Huszti, Fabián und Ayhan neu in Frankfurt

Mit dem Ungar Szabolcs Huszti, dem Mexikaner Marco Fabián und dem Deutsch-Türken Kaan Ayhan hat die Eintracht in der Winterpause drei neue Spieler verpflichtet. Sie sollen helfen im Kampf gegen den Abstieg.
Von Klaus Veit und Markus Katzenbach
Mit dem Ungar Szabolcs Huszti, dem Mexikaner Marco Fabián und dem Deutsch-Türken Kaan Ayhan hat die Eintracht in der Winterpause drei neue Spieler verpflichtet. Sie sollen helfen im Kampf gegen den Abstieg.
Szabolcs Huszti
Szabolcs Huszti kennt die Bundesliga. Schließlich hat er insgesamt fünf Jahre bei Hannover 96 sein Geld verdient. Die vergangenen 18 Monate hatte es ihn allerdings nach China verschlagen. Genauer zu CC Yatai im Nordosten des riesigen Landes.
Als jedoch die Anfrage aus Frankfurt kam, da gab es für den ehemaligen ungarischen Nationalspieler (51 Einsätze) kein langes Überlegen. Er ist überzeugt davon, schnell wieder in der Bundesliga, „einer der besten Ligen der Welt“, Fuß fassen zu können. „Ich will der Eintracht sofort helfen“, hatte er schon während des Trainingslagers in Abu Dhabi gesagt.
Besondere Ansprüche hat er dabei nicht. Die Frage nach seiner Lieblingsposition beantwortete er so: „Unter den ersten elf, alles andere ist Sache des Trainers.“
Armin Veh freut sich, dass er den Routinier auf verschiedenen Positionen einsetzen kann. Im zentralen oder im linken Mittelfeld, vielleicht auch mal auf der „Sechs“. Husztis Vorteil: Er fordert den Ball, will das Spiel machen, will Verantwortung übernehmen. Er ist damit ein Spielertyp, der bisher im Kader fehlte, der sich auch im Training nicht schont.
Bis Sommer 2017 läuft sein Vertrag mit der Eintracht. Wenn alles passt, könnte es dann auch eine Verlängerung geben: „Es gibt viele Spieler, die noch mit 36, 37 gute Leistungen bringen.“ Armin Veh zumindest ist überzeugt, dass der Ungar das Team voran bringen wird. Und nach den ersten Eindrücken gibt es kaum einen Grund, dem zu widersprechen.
Marco Fabián
Unter der Sonne Abu Dhabis hatte Armin Veh noch um etwas Geduld gebeten: „Es wird dauern, bis er weiß, wie wir spielen“, sagte der Eintracht-Trainer da über Marco Fabián, seinen ersten Neuzugang der Winterpause, für 3,5 Millionen vom mexikanischen Erstligisten Deportivo Guadalaraja an den Main gelockt und dort bis 2019 gebunden. Tatsächlich hatte der mexikanische Nationalspieler im Trainingslager noch das eine oder andere Mal Mühe, das Tempo der Kollegen mitzugehen – was möglicherweise aber nicht nur am schnelleren Spiel in der Bundesliga lag, sondern etwas zumindest auch am Reisestress: Rund um Weihnachten und Neujahr pendelte der 26-Jährige zwischen Frankfurt und Mexiko hin und her, um dann mit den neuen Kollegen ins Wintercamp in den Emiraten zu fliegen.
Seine Stärken am Ball ließ er aber auch dort schon aufblitzen, streute bisweilen Pässe ein, wie man sie bei der Eintracht nicht so oft sieht, allerdings auch so manches schlampiges Abspiel – vielleicht auch ein Anpassungsproblem. „Er ist ballsicher und kann den Ball schnell in die Spitzen spielen kann“, lobt Sportdirektor Hübner. Zurück im frostigen Frankfurt zeigte Fabián noch eine andere Qualität: Er kann nicht nur Vorbereiter sein, sondern auch Vollstrecker. Beim 3:3 im letzten Vorbereitungstest gegen Zweitligist Eintracht Braunschweig erzielte er zwei Tore – eins mit dem Kopf, eins mit dem starken rechten Fuß, in Mexiko für Weitschüsse gefürchtet. „Auf der Zehn war er stärker“, urteilte Trainer Veh danach, der Fabián gegen Braunschweig zwischen dem linken Flügel und der Offensivzentrale hin- und herschob.
Welchen Platz er für Fabián zum Rückrundenstart gegen Wolfsburg im Kopf hat? Der linke Flügel ist seit Takashi Inuis Abschied Ende August zwar verwaist, aber eben auch ein Fall für Szabolcs Huszti. Und auf der Zehn ist normalerweise Alexander Meier gesetzt. Vielleicht setzt Veh den kleinen Dribbler mit dem strammen Schuss auch erstmal als Joker auf die Bank.
Eines aber ist klar: Mit dem Image als Partygänger und Problemprofi will Fabián in Frankfurt aufräumen. „Das ist lange her“, sagt er. „Ich bin als Spieler und Mensch gereift und habe gelernt: Wenn man Profi sein will, muss man diszipliniert sein und hart arbeiten.“
Kaan Ayhan
Es ist der erste Vereinswechsel für den 21-Jährigen, der 17 Jahre lang für den FC Schalke 04 Fußball gespielt hat. In allen Jugendklassen, aber auch in der Bundesliga. Doch in der Vorrunde lief es nicht mehr gut für ihn, eine einzige Minute stand der Defensivmann auf dem Platz. Deshalb stimmte er einer Ausleihe bis zum Saisonende zu: „Es wäre schon enttäuschend, wenn ich hier nicht mehr Einsatzzeiten bekommen würde.“
Innenverteidiger, Sechser, Außenverteidiger – auf diesen Positionen wurde Ayhan von Armin Veh in der Vorbereitung getestet. Er enttäuschte nicht, hatte aber auch mal einen Fehlpass im Repertoire. Dabei sagt er von sich selber, er sei nicht der „klassische Zerstörer“, er will sich auch ins Aufbauspiel einbringen. Weshalb ihm die Sechser-Position die allerliebste wäre: „Da ist der Weg zum gegnerischen Tor nicht ganz so weit.“
Mit Kaan Ayhan hat Armin Veh eine Defensiv-Variante mehr im Kader. Doch zumindest zunächst wird sein Platz auf der Bank sein.