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Vorbereitet für eine flotte Woche

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Von: Markus Katzenbach

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Freiburg, Wolfsburg, Augsburg: Die Eintracht muss zum Bundesliga-Neustart schnell wieder in den Rhythmus kommen.

Mit Betriebsausflügen in den Breisgau hat Thomas Schaaf gute Erfahrungen gemacht. „Ich habe dort schon tolle Spiele erlebt“, sagt er in Erinnerung an alte und erfolgreiche Bremer Zeiten, zu denen er oft als Gewinner aus immer wieder auch recht torreichen Partien beim und gegen den SC Freiburg hervorging. Gut möglich, dass es ähnlich unterhaltsam wird, wenn Schaaf an diesem Samstag um 15.30 Uhr nun als Trainer der Frankfurter Eintracht mit einem Gastspiel im Schwarzwaldstadion in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga startet. Zwischen Freiburgern und Frankfurtern wiederum gab es zuletzt häufig recht dürre Ergebnisse und wiederholt auch torlose Unentschieden. An die Fortsetzung dieses Trends aber mag Schaaf nicht so recht glauben. „Wie soll das denn bei uns gehen?“, fragt er.

Die Zahlen sprechen eine eigene Sprache. Mit 34 Toren hat Schaafs Eintracht in der Hinrunde die zweitmeisten Tore geschossen, mit 34 Gegentoren auch die zweitmeisten kassiert – und es ist nicht damit zu rechnen, dass sich an der grundsätzlichen Bereitschaft zum Spektakel etwas ändert. „Unser Anspruch ist es, guten offensiven Fußball zu zeigen. Vorne soll die Null nicht stehen“, betont der Trainer. Im Angriff kann er auf das beste Sturmduo der Liga setzen – auf Alexander Meier und Haris Seferovic, die am Samstagabend dann als Gäste im ZDF-Sportstudio sicher gerne von neuen stürmischen Erfolgen berichten würden. Gleichzeitig hofft Schaaf, dass seine Mannschaft in der Defensive konzentrierter zu Werke geht, als das in der ersten Saisonhälfte allzu oft der Fall war.

Die Abwehrschwächen sind in der Winterpause analysiert worden, ein Zaubermittel dagegen hat Schaaf nicht finden können. „Das ist schwer, weil es immer wiederkehrende Fehler in verschiedenen Bereichen sind“, sagt er. Es gebe da nicht ein einziges Detail, das man verändern könne, und alles wäre gut. „Wir bringen uns immer wieder selbst in Verlegenheit“, hat der Trainer erkannt, spricht von schlechten Pässe und falschen Reaktionen und mahnt hinten wie vorne ganz allgemein mehr Entschlossenheit an: „Wir agieren noch zu oft als Zuschauer.“

In den Testspielen der Rückrundenvorbereitung konnte man nicht unbedingt den Eindruck gewinnen, das Defensivverhalten habe sich verbessert – indes sind diese Tests in der Regel ja auch Muster ohne größeren Wert. Hoffnungen auf Besserung im Ernstfall setzt man auf die rasche Rückkehr des Abwehrchefs Carlos Zambrano. „Wir haben mit ihm nach seiner Verletzung einen Plan erstellt und in der Vorbereitung Schritt für Schritt erfüllt“, berichtet Schaaf. „Er ist einsatzbereit, damit können wir erst mal zufrieden sein.“

Zambrano wird in Freiburg spielen und soll wie der wieder im Kasten stehende Kapitän Kevin Trapp Stabilität bringen. Gleiches gilt für die nach ihrem unerwarteten Viertelfinal-Aus frühzeitig vom Asien-Cup und damit rechtzeitig zum Bundesliga-Neustart zurückgekehrten Makoto Hasebe und Takashi Inui. Schlecht für Japan, gut für die Eintracht: Der vor der Winterpause überragende Hasebe wurde als Mittelfeld-Organisator in den Vorbereitungsspielen vermisst, Lucas Piazon konnte sich nicht wirklich als Ersatz auf dem linken Flügel für den voller Tatendrang wieder an seinem Arbeitsplatz eingetroffenen Inui empfehlen. „Sie machen einen guten, spritzigen Eindruck“, meint der Trainer.

Nach der Enttäuschung beim Asien-Cup hat sich Hasebe mit großen Ambitionen wieder in Frankfurt eingefunden – wie mancher Kollege formuliert er offen seine Europa-Träume. Schaaf hat nichts dagegen. „Klar wollen wir alle nach oben“, sagt er. „Aber das ist jetzt nicht relevant. Wir müssen uns alles in jedem Spiel neu erarbeiten. Über alles andere können wir immer noch reden, wenn es klarer wird, um welche Wurst es geht.“

Während Freiburg als Tabellenletzter im Abstiegskampf erbittert um jeden Punkt kämpfen wird, schwebt die Eintracht als Tabellenneunter zwischen Hoffen und Bangen. Gleich in der ersten Woche nach dem Neustart könnte sich andeuten, wohin die Reise geht, mit den Spielen heute in Freiburg, am Dienstag gegen Wolfsburg und am Sonntag in Augsburg.

„Wir haben eine flotte Woche vor uns“, weiß der Trainer und findet es eigentlich gut, dass direkt eine englische Woche ansteht. „Da ist man sofort wieder gefordert“, sagt Schaaf. Seine Mannschaft sieht er gut vorbereitet, eine gewisse Ungewissheit freilich bleibt nach dem langen Ruhen des Spielbetriebs. „Wir müssen sehen, dass wir schnell in einen guten Rhythmus kommen“, sagt Thomas Schaaf und ist selbst „gespannt, wie wir uns dann präsentieren“.

Die mögliche Aufstellung: Trapp – Chandler, Zambrano, Anderson, Oczipka – Aigner, Hasebe, Stendera, Inui – Seferovic, Meier.  

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