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Gegen Bayern kein Bus vor dem Tor

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Von: Christian Heimrich

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?So wird?s gemacht?: Trainer Niko Kovac (links) mit der Taktik-Tafel.
?So wird?s gemacht?: Trainer Niko Kovac (links) mit der Taktik-Tafel. © Heiko Rhode (Heiko Rhode)

Für die abstiegsbedrohte Frankfurter Eintracht ist es ist die schwerste Aufgabe der Saison. Russ fällt verletzt aus.

Das Terrain ist vertraut, sie werden Verwandte und Freunde treffen. „Ja, es ist etwas Besonderes“, sagt Niko Kovac vor seiner Rückkehr nach München als Trainer von Eintracht Frankfurt. Beide Kovac-Brüder – Robert arbeitet Niko mittlerweile als Co-Trainer zu – haben früher für den FC Bayern gespielt. Niko wurde mit dem Verein 2003 deutscher Fußball-Meister, Robert 2003 und 2005: „Mein Bruder hat vier Jahre bei den Bayern gespielt, ich zwei. Unsere Familie lebt noch in München. Wir haben noch einige sehr gute Freunde da.“

Die Kovacs haben auch schon bei Pep Guardiola hospitiert: „Ein sehr guter Trainer und ein sehr guter Mensch. Over the top – ganz oben.“ Kein Zweifel: Der Eintracht-Coach freut sich auf das heutige Auswärtsspiel beim souveränen Bundesliga-Tabellenführer (15.30 Uhr).

Doch neben dem privaten Aspekt gibt es auch einen sportlichen. Gegen die Bayern ist die Bilanz des Tabellen-17. besonders ausbaufähig. In den vergangenen sieben Duellen mit dem Rekordmeister hat die Eintracht kein einziges Tor erzielt. Der letzte Sieg gelang vor mehr als sechs Jahren am 20. März 2010 (2:1). Und so werden die über 5000 Fans, die ihr akut abstiegsbedrohtes Team an die Isar begleiten, nicht unbedingt mit einem hohen Sieg rechnen. Die realistischen Hoffnungen ruhen auf den ausstehenden Spielen gegen Hoffenheim, Mainz, Darmstadt oder Bremen.

Und dennoch ist Kovac natürlich in der Pflicht, Optimismus zu verbreiten. „Wir sind alle ehemalige Sportler. Und als Sportler fährt man überall hin, um zu gewinnen oder Punkte zu holen“, sagte der 44-Jährige gestern vor dem Abflug. Jeder wisse zwar, dass das „ein sehr schwieriges Spiel wird. Es muss vieles zusammenkommen, wir müssen eine sehr gute Leistung abliefern, wir brauchen auch ein wenig Glück und müssen uns richtig strecken“, meinte Kovac. „Aber wir werden uns sicherlich nicht im eigenen Strafraum verkriechen und den Mannschaftsbus vor dem Tor parken. Wir wollen auch das Tor der Bayern in Gefahr bringen“.

Und selbst wenn es mit dem Toreschießen nicht klappen sollte: Wie man gegen den Titelfavoriten trotzdem bestehen kann, haben die Frankfurter in der Hinrunde als damals erste Mannschaft bewiesen. Damals – noch unter Ex-Trainer Armin Veh – erkämpften sie ein beachtliches 0:0. „Es heißt immer, man hat in solchen Spielen nichts zu verlieren. Aber das stimmt nicht“, philosophierte der neue Eintracht-Coach gestern: „Am Anfang steht es 0:0. Und diesen Punkt, den wir beim Anpfiff haben, den können wir auch verlieren. Den müssen wir verteidigen.“

Marco Russ wird dabei nicht mithelfen können. Der Verteidiger leidet noch immer an Oberschenkelproblemen, hieß es nach dem Abschlusstraining. Und Alex Meier? „Er ist in der Phase, in der er versucht, sein Comeback so schnell wie möglich zu erreichen. Wir können aber noch nicht sagen, ob das schon nächste Woche gegen Hoffenheim sein wird oder später. Es ist schwierig, dort eine Prognose abzugeben“, sagte Kovac: „Wir brauchen einen Alex Meier, der zu 100 Prozent fit ist.“

Eintracht: Hradecky – Chandler, Zambrano, Abraham, Djakpa – Hasebe, Stendera – Aigner, Huszti, Ben-Hatira – Seferovic.

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