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Start gegen Freiburg: Aufstellung wie gegen Aue?

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Von: Markus Katzenbach

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Frankfurter Freude über die Tore gegen Aue: Branimir Hrgota, Aymen Barkok und Sébastien Haller (von links)
Frankfurter Freude über die Tore gegen Aue: Branimir Hrgota, Aymen Barkok und Sébastien Haller (von links) © Jan Huebner (Jan Huebner)

Ob der Spielberichtsbogen gegen Freiburg so ähnlich ausgefüllt ist wie beim Eintracht-Test gegen Aue? Könnte sein. Eine Warnung allerdings gibt Trainer Kovac vermeintlichen Platzhirschen auch mit auf die letzten Meter bis zur Rückrunde.

Für seine Bilanz dieses ungewöhnlichen Übungsspiels mit Überlänge wechselte Niko Kovac in die Eishockey-Sprache. „Mit dem ersten Drittel war es nicht so gut gelaufen, da hatten wir nicht genug Tempo. Im zweiten war es deutlich besser und im dritten haben wir viel durchgewechselt, das war auch okay“, fasste der Fußballlehrer der Frankfurter Eintracht den XXL-Kick am Samstagnachmittag treffend zusammen, ausgedehnt auf drei statt zwei Mal 45 Minuten, um im einzigen Test in der kurzen Vorbereitung auf den Bundesliga-Neustart möglichst viele praktische Erfahrungen zu sammeln. Das Treffen mit Zweitligist Erzgebirge Aue zum Ausklang des Trainingslagers an der Costa Blanca hatte die Eintracht 3:1 gewonnen, durch Tore von Sébastien Haller (52. Minute) sowie den eingewechselten Branimir Hrgota (66.) und Mijat Gacinovic (90.), erst in der Extraschicht noch ein unnötiges Gegentor kassiert – und dabei vielleicht eine Art Blaupause geliefert.

Gut möglich, dass am nächsten Samstag beim Besuch des SC Freiburg zum Rückrundenstart im Frankfurter Stadtwald die gleiche Elf aufläuft wie beim Ausflug aus dem Mannschaftsquartier im Hotel Gold Campoamor in die kleine Arena von San Pedro del Pinatar, wo nun übrigens die Nachbarn von Darmstadt 98 ihr Winterlager aufgeschlagen haben. Mit Lukas Hradecky im Tor, Marco Russ, Makoto Hasebe und Carlos Salcedo in der Abwehr, Marius Wolf und Jetro Willems auf den Außenbahnen, Gelson Fernandes, Kevin-Prince Boateng und Aymen Barkok im Mittelfeld sowie Sébastien Haller und Ante Rebic im Sturm.

„Die Mannschaft ist noch nicht hundertprozentig bestellt“, betonte Kovac zwar. Viele offene Positionen aber gibt es kaum. Hinten ist Simon Falette wegen fünf Gelben Karten gesperrt und Abwehrchef David Abraham wegen seiner zwickenden Wade unpässlich. Da ist es eine Beruhigung, dass Hasebes Knie nun offenbar hält und er in Spanien einen ordentlichen Eindruck hinterließ. „Das war gut“, urteilte Kovac kurz und knapp. Auf der rechten Seite setzte er gegen Aue auf Marius Wolf, den Senkrechtstarter der Hinrunde – obwohl Timothy Chandler wieder verfügbar ist. „Er kann auch innen oder links spielen“, deutete der Trainer Überlegungen an, sich den angestammten Rechtsverteidiger als Joker für alle Abwehrfälle aufzuheben. Dass Wolf nach 82 Minuten vom Feld humpelte, sei wiederum nur eine Vorsichtsmaßnahme wegen einer leichten Muskelverhärtung gewesen.

Am meisten wird Kovac möglicherweise darüber grübeln, wer das Mittelfeld besetzen soll. Boateng ist mit seiner in den Trainingslagertagen immer wieder aufblitzenden Klasse über jeden Zweifel erhaben. Omar Mascarell aber gab im letzten Drittel gegen Aue sein Comeback, ebenso wie Marco Fabián, und anders als dieser spielt er schon jetzt wieder eine Rolle in Kovacs Überlegungen. Vielleicht ja anstelle von Gelson Fernandes, der das Spiel des Gegners zu zerstören, aber weniger zum eigenen Aufbau beizutragen vermag. Da könnte Mascarell mehr helfen, und da hapert es am meisten. Auch gegen die zweitklassigen Auer erspielte sich die Eintracht in zähen 45 Minuten fast keine Chance, ehe sie mit etwas mehr Tempo doch Lernfortschritte zeigte.

„Wir haben dann gut umgesetzt, was wir im Training erarbeitet haben“, sagte Kovac, der auch über Gacinovic nachdenken wird. Mit leicht lädiertem Fuß noch etwas geschont, kam er erst später ins Spiel und machte das ordentlich. Was für Youngster Barkok, der dann wohl für ihn weichen müsste, allerdings auch gilt. Nicht zuletzt wegen der Vorlage für Hrgota, der eine Reihe weiter vorne ebenso die Chance für Eigenwerbung nutzte.

Der vor den kurzen Weihnachtsferien so starke Rebic dürfte im Rennen um den zweiten Spitzenplatz neben Haller trotzdem vorne liegen, obwohl er im Test blass blieb und in Campoamor wegen Knöchelproblemen etwas eingeschränkt trainierte. Allen vermeintlichen Platzhirschen und Helden der Hinrunde aber gab Kovac als Warnung mit auf die letzten Meter bis zur Rückrunde: „Was vor drei Wochen war, ist vorbei und interessiert nicht mehr.“ Dann schon eher die Eindrücke gegen Aue.

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