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Alle Haltestellen in Frankfurt begrünen? Dezernat erteilt Absage für alte Wartehäuschen

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Von: Dennis Pfeiffer-Goldmann

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Komplett grün gestaltet war die Straßenbahn-Haltestelle Börneplatz/Stoltzestraße testweise. Einen generellen Umbau aller Haltestellen wird es nicht geben.
Komplett grün gestaltet war die Straßenbahn-Haltestelle Börneplatz/Stoltzestraße testweise. Einen generellen Umbau aller Haltestellen wird es nicht geben. © christoph boeckheler*

Alle Haltestellen in Frankfurt mit grünen Dächern zu versehen, lehnt der Mobilitätsdezernent (Grüne) ab. Das „Grün“ will er anders vorantreiben.

Frankfurt - Einem generellen Begrünen von Wartehäuschendächern an bestehenden Haltestellen erteilt der Magistrat der Stadt Frankfurt eine klare Absage. Das wird aus einem Bericht der Stadtregierung an den Ortsbeirat 5 (Frankfurter Süden) deutlich. „Aktuelle Untersuchungen“ hätten gezeigt, „dass eine Dachbegrünung aus statischen Gründen nur bei neuen oder zu versetzenden Wartehallen möglich ist, da nur hierbei ein ausreichend dimensioniertes Fundament vorgesehen werden kann“, heißt es aus dem Dezernat von Mobilitätsstadtrat Stefan Majer (Grüne).

Werde jedoch eine Haltestelle neu gebaut oder versetzt, würden „grundsätzlich begrünte Dächer vorgesehen“, betont der Magistrat. Das sei bei den zuletzt neu beschafften Wartehallen an der Louisa, in Kalbach und an der Schleife in der Fechenheimer Hugo-Junkers-Straße auch so umgesetzt worden. Festschreiben wolle die Stadt den generellen Neubau begrünter Straßenbahnhaltestellen auch als Vorgabe an die Verkehrsgesellschaft (VGF). Dies solle festgeschrieben werden in der nächsten Beauftragung der Stadt an die VGF für den Betrieb der U- und Straßenbahnen. Diesen Auftrag will die Stadt vorwiegend aus rechtlichen Gründen vorzeitig neu vergeben für die Zeit von 2024 bis 2047, die Stadtverordneten müssen noch zustimmen.

Absage an weiteren Wunsch zu Klimaschutz in Frankfurt: „Das schließt sich gegenseitig aus“

Mit diesem Auftrag an die VGF werde der Magistrat den Klimaschutz-Vorgaben der Stadtverordneten vom Dezember 2019 gerecht, erläutert Majer. Allerdings erteilt der Dezernent dem Ortsbeirat eine Abfuhr bei einem anderen Wunsch. Denn auch die Nutzung der Wartehausdächer für Solaranlagen hatten die Dribbdebacher gefordert. „Ein begrüntes Wartehallendach schließt dann allerdings die Ausstattung der Wartehalle mit einem Solardach aus“, unterstreicht der Magistrat.

Solardächer erachtet die Stadt bei Haltestellen der Straßenbahn oder Stadtbahn auch nicht für sinnvoll, da diese Haltestellen stets bereits einen Anschluss ans allgemeine Stromnetz hätten. „Solare Kleinstanlagen auf Wartehallendächern, die durch Beschattungen durch Gebäude oder Bäume weniger ertragreich sind, sind zur Einspeisung in das allgemeine Stromnetz nicht wirtschaftlich zu betreiben.“ (Dennis Pfeiffer-Goldmann)

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