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Frankfurter Adler wollen in Bremen Revanche für das 1:2 in der Commerzbank-Arena

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Fingerzeige: Eintracht-Trainer Ad Hütter hatte nach dem Sieg gegen Freiburg einiges zu bemängeln.
Fingerzeige: Eintracht-Trainer Ad Hütter hatte nach dem Sieg gegen Freiburg einiges zu bemängeln. © Marc Schüler (Marc Schueler)

Die Eintracht hat sich in den letzten Wochen viel Respekt erarbeitet. Auch Bremens Trainer ist voll des Lobes.

Eine kleine Rechnung hat Eintracht Frankfurt mit dem SV Werder Bremen schon noch offen, wenn es das im Profifußball überhaupt gibt. Eine Rechnung aus dem Vorspiel, das aus Frankfurter Sicht recht unglücklich verlaufen ist; das Siegtor der Bremer zum 2:1 fiel in der sechsten Minute der Nachspielzeit durch einen Freistoß von Milot Rashica. Und vermutlich hätte den der Frankfurter Torhüter Kevin Trapp heute mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten gelenkt. Doch damals, am zweiten Spieltag der Hinrunde, hatte der Nationalspieler wegen fehlender Spielpraxis in seinem ersten Spiel noch nicht die überragende Form wie derzeit. Dazu hatten sich die Frankfurter selbst geschwächt, nach einer Tätlichkeit war Jetro Willems früh (32. Spielminute) vom Platz geflogen.

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Jene Frankfurter Mannschaft vom 1. September ist nicht mal mehr im Ansatz mit der aktuellen zu vergleichen. In der Hinrunde ließ Trainer Adi Hütter noch mit Viererkette, zwei Sechsern, drei offensiven Mittelfeldspielern und nur einer Spitze spielen. Weder Ante Rebic noch Luka Jovic waren dabei, Willems spielte Linksverteidiger, Nicolai Müller auf dem rechten Flügel, und Filip Kostic kam offensiv über die linke Außenbahn. Zudem waren die Hessen auch körperlich längst noch nicht auf ihrem heutigen Niveau. „Trikots und Spieler sind dieselben“, sagte jetzt Bremens Trainer Florian Kohfeldt über den kommenden Gegner am Samstag (18.30 Uhr), ansonsten sei aber nichts mehr wie damals.

Eintracht Frankfurt kann neben Büffelherde noch auf drei weitere Säulen bauen

Mittlerweile steckt deutlich mehr Wucht und Power in den Frankfurter Offensivaktionen, die – einmal ins Laufen gekommen – kaum zu stoppen sind. „Mit unseren drei Maschinen vorne sind wir immer für ein Tor gut“, hat jetzt Kapitän David Abraham gesagt. „Wir wissen um unsere Stärke.“ Der momentane Frankfurter Erfolg fußt bekanntlich auf vier Säulen: einem starken Torwart, einem überragenden Strategen in der Dreierkette, dem Fels in der Brandung hinten zentral, Makoto Hasebe, zwei flinken und permanent attackierenden Außenverteidigern (Danny da Costa, Filip Kostic), und natürlich auf dem Trio infernale im Sturm, das alleine mehr Tore (29) erzielt hat als zehn Bundesligaklubs in toto.

„Wer Eintracht Frankfurt nur auf Haller, Rebic und Jovic reduziert, wird der Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt, nicht gerecht“, sagte Kohfeldt am Donnerstag beim Blick auf den kommenden Gegner. Die Eintracht gehe mittlerweile mit einem „ganz anderen Selbstverständnis“ in ein Spiel. Fast fünf Minuten redete er voll des Lobes über die Hessen, danach benötigte er erst einmal einen großen Schluck Wasser.

Personelle Fragezeichen

Diesen Respekt hat sich Eintracht Frankfurt in den letzten Wochen und Monaten selbst erarbeitet. Die Siege und Punkte sind den Hessen ja nicht in den Schoß gefallen, sie stehen zu Recht auf dem fünften Tabellenplatz und werden allenthalben für ihr mutiges Offensivspiel gepriesen. Entsprechend gewachsen ist das Selbstvertrauen im Team.

Und da wird selbst an einem recht souveränen 3:1-Auftaktsieg gegen den SC Freiburg erstaunlich viel gemäkelt. Erst deckelte Trainer Hütter seine Elf, jetzt zog Kapitän Abraham nach, der fand, dass man „nicht das Niveau nachgewiesen“ habe wie in der Vorrunde und dass man „besser spielen“ müsse als zuletzt. Zumal in den nächsten vier Wochen echte Prüfungen auf die Frankfurter warten mit den Spielen gegen Bremen, Dortmund, Leipzig, Mönchengladbach und zweimal Schachtjor Donezk. Da lassen sich Weichen stellen. So oder so.

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Offen ist aber erst einmal, mit welchem Personal Trainer Hütter die Hürde Bremen nehmen will. Wird er auch auswärts auf das stürmische Triumvirat setzen oder doch vorsichtiger beginnen und etwa Jovic zunächst auf der Bank lassen? Bei drei Angreifern pflegt Hütter zwecks Absicherung gerne zwei Sechser aufzubieten. Das klappt dieses Mal allerdings nicht, weil Gelson Fernandes gelbgesperrt nicht mitmachen kann. Wer soll neben Sebastian Rode noch Löcher stopfen? Einen gelernten Sechser, der absichert, gibt es nicht mehr, Jonathan de Guzman, Mijat Gacinovic und erst recht Willems denken deutlich offensiver. Sollten nur zwei Angreifer anfangen, dürften de Guzman, Gacinovic und Rode erste Wahl sein. „Es wird darauf ankommen, hinten sicher zu stehen und die Jungs vorne so in Szene zu setzen, dass sie Spaß haben und uns zu den nächsten Punkten schießen“, sagte Abraham.

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