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Am Ball entfachen sie Feuerwerke

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Von: Michael Forst

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Hängt eine durch, haken sie sich einfach unter; die B-Juniorinnen des SC Goldstein gehen füreinander durch dick und dünn - im Training und im Spiel.
Hängt eine durch, haken sie sich einfach unter; die B-Juniorinnen des SC Goldstein gehen füreinander durch dick und dünn - im Training und im Spiel. © Michael Forst

Beim SC Goldstein boomt der Mädchen-Fußball trotz Corona - der Schnuppertag ist am 10. September.

Frankfurt. „SC Goldstein Girls, SC Goldstein Girls, die entfachen mit dem Ball am Fuß ein Feuerwerk“: Verpackt in fette Beats und coolem Rap-Gesang hat der Künstler Tobias Lux alias Luto den kickenden Mädchen des SC Goldstein einen Anfeuerungs-Song geschrieben - den die Fußballerinnen schon mal zur Einstimmung vor den Spielen in der Kabine hören. Auch sonst ist die Leidenschaft für den Mädchenfußball im Verein, der auf der Sportanlage zur Waldau spielt und trainiert, überall greifbar: Und das, obwohl es ein Angebot für weibliche Spieler beim SC erst seit 2019 gibt. Nun trainieren insgesamt 36 Spielerinnen in drei Mannschaften, E-, C- und B-Jugend zwei Mal in der Woche und gehen an den Wochenenden im Liga-Betrieb auf Punktejagd.

„Wir sind schon etwas stolz darauf, wie gut es mittlerweile läuft“, sagt David „Dave“ Spernol, der Jugendleiter des Gesamtvereins. Zusammen mit Matthias Schmidt, dem Haupt-Trainer der Mädchenabteilung, und dessen Frau Melanie brachte er vor drei Jahren den Ball ins Rollen. „Wir dachten, die Zeit ist längst reif dafür, dass auch Mädchen bei uns spielen können“, erklärt Schmidt.

Plakate geklebt und Schulen besucht

„Die Jungs standen bei uns immer im Vordergrund, ihre kleinen Schwestern waren dagegen immer zum Zuschauen verdammt“, erinnert er sich. Zumal es in Frankfurt nur insgesamt 16 Mannschaften gebe, die oft mit Kickerinnen aus Hanau, der Wetterau oder dem Main-Taunus-Kreis aufgefüllt werden, um eine komplette Elf zusammen zu bekommen, wie Spernol betont. Also klebte das Trio fleißig Plakate und besuchte Schulen, um die Werbetrommeln zu rühren. Trotz der Erfolge der Frauen-Fußballnationalmannschaften hatten die SC-Pioniere anfangs gegen Widerstände und Vorurteile in den Köpfen zu kämpfen, erinnert sich Spernol. Das erste Training war denn auch ziemlich ernüchternd: Gerade mal drei Mädchen hatten sich eingefunden. Doch schon zum ersten Tag des Mädchenfußballs im September 2020 - die erste Veranstaltung nach langer Corona-Pause - kamen 28 Spielerinnen, von denen zehn dem Verein beitraten. Einen ähnlichen Werbe-Effekt versprechen sich die Verantwortlichen vom nächsten Schnuppertag am 10. September.

Mittlerweile, betonen Spernol und Schmidt, genössen sie und der Mädchenfußball im Verein viel Anerkennung und die volle Unterstützung des Vorstands. Auch einen Sponsor haben sie gefunden, den Leiter des örtlichen Rewe-Supermarktes, der als Fan selber zu den Heimspielen der Mädchen kommt. Nicht nur aus Goldstein kommen die Kickerinnen, auch aus Nied und Höchst. Spernol schwärmt davon, wie die Mädchen stolz im SC-Goldstein-Trikot in Bus zum Training kommen. Auch die ersten sportlichen Erfolge haben sich eingestellt: Die C-Juniorinnen holten in der Saison 2021/2022 die Meisterschaft. Das Erfolgsgeheimnis erklärt Stürmerin Lena (12): Wenn eine von uns mal keinen Bock hat, haken wir anderen sie einfach unter und treiben sie wieder an.“ Michael Forst Lust aufs Kicken? Der Verein lädt für Samstag, 10. September, um 10 Uhr zum Tag des Mädchen-Fußballs auf die Sportanlage Goldstein in der Straße Zur Waldau ein. Willkommen sind Mädchen von 7 bis 16 Jahren. Wer sich per Mail an jugendleiter@sc-goldstein.de anmeldet, erhält ein Begrüßungspaket.

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