1. Startseite
  2. Eintracht

West Ham möchte Haller-Millionen nicht bezahlen – und macht sich damit lächerlich

Erstellt:

Von: Nico Scheck

Kommentare

West Ham United hat die letzte Rate für Sebastien Haller bisher nicht an Eintracht Frankfurt bezahlt.
West Ham United hat die letzte Rate für Sebastien Haller bisher nicht an Eintracht Frankfurt bezahlt. © BEN STANSALL/AFP

West Ham United möchte Eintracht Frankfurt noch immer die letzte Rate für den Transfer von Sebastien Haller nicht zahlen. Die Londoner machen sich damit lächerlich. Ein Kommentar.

Frankfurt – Eigentlich sollte es selbstverständlich sein. Wenn man sich etwas nicht leisten kann, kann man es auch nicht kaufen. Eltern bringen das ihren Kindern (im Idealfall) früh bei. Um den Umgang mit Geld zu lernen, gibt es Taschengeld, das erste Konto, irgendwann, später, das erste kleine Gehalt durch Rasenmähen beim Nachbarn. Bei den Verantwortlichen von West Ham United scheint diese Lektion übersprungen worden zu sein.

West Ham ist ein stolzer Klub aus dem Osten Londons. Der Klub mit dem brachial klingenden Spitznamen „The Hammers“ hat drei englische Pokalsiege in der Vita stehen, sogar einen Europapokal der Pokalsieger. Und zu diesem Klub wechselte Sebastien Haller im Sommer 2019 von Eintracht Frankfurt. 50 Millionen Euro soll der Stürmer gekostet haben. Allein: West Ham hat die letzte Rate in Höhe von sechs Millionen Euro nicht bezahlt - und macht sich damit lächerlich.

West Ham United verpflichtet Haller - bezahlt Eintracht Frankfurt aber die Rate nicht

Doch zurück zum Anfang. Mitte Juli 2019 einigten sich die Eintracht und West Ham auf einen Haller-Deal, die 50 Millionen Euro sollten in Raten bezahlt werden. Das ist per se nichts Ungewöhnliches bei Transfers dieser Größenordnung. Ungewöhnlich ist allerdings, dass der Käufer-Klub, also West Ham, einfach nicht zahlt.

Am 15. Mai wäre eine Rate von sechs Millionen Euro fällig gewesen. Wie die englische „Times“ berichtet, meldete sich West Ham zwei Tage vor dem Stichtag und verkündete, nicht zahlen zu können. Laut „kicker“ wollten die „Hammers“ die Rate in weitere Raten aufteilen. Eintracht Frankfurt lehnte ab.

Wie die „Times" schreibt, hat die Corona-Krise West Ham finanziell arg gebeutelt. Das soll aber nicht der Grund für die ausgebliebene Zahlung sein, sondern Unklarheiten im Vertragswerk. Achso.

Der Fall Haller: West Ham United versinkt im Niemandsland

Mit diesem eines stolzen Premier-League-Klubs unwürdigen Spiel macht sich West Ham lächerlich. Eigentlich war das erklärte Ziel der „Hammers“, das europäische Geschäft zu erreichen und alsbald die Phalanx der „Big Six“ (Manchester City, Manchester United, FC Liverpool, FC Chelsea, Tottenham Hotspur, FC Arsenal) zu durchbrechen.

West Ham United hat die letzte Rate für Sebastien Haller bisher nicht an Eintracht Frankfurt bezahlt.
West Ham United hat die letzte Rate für Sebastien Haller bisher nicht an Eintracht Frankfurt bezahlt. © AFP

Dafür hat der Klub in den vergangenen Jahren tief in die Tasche gegriffen. Felipe Anderson für 38, Issa Diop für 25, Andriy Yarmolenko für 25, jetzt Haller für 50 Millionen Euro. Das ernüchternde Resultat der vergangenen vier Jahre: Tabellenplatz 11, 13, 10 und 16. Niemandsland statt Europa, Lachnummer statt Gipfelstürmer. Dass West Ham nun trotz 138 Millionen Euro aus den TV-Einnahmen 2018/19 die Haller-Millionen nicht zahlen kann oder will, passt da ins Bild.

Eintracht Frankfurt schaltet FIFA ein: Haller-Transfer könnte West Ham United teuer zu stehen kommen

Eintracht Frankfurt freilich lässt sich auf diese Spielchen gar nicht erst ein. Schließlich hat auch die SGE mit den finanziellen Einbußen durch die Corona-Pandemie zu kämpfen. „Ohne Geld kannst du nicht einkaufen“, hatte SGE-Sportvorstand Fredi Bobic erst kürzlich erklärt.

Die FIFA ist längst eingeschaltet, das Urteil zu den Gerichtsverhandlungen ist noch nicht bekannt. Was aber bekannt ist: West Ham hat die Rate vom 15. Mai noch immer nicht bezahlt. Samstags, am 15. August, ist die nächste Rate fällig. Insgesamt stehen laut „kicker“ noch 24 Millionen Euro aus. Sollte West Ham weiterhin nicht zahlen, droht den Londonern eine Transfersperre. Vielleicht wäre das gar nicht so schlecht. Dann könnte West Ham wenigstens kein Geld mehr ausgeben, das sie nicht haben.

Auch interessant

Kommentare