1. Startseite
  2. Frankfurt

Abschied von Frankfurt - mit einem lachenden und einem weinenden Auge

Kommentare

Reza Ahmari (l.) und Nachfolger Jörg Martienßen.
Reza Ahmari (l.) und Nachfolger Jörg Martienßen. © Sabine Schramek

Reza Ahmari hat als Öffentlichkeitschef der Bundespolizei am Flughafen viel erlebt. Jetzt geht er zu Frontex nach Warschau

Frankfurt -Es sind Momente der Erinnerungen. „Es begann mit dem Sommermärchen der Fußball-WM, als die Welt zu Gast bei Freunden war. Mit drei Millionen Besuchern, 15 000 Medienvertretern und einem enormen Sicherheitskonzept“, schwärmt Reza Ahmari, der seit 36 Jahren Polizist und seit dem Sommermärchen in Frankfurt bei der Bundespolizei für Öffentlichkeitsarbeit zuständig war.

Später gab es auch weniger schöne Anlässe, die Bundespolizei zu repräsentieren. Die Räumung des Frankfurter Flughafens wegen islamistischer Anschläge und Terrorverdacht, Evakuierungsflüge aus Afghanistan, gefälschte Impfausweise während Corona oder Luftsicherheitskontrollen. „Ahmari ist jemand, der über alle Grenzen hinaus weiter denkt, voller Ideen und voller Empathie“, lobt ihn Michael Dewenter, der ständige Vertreter der Präsidentin der Bundespolizei am Flughafen, Kerstin Kohlmetz.

Am Donnerstag fängt Ahmari bei Frontex in Warschau an. Als nationaler Experte bei der Europäischen Agentur für Grenz- und Küstenwache, die für die Kontrolle der Außengrenzen im Schengen-Raums zuständig ist. Es sei ein „raus aus der Komfortzone, mit ganz neuen Aufgaben“, sagt der Mann, der bisher als „lebendige Visitenkarte und Repräsentant“ der Behörde unterwegs war. Bestens informiert und mit einem riesigen Netzwerk, das auf „Vertrauen, Respekt und Verständnis aufgebaut ist“, wie er sagt. Er hat sich beworben und die schwierige Prüfung mit Bravour bestanden. „Vielleicht ist es Gott gewollt, dass ich jetzt zur europäischen Polizeibehörde gehe“, sagt er und wischt sich ein paar Tränen aus den Augen. „Ich freue mich riesig, auf das, was jetzt kommt“, fährt er fort und lacht wieder.

De Erinnerungen aus den letzten 17 Jahren überwältigen ihn ebenso wie die emotionale Abschiedsfeier mit Kollegen aus allen Bereichen des Flughafens und der Polizei. „Wir haben manchmal Berge versetzt. Alle gemeinsam. Mit der Verwaltung, der Technik, der Fraport, der Lufthansa, der Sicherheit und Flugsicherung, mit dem Zoll, der Feuerwehr und ganz vielen anderen. Das geht nur, wenn man viele Ideen hat und gut und vertrauensvoll miteinander kooperiert.“

Nachfolger freut sich auf vielfältige Arbeit

Seinen Nachfolger, Polizeihauptkommissar Jörg Martienßen, hat Ahmari seit September eingearbeitet, seit Januar ist er Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit. Martienßen arbeitet seit 1994 am Flughafen. „Als Streifenbeamter habe ich angefangen, das Terminal 2 habe ich mit eröffnet, war in der Einsatzleitstelle, habe Abschiebungen begleitet, war zehn Jahre lang bei der Aus- und Fortbildung und bei der Luftsicherheit für die Qualität verantwortlich“, erzählt er.

Den Flughafen liebt er. „So einen vielfältigen Arbeitsplatz wie hier gibt es sonst nirgendwo.“ Den Arbeitsstil von Ahmari will er fortführen, ebenfalls auf Transparenz setzen. „Reza Ahmari überlässt mir ein gemachtes Bett. Die Fußstapfen, die er hinterlässt, sind groß.“ Alle lachen, als Ahmari den Fußabdruck mit seiner Schuhgröße „43,5“ kommentiert.

Angestoßen wird mit Sekt. Auf den Abschied von Ahmari, der „für mindestens drei Jahre, vielleicht aber auch länger“ in Warschau arbeiten wird und für Martienßen, der jetzt das öffentliche Bild der Bundespolizei am Flughafen verantwortet.

Die beiden verabschieden sich mit einer festen Umarmung und Schulterklopfen voneinander. Es ist eine innige und freundschaftliche Stabsübergabe. Und weil Ahmari in Zukunft mit dem Flugzeug von zu Hause aus zu seinem neuen Arbeitsplatz pendelt, freuen sich alle Kollegen, ihn immer mal wieder am Gate oder irgendwo auf dem Airport-Gelände zu sehen.

Auch interessant

Kommentare