10 Euro! Partei in Frankfurt fragt nach Dönerpreisbremse

Der 10-Euro-Döner vom Ton Bull Grill- und Kebap-Haus ist inzwischen deutschlandweit bekannt. Braucht Frankfurt jetzt eine Dönerpreisbremse?
Frankfurt -Ein Döner für zehn Euro? Das findet die „Fraktion“ so bedenklich, dass sie der Stadt vorgeschlagen hat, die Menschen finanziell zu unterstützen - zum Beispiel mit einer Dönerpreisbremse. Dem vorausgegangen war ein Bericht von fnp.de über das Ton Bul Grill- und Kebap-Haus in der Töngesgasse, das Mitte Oktober seine Preise angepasst hatte.
10 Euro für einen Döner: „Es geht ums Überleben“
Ein Döner kostet dort nun zehn Euro, laut Restaurantbesitzer Ugor Yumusakbas allerdings nicht, um die Gewinnmarge zu erhöhen, sondern nur, um die gestiegenen Kosten zu decken. „Wenn man im Geschäft bleiben möchte, muss man schlechte Qualität anbieten oder die Preise erhöhen.“ Und schlechte Qualität sei ihm nunmal zuwider. „Es geht nicht ums Geld, es geht ums Überleben.“
Die Reaktionen auf die Preiserhöhung schwankten zwischen Verständnis, Protest und Spott. Auch die „Fraktion“, ein Zusammenschluss der „Partei“ und der Piratenpartei, fühlt sich bemüßigt, mitzumischen: „Die Preise für Energie und Lebensmittel schießen wie immer neue Wolkenkratzer unvermindert in die Höhe und kein Ende ist in Sicht. Welche Möglichkeiten sieht der Magistrat, um die Menschen in dieser Stadt finanziell zu unterstützen, und ist die Einführung einer Dönerpreisbremse nach Berliner Vorbild, Döner 1,50 Euro, eine dieser Möglichkeiten?“, fragte Nico Wehnemann den Magistrat.
Dönerpreisbremse: Die Idee ist nicht ganz neu
Neu ist die Idee einer Dönerpreisbremse nicht: Bereits zur Bundestagswahl 2021 hatte „Partei“-Bundesvorsitzender Martin Sonneborn getwittert, man werde neben der Bierpreisbremse auch die Dönerpreisbremse mit ins Wahlprogramm nehmen, wenn es Stimmen bringe. Auch die Berliner SPD hatte auf ihrem Parteitag Mitte November über die Idee diskutiert.
Magistrat: Können nicht auf den Markt einwirken
Der Magistrat lehnte indes dankend ab. „Die Einführung einer Dönerpreisbremse ist aus sozialrechtlicher Sicht nicht relevant, da keine Einflussmöglichkeit auf diese Marktentwicklung besteht“, teilt er schriftlich mit. Befasse man sich ernsthaft mit dem Thema, sei aber durchaus festzuhalten, dass die Inflationskrise von Armut bedrohte Menschen bis in die Schichten mit mittleren Einkommen hinein besonders belaste. Zusammen mit Bund und Land arbeite die Stadt daran, die Grundbedürfnisse dieser Menschen, insbesondere deren Essensversorgung, zu sichern. Dafür gebe es bereits ein „gut funktionierendes Hilfesystem“.
Stadt bittet um Hilfe: Energiekosten-Zuschuss an Bedürftige spenden
Wer die Stadt unterstützen will, kann zum Beispiel über weitergeben-frankfurt.de die Energiekostenzuschüsse, die er bekommt, in einen Fonds spenden. Mit dem Geld sollen kostenlose Essensangebote für Kinder, Jugendliche, Senioren und anderen Menschen, die durch die Folgen der Inflation in eine prekäre Lage gekommen sind, finanziert werden. Da das neue Angebot auf bestehenden Strukturen aufbaut, entstehen laut Angaben der Stadt keine zusätzlichen Verwaltungs- oder Personalkosten. Wer keinen Umweg übers Internet machen will, kann auch direkt auf das Spendenkonto einzahlen. Die Kontodaten: Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt, Verwendungszweck: „Weitergeben“, IBAN DE18 5001 0060 0000 7356 02. (Sarah Bernhard)