Omar Mascarell bleibt auf jeden Fall bis zum Sommer

Omar Mascarell bleibt, doch was ist mit David Abraham? Der Abwehrchef der Frankfurter Eintracht fehlt weiter im Training.
David Abraham hat auch am Dienstag wieder auf dem Platz gefehlt. Wie seit Wochen, genauer gesagt wie seit bald zwei Monaten. Am 12. Dezember hat sich der Abwehrchef der Frankfurter Eintracht beim Auswärtsspiel in Hamburg an der Wade verletzt. Das sah zunächst eher harmlos aus und hat dennoch schwerwiegende Folgen.
Denn seitdem ist er außer Gefecht, kann seinem Beruf nicht nachgehen. Die Aussagen und Angaben über die Verletzung und Heilung sind seither immer gleich. Es handele sich um ein „Hämatom“ in der Wade, im Volksmund wird das vereinfacht „Bluterguss“ genannt. „Sehr schmerzhaft“ sei die Verletzung, sagt Trainer Niko Kovac, und man könne die Heilung „nicht beschleunigen“. Es brauche so lange, wie es braucht. Und doch kommen langsam Zweifel auf an der offiziellen Version. Abraham sitzt seit vielen Wochen nur noch auf dem Fahrrad, sogar der Trainer witzelte bereits, dass er inzwischen „die Tour, die Vuelta und den Giro fahren könne.“ Natürlich wird der 31 Jahre alte Abraham jeden Tag behandelt, von den Physiotherapeuten. Wahrscheinlich wird er auch Medikamente einnehmen, um die Heilung zu fördern. Und doch scheint es nicht vorwärtszugehen. Und das alles nur wegen eines Blutergusses?
Wie auch immer, die Rückkehr in den Trainings- und Spielbetrieb ist kurzfristig nicht zu erwarten. Was aktuell erstaunlicherweise nicht besonders ins Gewicht fällt, obwohl Abraham als bester, weil schnellster Abwehrspieler und eigentlich als unersetzlich gilt. Seine Kollegen freilich, wie Carlos Salcedo, Makoto Hasebe, Simon Falette und Marco Russ, machen ihre Sache ausgesprochen gut. Und doch haben die Verantwortlichen intensiv darüber nachgedacht, ob sie vielleicht doch noch einen neuen Abwehrspieler holen sollen. Zur Sicherheit, wenn denn der Bluterguss Abraham noch weiter plagt. Am heutigen Mittwoch endet die winterliche Transferperiode, die Zeit für einen Neuen wird also knapp.
Beim Training am Dienstag, das von den Co-Trainern Armin Reutershahn und Robert Kovac in Vertretung des bei einem DFB-Lehrgang weilenden Chefs Niko Kovac geleitet wurde, hat auch Max Besuschkow gefehlt. Der junge Mittelfeldspieler, Vertrag bis 2020, soll ausgeliehen werden bis zum Saisonende und war wohl schon zu Verhandlungen bei seinem neuen Verein. Um welchen Club es sich handelt, ist noch nicht bekannt.
Ein anderer, von der Konkurrenz heftig umworbener Profi, wird der Eintracht dagegen erhalten bleiben, zumindest noch ein halbes Jahr. Omar Mascarell, Anfang des Jahres nach einer sechsmonatigen Pause wegen einer Achillessehnenoperation zurückgekehrt, hat in Gesprächen mit Medienvertretern allen Wechselgerüchten eine Absage erteilt.
„Ich werde auch nächste Woche und in den Wochen danach hier sein“, sagte er. Der 24 Jahre alte spanische Mittelfeldspieler wird angeblich von der TSG 1899 Hoffenheim umworben, auch der FC Sevilla soll Interesse bekundet haben. Mascarell hat einen Vertrag bis 2019 bei der Eintracht. Lediglich sein früherer Verein Real Madrid hat angeblich ein Rückkaufsrecht in Höhe von vier Millionen Euro. Ein Wechsel wäre also nur über den Umweg Madrid möglich. Bis zum Sommer ist dieses Thema nun erledigt. Mascarell hat in den drei Spielen der Rückrunde seinen Wert für die Eintracht eindrucksvoll unterstrichen, hat mit seiner Passsicherheit die spielerische Qualität der Frankfurter Mannschaft deutlich angehoben.
Die Eintracht spielt jetzt ein bisschen „spanisch“, mit viel Ballbesitz und viel Ballkontrolle. Kevin-Prince Boateng und Mascarell ergänzen sich im zentralen Mittelfeld prächtig. Boateng, der zuletzt ja auf der Kanaren-Insel Gran Canaria gespielt hatte, könne längst als „Canario“ durchgehen, lacht Mascarell, der auf der Nachbarinsel Teneriffa geboren wurde. „Ich habe seine ganze Laufbahn verfolgt“, sagt er, „und wir haben in Las Palmas auch gemeinsame Freunde.“ Wohin das kongeniale Duo die Eintracht in dieser Saison führen könne? „Wenn wir erstmal vierzig Punkte erreicht haben, gibt es nach oben keine Grenzen“, sagt Mascarell.
(pes)