur Champions League erreichte. Erst beim FC Porto erhielt der Weg des aufstrebenden Paulo Alexandre Rodrigues Fonseca einen ersten Dämpfer. Daran konnte auch das 3:3 in Frankfurt nichts ändern. dani