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Rückzug verboten

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Von: Markus Katzenbach

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Zurück in der Spur: Nach der Liga-Trendwende wollen Stefan Aigner (Mitte) und Co. in Aue ihre Pokalpflicht erfüllen ? vielleicht wieder in Gelb.
Zurück in der Spur: Nach der Liga-Trendwende wollen Stefan Aigner (Mitte) und Co. in Aue ihre Pokalpflicht erfüllen ? vielleicht wieder in Gelb. © Christian Klein ( FotoKlein)

Mit Sicherheitsdenken gelang in Hannover die Trendwende in der Liga. In Aue will die Eintracht anders auftreten.

Der Empfang des Meisters ist noch ein Tabuthema. Erst einmal gilt es für die Frankfurter Eintracht, eine ganz andere Aufgabe zu bewältigen. „Wenn wir das so machen, haben wir ein Problem“, antwortete Armin Veh auf die Frage, ob in seinen Plänen für die Pokalpartie bei Erzgebirge Aue an diesem Dienstag (19 Uhr) auch das Bundesliga-Heimspiel am Freitag gegen den FC Bayern eine Rolle spiele. „Das darf ich auch nicht machen“, betonte der Trainer. „Ich konzentriere mich voll auf Aue.“

Gewarnt ist man im Frankfurter Lager: Schließlich haben Veh und die Seinen im Erzgebirge schon unangenehme Erfahrungen gemacht. Im August 2012 schied die Eintracht beim damaligen Zweitligisten aus, viel zu tun haben diese Erinnerungen mit dem Wiedersehen indes kaum – allein von der Besetzung her. „Bei den Auern ist nur noch der Torwart da. Das wird etwas völlig anderes“, meinte der Frankfurter Fußballlehrer gestern. Inzwischen liegt noch eine Klasse mehr zwischen den Clubs. Aue ist in die Dritte Liga abgestiegen und hat gerade erst eine arge Pleite erlebt, mit einem 0:4 beim Tabellenletzten Werder Bremen II.

So oder so wird auch diese zweite Runde im DFB-Pokal vorbereitet wie jedes Bundesliga-Spiel. „Es ist immer eine besondere Konstellation im Pokal. Der Drittligist kann eine Überraschung schaffen und hat nichts zu verlieren“, mahnt Veh. Zur Ausgangslage gehört, dass die Eintracht nicht so auftreten kann wie am Samstag bei Hannover 96 – ungeachtet des guten Ausgangs. Mit dem 2:1 verschaffte man sich eine Menge Erleichterung nach fünf sieglosen Ligaspielen, das dort umgesetzte neue Sicherheitsdenken aber ist nichts fürs Erzgebirge. „Das verbietet sich bei einem Drittligisten. Wir können uns nicht bis zur Mittellinie zurückziehen. Unser Anspruch als Bundesligist sollte schon sein, unser Spiel durchzubringen“, forderte Veh.

Das System wird das gleiche sein wie in Hannover, die Ausrichtung des 4-2-31-Musters aber offensiver. Zu vielen personellen Änderungen wird das wiederum wohl nicht führen. „Denkbar“ für Veh, dass der nach seiner Einwechslung für Stefan Reinartz starke Slobodan Medojevic in die Startelf rückt. Die neue linke Seite mit Constant Djakpa und dem vorversetzten Bastian Oczipka hatte ihn nur „teils, teils“ überzeugt: „Nach hinten war es okay, aber vorne fehlt mir einer, der in den Strafraum reingeht.“

Eine angriffslustigere Besetzung etwa mit Luc Castaignos scheint trotzdem unwahrscheinlich – und ein Einsatz von Dauerreservisten wie Vaclav Kadlec ausgeschlossen. „Man muss sich das auch verdienen. Von einem Profi kann ich erwarten, dass er in jedem Training Gas gibt, auch wenn er hinten dran ist. So wie Medojevic es gemacht hat“, sagte Veh auf Kadlec angesprochen, bei dem er diesen Einsatz offenbar vermisst.

Den Gedanken, im Pokal Stammkräfte zu schonen und dafür den einen oder anderen aus der zweiten Reihe aufzubieten, weist der Trainer ohnehin weit von sich. „Das wäre kein gutes Zeichen“, meint er. „Denn das würde ja heißen, dass ich das Spiel nicht so ernst nehme.“ Und diesen Eindruck will er auf jeden Fall vermeiden.

Eintracht: Hradecky – Hasebe, Russ, Zambrano, Djakpa –Stendera, Medojevic – Aigner, Meier, Oczipka – Seferovic.

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