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Der nächste schwere Rückschlag

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1:5 zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach: Die fünfte Spiel ohne Sieg hat bei der Frankfurter Eintracht tiefe Spuren hinterlassen. Die Fans pfiffen - und Armin Veh will jetzt reagieren.

Die Quittung für den nächsten schweren Rückschlag erhielten die Spieler von Eintracht Frankfurt kurz nach dem Schlusspfiff. Eigentlich wollten sie sich nach dem 1:5 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach wie üblich für die Unterstützung der Fans bedanken, doch sehr schnell stellten Meier, Russ und Co. fest: Links von ihnen, auf der Gegentribüne, war fast niemand mehr. Viele Zuschauer hatten das Stadion schon vor dem Ende frustriert verlassen. Und frontal, aus dem Fanblock, blies ihnen ein lautes Pfeifkonzert um die Ohren. «Wir stecken ziemlich in der Scheiße - Mannschaft und auch Trainer», meinte sogar Armin Veh. Für die Eintracht war es in der Fußball-Bundesliga das fünfte Spiel in Serie ohne Sieg. Immerhin verriet der Coach schon wenige Minuten danach, wie er diesen veritablen Negativtrend zu stoppen gedenkt. Nichts weniger als die Aufstellung und vor allem die Taktik will er vor dem wichtigen nächsten Spiel bei Hannover 96 über den Haufen werfen. «Wir haben immer versucht, ordentlichen Fußball zu spielen. Deshalb die offensive Aufstellung, deshalb die Raute im Mittelfeld», erklärte Veh. «Aber wir haben es nicht hinbekommen. Also müssen wir etwas ändern. Wir müssen jetzt mehr Sicherheit und mehr Kompaktheit bekommen. Daran werden wir in dieser Woche arbeiten.»

Rückkehr zum 4-2-3-1-System der ersten Veh-Jahre: Das ist offenbar das neue Rezept. Die Klarheit des Trainers in seiner Analyse stand dabei in einem starken Kontrast zu der ansonsten weit verbreiteten Ratlosigkeit im Frankfurter Team. «Es gibt immer solche Phasen. Da müssen wir jetzt herauskommen - aber das geht nicht von heute auf morgen», sagte etwa Alexander Meier, der Kapitän. «Wir müssen weiter arbeiten und unsere Fehler abstellen. Was sollen wir sonst tun?» Die Abschlussstärke ihres Torjägers war noch das Einzige, was die Eintracht ihrem Gegner am Samstagabend entgegenhalten konnte. Meier traf nach einer knappen halben Stunde per Foulelfmeter zum 1:1 (29.). Ansonsten aber hätten die Gladbacher noch weitaus häufiger zuschlagen können als nur bei den Treffern von Raffael (16./57.), Mahmoud Dahoud (51.) und André Hahn (82./FE/90.). «In der ersten Halbzeit war es noch okay. Danach haben wir zu wenig Ordnung im Spiel gehabt und dem Gegner zu viele Freiräume gegeben. Wir dachten, dass wir in der Länderspielpause an einigen Stellschrauben gedreht haben. Aber das ist uns offenbar nicht so richtig gelungen», meinte der vor dieser Saison auch von den Gladbachern umworbene Stefan Reinartz.

Das Problem der Eintracht war: «Wir haben alles versucht, aber wir haben es nicht hinbekommen», klagte Veh. Kampf und Willen allein war als Antwort auf das blutleere 0:2 beim FC Ingolstadt nicht genug. Tempo, Ballsicherheit, Zweikampfverhalten, Organisation - in nahezu allen Bereichen waren die Frankfurter ihrem Gegner hoffnungslos unterlegen. Die zweite Halbzeit war eine einzige Demontage.

Am Ende traf auch noch ein ehemaliger Offenbacher zweimal. Es ist zwar schon fast drei Jahre her, dass der Gladbacher André Hahn den Bieberer Berg zunächst Richtung Augsburg verließ. Aber die große Rivalität zwischen der Eintracht und den Kickers hat er nicht vergessen. «Ich habe mich heute bei vielen beliebt gemacht - gerade in Offenbach», sagte Hahn nach dem Spiel.

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