Startseite Eintracht Geschichte einer Arena: Das Frankfurter Waldstadion im Wandel der Zeit Erstellt: 21.11.2018 Aktualisiert: 19.12.2018, 09:22 Uhr
Von: Melanie Gottschalk
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Bis heute ist die Commerzbank-Arena ein Ort, an dem große Ereignisse stattfinden. Wir werfen einen Blick auf die Geschichte dieses außergewöhnlichen Stadions!
1 / 63 1897 erwuchs bei den Frankfurtern erstmals der Wunsch, Olympische Spiele auszutragen. Was dazu fehlte war eine zentrale Sporthalle, die den Spielen gerecht wurde. Wie wir wissen, kamen die Olympischen Spiele nie nach Frankfurt, eine zentrale Sportstätte wurde allerdings ein paar Jahre später Wirklichkeit. Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch neun Jahrzehnte Waldstadion und entdecken Sie, wie aus dem Wunsch nach einer zentralen Sportstätte eine moderne WM-Arena wurde. © FNP-Archiv 2 / 63 Dieses Foto entstand im Frühjahr 1925, als sich das Waldstadion noch im Bau befand. Die Bauarbeiter sitzen vor dem Tribünengebäude der Hauptkampfbahn. © FNP-Archiv 3 / 63 Am 21. Mai 1925 – die neue Kulturstätte glich noch einer Baustelle – wurde das Stadion feierlich eröffnet. Rund 15.000 Vereinssportler zogen in das neue Stadion ein, im Anschluss an die Eröffnungsfeier fanden Leichtathletik-Wettkämpfe statt. © FNP-Archiv 4 / 63 Natürlich fanden von Beginn an Fußballspiele im Waldstadion statt. Diese waren immer gut besucht, wie hier, 1938. © FNP-Archiv 5 / 63 Der Blick auf die leeren Tribünen 1938. © FNP-Archiv 6 / 63 1939 brach der Krieg aus, auch das Stadion und die angrenzenden Sportstätten wurden von Bomben getroffen. Anschließend begann der Wiederaufbau, der Sportbetrieb konnte schon wenige Monate später wieder aufgenommen werden. Frankfurt wurde eine Hochburg für die Leichtathletik. Aber auch der Fußball spielte durch die beiden Traditionsvereine Eintracht Frankfurt und FSV Frankfurt wieder eine große Rolle. Anfang der 1950er Jahre wurde dann klar: Das Stadion ist für sportliche Großereignisse zu klein. Der erste Umbau wurde beschlossen. © FNP-Archiv 7 / 63 14 Monate dauerte die Umbauzeit, im Mai 1955 wurde das neue Stadion dann feierlich eröffnet. Das Eröffnungsspiel fand zwischen der irischen und der deutschen Nationalelf vor 35.000 Zuschauern statt. Insgesamt gab es 71.000 Steh- und 16.000 Sitzpläte in der neuen Arena. © FNP-Archiv 8 / 63 87.000 Zuschauer bejubelten bei wichtigen Spielen "ihre" Eintracht, wie hier, Anfang der 1960er Jahre. © FNP-Archiv 0 Lesen Sie auch 9 / 63 Der Vorhang für das Abenteuer Bundesliga hob sich im Frankfurter Waldstadion am Samstag, den 24. August 1963. Zum Auftakt der höchsten deutschen Spielklasse war der 1. FC Kaiserslautern zu Gast. Die Fankultur wurde immer intensiver, was auch Probleme mit sich brachte. So stürmten Fans (siehe Foto) 1968 nach dem Spiel auf den Platz. Die Sicherheitsvorkehrungen waren noch nicht ausgereift, lediglich ein normaler Zaun hatte das Spielfeld von den Rängen abgetrennt. 1968, als sich Platzstürme häuften, entschied man sich, einen Maschnedrahtzaun vor die Ränge zu bauen, um solche Situationen zu vermeiden. © FNP-Archiv 10 / 63 Doch auch bei den anderen Sportstätten ging es voran. Im März 1960 begann der Bau einer Kunsteisbahn, die schon 1961 für Wettkämpfe und Publikumsläufe genutzt werden konnte. © FNP-Archiv 11 / 63 © FNP-Archiv 12 / 63 Die Eisbahn war bei den Frankfurtern sehr beliebt und bei Publikumsläufen immer gut besucht. © FNP-Archiv
13 / 63 Eislaufen wurde so zu einem wichtigen Bestandteil des Frankfurter Lebens. © FNP-Archiv 14 / 63 © FNP-Archiv 15 / 63 Eine Besonderheit, die in den 1060er Jahren einegfürht wurde, war die Blaskapelle, die den Leuten die Zeit in der Halbzeitpause des Fußballs vertrieb. © FNP-Archiv 16 / 63 Sie lieferten eine schöne Show ab und hielten die Leute somit bei Laune, bis der Ball wieder rollte. © FNP-Archiv 17 / 63 Damit die Zuschauer auch im Winter auf den Bänken der Ränge Platz nehmen konnten, musste das Stadion vor einem Fußballspiel erst einmal von den Schneemassen befreit werden. Eine Überdachung gab es zu diesem Zeitpunkt nämlich noch nicht. © FNP-Archiv 18 / 63 © FNP-Archiv 19 / 63 © FNP-Archiv 20 / 63 Und während die Erwachsenen die Bänke vom Schnee befreiten, kamen die Kleinen, um mit den Skiern durch das Stadion zu fahren – heute undenkbar! © FNP-Archiv 21 / 63 Am 25. September 1968 bewarb sich die Stadt Frankfurt auf die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 1974. Doch für eine Weltmeisterschaft musste das Stadion runderneutert werden. Der erste Entwurf wurde rund ein Jahr später präsentiert, bis zum Baubeginn dauerte es allerdings noch einige Jahre. Denn es gab Streit um den Ausbau, der sich bis 1972 hinzog. Dann endlich begann der Umbau, alles sollte anders werden. © FNP-Archiv 22 / 63 Auf dem Gelände entstand ein neues Stadion mit Haupt- und Gegentribüne, das 61.942 Personen Platz bot. © FNP-Archiv 23 / 63 Das Herzstück sollte die 135 Meter lange und 24 Meter hohe Haupttribüne bilden, die über zwei Etagen fast alle wichtigen Funktionsräume beherrbergte. © FNP-Archiv 24 / 63 © FNP-Archiv 25 / 63 © FNP-Archiv 26 / 63 © FNP-Archiv 27 / 63 Im März 1974 wurde die neue Arena offiziell eröffnet... © FNP-Archiv 28 / 63 ...am 13. Juni 1974 folgte dann die feierliche Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft 1974. © FNP-Archiv 29 / 63 Die Partie Deutschland-Polen am 3. Juli 1974 ging als die "Wasserschalcht von Frankfurt" in die Geschichtsbücher ein. Es war das letzte Zwischenrundenspiel der Gruppe B. Vor dem Spiel hatte es dermaßen geregnet, dass der Platz eigentlich unbespielbar war. Aufgrund des knappen Zeitplans wurde die Partie dennoch angepfiffen. Deutschland gewann und wurde in diesem Jahr Weltmeister im eigenen Land. Die Wasserschlacht hatte allerdings noch andere Folgen: Nach der WM wurde im Waldstadion eine Drainage mit Rasenheizung eingebaut. © FNP-Archiv 30 / 63 Luftansicht des Waldstadions der 1970er Jahre. © FNP-Archiv 31 / 63 Die 1980er Jahre gingen sportlich weiter. Neben dem Fußball fanden weiterhin Leichtathletikveranstaltungen auf dem Frankfurter Rasen statt, wie hier das Sportfest 1980. © FNP-Archiv 32 / 63 Für die Fußball-Europpameisterschaft 1988 wurde das Stadion vor allem im Inneren aufgehübtscht. Es gab neue Kabinen... © FNP-Archiv 33 / 63 ...und die erste VIP-Zone. Dort wurden Würdenträger verköstigt, die gemütliche Atmosphäre lud zum Verweilen ein. © FNP-Archiv 34 / 63 Eines der größten Highlights des Umbaus für die EM 1988 war die Installation der Video-Farb-Leinwand... © FNP-Archiv 35 / 63 ...die in den kommenden Jahren zu einer festen Größe im Stadionbild wurde. © FNP-Archiv 36 / 63 Seit der im Mai 1985 von britischen Hooligans im Brüsseler Heyel-Stadion ausgelösten Katastrophe achtete die UEFA peinlich genau auf die Einhaltung bestimmter Sicherheitsvorschriften. Die Videoüberwachung der Blöcke A (Gästefans) und G (Heimfans) wurde ausgeweitet, die Einsatzleitstelle der Polizei im Stadion wurde ausgebaut. © FNP-Archiv 37 / 63 Im folgenden wollen wir nun ein paar Bilder von Eintracht-Spielen zeigen, die schon seit den Anfängen des Waldstadions immer ein wichtiger Bestandteil der Sportstätte waren. © FNP-Archiv 38 / 63 © FNP-Archiv 39 / 63 © FNP-Archiv 40 / 63 © FNP-Archiv 41 / 63 © FNP-Archiv 42 / 63 © FNP-Archiv 43 / 63 In den 1980er Jahren wurde die Nutzung des Stadions immer vielfältiger. Nicht nur Sport wurde betrieben, auch Konzerte fanden immer häufiger statt. 1990 lieferten die Rolling Stones auf einer großartig gestalteten Bühne eine tolle Show ab... © FNP-Archiv 44 / 63 ...1996 jubelten John Bon Jovi-Fans ihrem Idol zu. © FNP-Archiv 45 / 63 1991 bis 2007 kam im ehemaligen Waldstadion zudem noch American Football hinzu, 2008 bis 2010 wurde der German Bowl dort ausgetragen. © FNP-Archiv 46 / 63 1993 erwuchs der Wunsch in Frankfurt das Waldstadion zu einer modernen Arena umzubauen. Der Magistrat beauftragte 1993 deshalb den Frankfurter Architekten Albert Speer damit, sich Gedanken über die Zukunft des Waldstadions zu machen. Schon damals war klar, dass Frankfurt mit einer neuen Arena 2006 zu den Austragungsorten der Fußball-Weltmeisterschaft gehören würde, falls Deutschland den Zuschlag bekam. © FNP-Archiv 47 / 63 Speer unterbreitete der Stadt drei Vorschläge. Diese orientierten sich an der Idee eines Skydomes nach amerikanischem Vorbild mit Schiebedach. Doch niemand brachte eine tragfähige Finanzierung zustande, weshalb sich der Sportausschuss der Stadtverordnetenversammlung schließlich für die Sanierung des alten Stadions aussprach. Das überarbeitete Konzept wurde dem Ausschuss im Mai 1999 präsentiert. © FNP-Archiv 48 / 63 © FNP-Archiv 49 / 63 Der endgültige Entwurf stammt von den Hamburger Architekten von Gerkan, Marg und Partner. Das Stadion, das als reine Fußballarena ausgelegt wurde, sollte 52 000 Zuschauern Platz bieten. Am 17. Juni wurde um 12 Uhr, mit dem Heulen einer Sirene das Startsignal für den Bau des neuen Waldstadions gegeben. © FNP-Archiv 50 / 63 Anschließend begann nach und nach der Abriss der alten Tribünen des Waldstadions. Damit der Spielbetrieb aufrecht erhalten werden konnte, wurde zunächst die Osttibüne abgerissen und die neue Ostkurve aufgebaut, ehe Haupt- und Gegentribüne neu errichtet wurden. © FNP-Archiv 51 / 63 © FNP-Archiv 52 / 63 Anfang 2003 folgte dann die historische Sprengung des Daches der Gegentribüne. Zwölf Kilogramm Sprengstoff wurden dazu an dem Dach angebracht, um die Stützen des Dachs zum Einsturz zu bringen. © FNP-Archiv 53 / 63 © FNP-Archiv 54 / 63 Der Aufbau ging gut voran, immer deutlicher war zu erkennen, wie die zukünftige WM-Arena aussehen würde. © FNP-Archiv 55 / 63 2003 stehen die Ränge der Ost- und Westtribüne bereits. Rechts kann man die Bauarbeiten an der Gegentribüne erkennen, links steht noch die alte Haupttribüne. © FNP-Archiv 56 / 63 Im Mai 2004 lud die Stadt zum Richtfest. Anschließend sollte die komplizierte Dachkonstruktion angebracht werden. © FNP-Archiv 57 / 63 2005 war es dann endlich soweit: Das Stadion erstahlt nach drei Jahren Bauzeit in neuem Glanz. Im folgenden haben wir ein paar Impressionen zusammengestellt. © FNP-Archiv 58 / 63 Eingang zum Stadion aus der Tiefgarage kommend. © FNP-Archiv 59 / 63 Die Commerzbank-Arena ist die Heimat von Eintracht Frankfurt. Hier ist der Eingang zum VIP-Bereich zu sehen. © FNP-Archiv 60 / 63 Im Treppenhaus des VIP-Bereichs. © FNP-Archiv 61 / 63 Der Presseraum im Keller der Arena. © FNP-Archiv 62 / 63 Das Stadion bietet heute 51.500 Zuschauern Platz, der Videowürfel ist eines der besonderen Merkmale der Arena. © FNP-Archiv 63 / 63 Und trotz, dass die Arena mittlerweile Commerzbank-Arena heißt, wird sie für Frankfurter immer das Waldstadion bleiben. Auch die Fans der Frankfurter Eintracht nennen das Stadion immer noch bei alten Namen und feiern es, wie hier auf dem Banner aus der Saison 2016/2017 zu sehen ist. © FNP-Archiv 1897 erwuchs bei den Frankfurtern erstmals der Wunsch, Olympische Spiele auszutragen. Was dazu fehlte war eine zentrale Sporthalle, die den Spielen gerecht wurde. Wie wir wissen, kamen die Olympischen Spiele nie nach Frankfurt, eine zentrale Sportstätte wurde allerdings ein paar Jahre später Wirklichkeit. Begeben Sie sich auf eine Zeitreise durch neun Jahrzehnte Waldstadion und entdecken Sie, wie aus dem Wunsch nach einer zentralen Sportstätte eine moderne WM-Arena wurde.