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10 Gründe, warum Frankfurt einfach cooler ist als München

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Von: Luis Teschner

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Im Vergleich deutscher Städte kommt Frankfurt nicht immer gut weg. Dabei gibt es (mindestens) 10 Gründe, warum Frankfurt auf jeden Fall cooler ist als München.

Frankfurt – Sauber, wunderschön gelegen, kaum übertreffbare Lebensqualität. Diese Attribute werden der bayrischen Landeshauptstadt München häufig zugeschrieben und selbst in internationalen Rankings erzielt die Stadt häufig hohe Platzierungen. Wer jedoch eine Jubelhymne auf München lesen will, hat auf den falschen Link geklickt.

Denn welche Stadt bietet noch viel mehr als Münchens Bilderbuch-Schönheit? Frankfurt natürlich! In der Mainmetropole gibt es zwar weniger Aussicht auf die Alpen, dafür bietet Frankfurt ein ganz anderes Städteerlebnis. Dafür gibt es unendlich viele Gründe - 10 davon sind hier in einer Liste zusammengefasst.

Nur am Rande: Einen Wettbewerb zwischen Städten dient natürlich vornehmlich der Unterhaltung: Wer sich von den folgenden Punkten wirklich angegriffen fühlt, hat – wie bereits gesagt – auf den falschen Link geklickt.

1. In Frankfurt gibt es eine Skyline und der Dom ist trotzdem schön

Für den ersten Vorteil Frankfurts gegenüber München braucht es keine Lupe. Die wunderschöne, einzigartige Skyline zieht Blicke von nah und fern und macht die Stadt in Deutschland einzigartig. Währenddessen sind Hochhäuser über 100 m Höhe in München verboten. Nichts darf die Höhe der Türme der Frauenkirche übertreffen und so kann Münchens Skyline sich – wortwörtlich – nicht sehen lassen.

Banken-Skyline
Banken-Syline in Frankfurt am Main. An den Börsen wird befürchtet, dass es auch in Europa zu ähnlichen Problemen kommen könnte wie in den USA. © Boris Roessler/dpa

Nun könnte man argumentieren, dass die Frankfurter Skyline die größte Kirche der Stadt, den Frankfurter Dom, klein wirken lässt. Die Realität sieht jedoch anders aus: Gläserne Wolkenkratzer und der gotische Turm des Doms ergeben gemeinsam ein spannungsvolles Gemisch aus alt und neu. Die Wolkenkratzer können den Dom gar nicht überschatten, denn beide zusammen ergeben erst das, was gemeinhin als Frankfurter Skyline bekannt ist.

2. Mieten in Frankfurt sind teuer, aber nicht unbezahlbar

Wer schon mal in Frankfurt auf Wohnungsjagd war, ist jetzt wahrscheinlich froh, den Zustand „Wohnungssuchender“ hinter sich gelassen zu haben. Wohnraum in der Finanzstadt ist teuer und rar, doch es geht noch schlimmer. Die Zahlen von 2022 (Quelle: empirica) zeigen, dass München nach wie vor unerreichter Anführer der Mietpreisstatistik ist.

Zwar erhält Frankfurt inzwischen die Silbermedaille dieses für Verbraucher ziemlich ungünstigen Siegertreppchens, doch München bleibt ungeschlagen. Im Durchschnitt zahlen Mieter in der Hauptstadt Bayerns 17,77 Euro pro Quadratmeter und damit gut vier Euro mehr als in Frankfurt (13,69 Euro). Stolz auf ihren Mietwucher sollten natürlich weder München noch Frankfurt sein.

Sowohl in Frankfurt als auch in München leben Menschen immer wieder auf engstem Raum, so wie eine Familie, die zu fünft in einer Ein-Zimmer-Wohnung lebt.

3. Frankfurt ist die Heimat der Lufthansa, nicht nur ihr Zweitwohnsitz

München hat einen großen Flughafen, von dem die Lufthansa zahlreiche Ziele im In- und Ausland anfliegt. Deutschlandweit ist der Münchner Flughafen ein relevantes Drehkreuz für die deutsche Kranich-Fluglinie.

Das wichtigste Drehkreuz Deutschlands und auch der mit Abstand größte Airport des Landes bleibt aber der Flughafen Frankfurt. Er ist ebenfalls der Heimatflughafen der Lufthansa. Von hier fliegt sie über 155 Ziele an, mehr als von nirgendwo sonst. In puncto Flughafen ist Frankfurt also in Deutschland unschlagbar – auch wenn München einen guten zweiten Platz belegt.

4. Supermärkte haben in Frankfurt länger als 20 Uhr geöffnet

Während München beim Flughafen fast noch mit Frankfurt mithalten kann, schmiert die Stadt bei den Supermarkt-Öffnungszeiten völlig ab. Nur die wenigsten dürfen wegen bayrischen Gesetzen länger als 20 Uhr geöffnet haben. Danach haben Verbraucher Pech gehabt.

In Frankfurt hingegen bleiben fast alle Supermärkte bis mindestens 22 Uhr offen. Wer noch später letzte Einkäufe vor dem Schlafen oder Feiern gehen braucht, für den gibt es ausgewählte Märkte, die sogar bis 0 Uhr ihre Türen offen halten. Wer also von Frankfurt nach München zieht, muss sich umstellen und nach den strikteren Zeiten richten. Umgedreht ist es doch viel schöner, wenn man aus München nach Frankfurt zieht und die Supermärkte auf einmal so angenehme Öffnungszeiten haben.

Natürlich ist auch in Frankfurt nicht alles perfekt. Einige Dinge sind sogar richtig unangenehm: 10 davon finden Sie hier aufgelistet.

5. Frankfurt hat Lokalkolorit – aber versucht nicht, ihn ganz Deutschland aufzudrücken

In Frankfurt „babbeln die Leut‘ hessisch“, essen liebend gern Grüne Soße und trinken Ebbelwoi. Die lokale Kultur erfreut sich großer Beliebtheit und jung und alt finden sich gegen Feierabend in der vielen, urigen Apfelweinkneipen. Damit gehen die Frankfurter allerdings niemandem auf den Zeiger oder versuchen gar, Ebbelwoi und grüne Soße als bundesweites Kulturgut zu etablieren.

Ganz anders in München. Bayrische Kultur, von Lederhosen und Dirndl über Weißwürste bis zum FC Bayern München werden vermarktet und regelmäßig auch als Aushängeschilder Deutschlands angesehen. Vielen Nicht-Bayern ist es wohl im Ausland schon passiert, dass sie auf das Oktoberfest angesprochen wurden, obwohl sie dieses noch nie besucht haben und nie besuchen wollen.

6. Frankfurt hat eine angenehme Menge Touristen, vor allem im September und Oktober

Apropos Oktoberfest: Diese Liste wäre nicht vollständig, ohne dem Volksfest aller Volksfeste einen eigenen Unterpunkt zu widmen. Eine Zu- oder Abneigung zum Oktoberfest sei jedem selbst überlassen, klar ist jedoch eines: Millionen betrunkener Touristen, die wochenlang die Stadt überrennen, können kein Pluspunkt sein.

Dippemess Frankfurt
Die Dippemess kann nicht mit den Dimensionen des Oktoberfests mithalten – zum Glück. © Boris Roessler/dpa/Archivbild

In Frankfurt gibt es die Dippemess, die als Volksfest wohl kaum mit dem Oktoberfest mithalten kann – zum Glück. Flair hat sie dennoch, aber sie zwingt nicht eine ganze Metropole dazu, sich wochenlang nach ihr zu richten. Touristen gibt es in Frankfurt trotzdem, aber nicht so viele, dass sie negativ auffallen. Am Römer sind sie verlässlich zu finden, doch es gibt genauso viele Orte in der Stadt, in denen sie sich eher selten sehen lassen.

7. Hessisch ist ein angenehmer, unpolitischer Dialekt

Genau wie die bayrische Kultur ist auch der bayrische Dialekt vorbelastet. Zu politisch wird er von der CSU eingesetzt und als heilige Tradition angesehen. Hessisch ist dagegen wahrlich unproblematisch und auch – obwohl da natürlich Parteilichkeit unterstellt werden kann – viel angenehmer zu hören.

Weil hessisch so schön ist, finden Sie hier einige typische Sätze, die nur echte Hessen verstehen.

8. Hier gibt es BrezeLn und nicht Brezn

Eigentlich ein ähnliches Argument wie das vorherige, braucht es doch noch einen weiteren Unterpunkt für den Unterschied zwischen BrezeL und BrezN. In Frankfurt (und weiten Teilen Deutschlands) sagt man Brezel. In München (und weiten Teilen Bayerns) dagegen sagt man Brezn.

An dieser Stelle kurz ein linguistischer Exkurs. ‚Brezel‘ ist ein angenehmes Wort: Zwischen Z und L findet sich noch ein Vokal, der der Zunge Zeit gibt, vom Z zwischen den Zähnen für das L in den hinteren Mundraum zu wandern. Bei ‚Brezn‘ ist das nicht möglich und so ist es viel weniger angenehm, die bayrische Version des Wortes auszusprechen. Wer hier außerdem argumentiert, das sei Geschmackssache, muss einsehen, dass der Großteil Deutschlands zu einem eindeutigen Ergebnis kommt, das nicht ‚Brezn‘ heißt.

9. Drogenabhängige werden in Frankfurt wie Menschen behandelt

Ein viel ernsteres Thema ist die bayrische (und so auch) Münchner Drogenpolitik. Denn wie ein eindringlicher Bericht von München TV schon 2015 zeigte, lauert unter Münchens bildschöner Oberfläche ein ungemütliches Bild: In den Katakomben sind Abhängige den Drogen schutz- und hilflos ausgeliefert. Drogenkonsumräume, die laut Statistiken die Zahl der Drogentote nachhaltig reduzieren könnten, gibt es nicht.

In Frankfurt sieht das ganz anders aus – und das, obwohl Frankfurt viel häufiger ein Drogenproblem nachgesagt wird. Der Grund: der Frankfurter Weg, eine liberale Drogenpolitik, die nicht nur auf Repression, sondern vor allem auf Prävention, Beratung und Überlebenshilfe setzt. Natürlich gibt es im Frankfurter Bahnhofsviertel immer noch ein Problem mit Drogen, aber immerhin ist in Notfällen Hilfe zur Stelle und die Abhängigen sind nicht völlig auf sich allein gestellt.

10. Frankfurt ist nicht sauber geleckt, sondern hat Ecken und Kanten

Für den letzten Punkt lassen sich am schwierigsten klare Beweise finden. Doch wer schon mal durch die Straßen Frankfurts und Münchens geschlendert ist, wird ihn dennoch verstehen. In München ist es beinahe immer sauber. Verdächtig sauber. Sogar in U-Bahn-Haltestellen sind Mülleimer leer, der Boden glänzt und die Luft ist frisch.

In Frankfurt wurden im August an 17 Tagen mehr als 30 Grad Celsius gemessen.
Auch wenn es nicht immer überall blitzblank ist, finden sich in Frankfurt zahllose wunderschöne Orte. © Hannes P. Albert/dpa

Im Gegensatz dazu ist Frankfurt geradezu dreckig. Doch es gehört einfach dazu, mit den Gerüchen und Eindrücken der Stadt konfrontiert zu werden, denn hier findet das echte, ungeschönte Leben statt. Frankfurt hat Ecken und Kanten, die im blitzblanken München manchmal verloren gehen. Dafür lieben die Frankfurter ihre Stadt.

Da sind sie, die 10 Gründe, warum Frankfurt einfach cooler ist als München. Wer immer noch nicht überzeugt ist, kann hier 10 Gründe lesen, warum Frankfurt sogar cooler ist als Berlin. (lute)

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