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„Cap to Kap“: Frankfurter Paar startet 12.000-Kilometer-Lauf durch Afrika

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Von: Holger Vonhof

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Rund um Frankfurt haben die beiden in den vergangenen Monaten intensiv trainiert, sind dabei auch Hunderte Kilometer an Nidda und Main gelaufen.
Rund um Frankfurt haben die beiden in den vergangenen Monaten intensiv trainiert, sind dabei auch Hunderte Kilometer an Nidda und Main gelaufen. © NNN

In wenigen Tagen beginnt für Mareike Röwekamp und Horst Schauer der Prolog durch Tunesien - dann folgen 12.000 Kilometer bis nach Südafrika.

Frankfurt - Nun wird es ernst für Mareike Röwekamp und Horst Schauer, den Vorsitzenden des Höchster Schwimmverein aus Frankfurt: Am Samstag geht es mit der Fähre von Genua nach La Goulette, einer Hafenstadt in Tunesien. Von dort müssen sie noch 100 Kilometer fahren bis zum Cap Angela bei Biserta, dem nördlichsten Punkt Afrikas. Dort beginnt dann der rund 1000 Kilometer lange Prolog ihres Mammut-Laufs „Cap to Kap“, der so heißt, weil er sie bis zum Kap Agulhas in Südafrika führen soll - über mehr als 12.000 Kilometer in acht oder neun Monaten.

Hinter „Cap to Kap“ stehen Mareike Röwekamp (geboren 1981) und Horst Schauer (geboren 1955). Beide sind ambitionierte Freizeit-Ausdauersportler, beide haben eine Passion für den afrikanischen Kontinent und seine Menschen. Und beide pflegen ein intensives Interesse an kulturellen, sozialen und gesellschaftlich-politischen Fragen unserer Zeit. Der Lauf, der nach dem Prolog in Tunesien über Tunis, Hammamet und das Karl-May-Lesern bestens bekannte Schott el Dscherid, ein Salzsee-Becken, führen wird, soll nicht nur eine sportliche Herausforderung werden, sondern ein kultureller Austausch zwischen den Kulturen und Kontinenten.

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Mareike Röwekamp ist Journalistin, Horst Schauer leitete die Friedrich-Naumann-Stiftung in Tunis und trainierte Marathon- und Langstreckenläufer in Uganda. Das Bild, das in Deutschland von Afrika vermittelt wird, ist ihnen oft zu einseitig; ihr Lauf durch Tunesien, Ägypten, Sudan, Südsudan, Uganda, Ruanda, Burundi, Tansania, Sambia, Simbabwe, Botswana und Südafrika soll ein Kulturdialog werden, bei dem Reportagen entstehen.

Der Prolog durch Tunesien, den sie entgegen früherer Pläne um den Schott el Dscherid verlängert haben, ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass dort der nördlichste Punkt Afrikas ist; zum anderen soll aber auch das Material getestet werden, bevor es dann Ende November / Anfang Dezember auf die eigentliche Nord-Süd-Strecke von Ägypten nach Südafrika geht. „Wir wollen auch schauen, was der Kopf noch hergibt, wenn der Körper so belastet wird“, sagt Schauer, der zusammen mit seiner Partnerin in den vergangenen Monaten fast täglich rund um den Höchster Schwimmverein an Nidda und Main trainiert hat.

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Die Hauptroute führt dann von Alexandria bis Kapstadt. Begleitet werden die beiden Läufer von einem immer wieder wechselnden Team im Werkstatt- und Transport-Auto; geschlafen wird aber meist im Zelt. Von der Reise berichten Röwekamp und Schauer in einem Internet-Blog unter https://www.cap-to-kap.com/blog-1 und auf Social Media. Die beiden haben sich beim Frankfurter „Ironman“ kennengelernt.

Beim Wiedersehen im August 2021 entstand die Idee, zusammen erst in Marrakesch, dann in Tunesien einen Marathon zu laufen. „In der Berichterstattung hieß es dann, dass dort kriegerische Aufstände sind“, erinnert sich Horst Schauer. Über seine alten Tunesien-Kontakte habe sich die Situation allerdings anders dargestellt: „Es ist eine fragile Lage, aber kein Aufstand“, sagt Schauer. Das bundesdeutsche Afrika-Bild sei geprägt von Krieg und Krisen; Mareike Röwekamp und er, die beide die schönen Seiten Afrikas kennen, wollen das korrigieren.

Nach dem Prolog geht es noch einmal nach Paris, wo Schauer eine Galerie für arabisch-afrikanische Kunst betrieb, während sie in der Stadt an der Seine studierte. Der Grund: Bevor sie sich auf den 12.000 Kilometer langen Lauf ihres Lebens machen, wollen die beiden in der Stadt der Liebe noch heiraten. (Holger Vonhof)

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