Kein Platz für Russ mehr bei der Eintracht?
Bislang war Marco Russ unter Thomas Schaaf immer gesetzt. In Freiburg droht ihm zum Rückrundenstart nun erstmals in dieser Saison die Bank.
In 16 von 17 Begegnungen der Bundesliga-Hinrunde hat Marco Russ für die Frankfurter Eintracht gespielt. Immer von Anfang an, bis auf das letzte Heimspiel des Jahres am 17. Dezember gegen Hertha BSC auch immer über 90 Minuten. Erst eine Oberschenkelverletzung stoppte ihn im Spiel gegen die Hauptstädter, nach einer halben Stunde musste er wegen eines Muskelfaserrisses ausgewechselt werden. Im letzten Spiel dann, am 20. Dezember bei Bayer Leverkusen, musste er wegen dieser Verletzung ganz passen.
Russ ist also einer jener Spieler der Eintracht, die unter Trainer Thomas Schaaf als gesetzt gelten, egal er nun in der Abwehrzentrale als Innenverteidiger oder im defensiven Mittelfeld als „Abräumer“ eingesetzt wird, war er gesund, war er immer dabei. Das könnte sich nun zum Rückrundenstart am Samstag beim SC Freiburg ändern. Vieles deutet daraufhin, dass der 29 Jahre alte Russ zum ersten Mal in dieser Saison auf die Bank muss.
In der Abwehr scheint der Trainer auf das Duo Carlos Zambrano/Bamba Anderson zu vertrauen. Der Peruaner und der Brasilianer haben in dieser Trainingswoche meistens gemeinsam geübt. Zambranos Rückkehr in Rekordzeit nach Außenbandriss im Knie und nachfolgender Operation könnte tatsächlich dazu führen, dass er schon in Freiburg in der Anfangsaufstellung steht. Und im defensiven Mittelfeld? Da gelten Makoto Hasebe und Marc Stendera als erste Wahl. Russ kommt eventuell in Frage, wenn sich der Trainer für eine etwas defensivere Variante entscheidet. Dann müsste Stendera auf die Bank. Doch darauf hat unter der Woche wenig hingedeutet. Aber noch gibt es ja am Freitag eine Einheit, und in der Vergangenheit war der Trainer ja immer mal wieder für eine Überraschung gut.
Sicher spielen werden natürlich die Angreifer Haris Seferovic und Alexander Meier. Und dies mit einer zusätzlichen Motivation. Am Samstagabend ist das torgefährlichste Stürmerduo der Liga ins „Sportstudio“ des ZDF eingeladen. Da wollen sie möglichst mit einem Erfolgserlebnis hinfahren.
Thomas Schaaf hat grundsätzlich viel Auswahl für die Begegnung im Breisgau. Bis auf die Langzeitverletzten Constant Djakpa, Luca Waldschmidt und Nelson Valdez sowie Aleksandar Ignjovski, der sich schon seit Wochen mit immer neuen Erkältungen plagt, stehen alle anderen Spieler zur Verfügung.
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Rosenthal zum FSV?
Noch beim Training war Jan Rosenthal, allerdings wohl zum letzten Mal. Jan Rosenthal. Der 28 Jahre alte Stürmer wird noch in der winterlichen Transferperiode, die am Montag um 12 Uhr endet, den Club verlassen, zumindest für ein halbes Jahr. Rosenthal, dessen Vertrag noch bis zum 30.Juni 2016 läuft, soll ausgeliehen werden und hat sich mit diesem Gedanken nun auch angefreundet.
„Ich brauche Spielpraxis“, sagte er gestern nach dem Training, „ich will auch beweisen, was ich kann“. Ab sofort ist Rosenthal, der in der Vorrunde wegen einer Lebensmittelvergiftung lange Zeit außer Gefecht war und keinen einzigen Einsatz hatte, von den Übungseinheiten freigestellt, um übers Wochenende Zeit genug zu haben, einen Vereinswechsel voranzutreiben.
Rosenthal, der für Hannover 96, den SC Freiburg und die Eintracht insgesamt 158 Bundesligaspiele bestritten hat (24 Tore), bestätigte, dass mit dem FSV Frankfurt und dem SV Darmstadt 98 sich zwei benachbarte Zweitligisten bemühen, ihn zu verpflichten. Dabei geht es um ein Leihgeschäft. Beide Vereine kann er sich als vorübergehende sportliche Heimat vorstellen. Der Haken bislang: Die Eintracht muss sich in deutlicher Form weiter am Gehalt beteiligen, denn weder der FSV noch die Darmstädter können sich das üppige Gehalt des ehemaligen Freiburgers wirklich leisten. „Es liegt jetzt an der Eintracht“, sagt Rosenthal.