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153 Wohnungen fürs Klinikpersonal

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So soll’s aussehen, wenn’s fertig ist: In direkter Nachbarschaft zum Krankenhaus Nordwest haben die Hochbauarbeiten für drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 153 Wohnungen, einer großen Kindertagesstätte und einer Tiefgarage begonnen.
So soll’s aussehen, wenn’s fertig ist: In direkter Nachbarschaft zum Krankenhaus Nordwest haben die Hochbauarbeiten für drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 153 Wohnungen, einer großen Kindertagesstätte und einer Tiefgarage begonnen. © ABG/Instone Real Estate

Neubauprojekt auf dem Areal des Schwesternwohnheims soll Ende 2025 stehen.

Vom obersten Deck des Parkhauses in der Steinbacher Hohl hat man den besten Blick auf das Nachbargrundstück. Auf die dort stehenden zwei Kräne sowie die Fundamente und Betonwände, die dort entstehen. Sie bilden die Grundlage für die dort geplante Tiefgarage und die drei Mehrfamilienhäuser. Insgesamt 153 Wohnungen werden auf dem Areal, wo einst die Agnes-Karll-Pflegeschule, ein Schwesternwohnheim sowie die Kita „Praunheimer Strolche“ standen, realisiert. Mit der Fertigstellung werde im Spätsommer 2025 gerechnet, sagte Sascha Querbach vom Projektentwickler Instone Real Estate beim gestrigen symbolischen, wenn auch etwas verspäteten Spatenstich. Über die Kosten, fügte er hinzu, haben man jedoch Stillschweigen vereinbart.

Entwickelt wird das Projekt von Instone für die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Holding, die dies bereits 2020 erworben hatte. 49 der Wohnungen, rund 40 Prozent, sind gefördert. Die übrigen 104 Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen, sollen preisgedämpft vermietet werden. Heißt: pro Quadratmeter für 13,80 Euro. Preise die, würde man heute solch ein Projekt planen, so nicht mehr angeboten werden könnten, betonte ABG-Chef Frank Junker. „Bei den derzeitigen Konditionen sind solche Konditionen sicher nicht mehr darstellbar“, erklärte er. Was bei den einstigen Verhandlungen aber glücklicherweise anders ausgesehen haben.

Profitieren von den Wohnungen sollen Mitarbeiter des Nordwest-Krankenhauses, aber auch der anderen Kliniken in der Stadt. Also die Menschen, wie Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) betonte, in den vergangenen drei Jahren „großes geleistet“ haben, es auf dem Wohnungsmarkt aber oft nicht leicht hätten. Vor allem nicht wohnortnah. „Das möchten wir ändern. Vielleicht können wir damit einen Trend setzen, es ist unser politisches Ziel, solche Projekte als Standard umzusetzen“, betonte er. Vornehmlich sollten die Wohnungen daher an die Bediensteten vermietet werden. Das ist gar vertraglich festgelegt. Was nicht ausschließe, erklärte Junker, dass nicht auch ein Polizist oder Feuerwehrmann dort wohnen könnte. „Sollte eine Wohnungen mal nicht vermietet werden können, wovon wir nicht ausgehen, ist das nicht ausgeschlossen“, sagt er. Mit der Vermarktung werde ein halbes Jahr vor Fertigstellung begonnen.

Lange hatte das ehemalige Schwesternwohnheim, ein Hochhaus, leer gestanden. Dann zog die Pflegeschule in ihren Neubau um, zuletzt schloss die Kita, die Kinder wurden auf andere Einrichtungen des Trägers, der BVZ, verteilt. Die auch die Trägerschaft des neuen, mit 100 Plätzen und sechs Gruppen deutlich größeren Einrichtung übernehmen wird. Diese bekommt einen eigenen Freibereich, eine alte, hohe Platane wurde erhalten und spendet Schatten.

Die drei Baukörper im Passivhausstandard gruppieren sich derweil um einen großen privaten Innenhof. Damit jedes der drei Gebäude einen eigenen Charakter erhält, wurden unterschiedliche Fassadenentwürfe erarbeitet. Besonders herausfordernd, erklärte Mike Josef, sei die Topographie des Grundstücks gewesen. Weil an dem Standort früher Lehm für nahe gelegene „Alte Ziegelei“ abgebaut wurde, liegt das Erdgeschoss 3,50 Meter unter dem Straßenniveau. Eines der Gebäude wird deshalb über zwei Brücken, ebenso wie alle anderen Hauseingänge barrierefrei erschlossen.

Die Tiefgarage bietet Platz für 79 Fahrzeuge, ein Teil davon für E-Fahrzeuge. Weitere 30 Stellplätze werden im Parkhaus nebenan, von dem man bestens den Fortschritt auf der Baustelle beobachten kann, angemietet. Dieses sei nicht vollkommen ausgelastet, erklärte Sascha Querbach, warum dieser Schritt möglich sei.

Für Frank Junker ist die Realisierung des Neubauprojektes auch so etwas wie ein Startschuss. Als Anfang des neuen Stadtteils auf den „wunderschönen Feldern östlich der Autobahn“, wie er beim Spatenstich sagte. Bereits einige Flächen habe sich die ABG dort gesichert, die Umsetzung solcher Projekte könnten durchaus den Druck erhöhen, dort Planungsrecht zu schaffen, meinte er.

judith dietermann

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