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Warum jetzt doch ein Pendler-Parkhaus an der A5 in Frankfurt gebaut werden könnte

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Nahe der Raststätte Taunusblick an der A5 wäre ein Pendler-Parkplatz ideal: Die schon verworfene Idee lebt in Frankfurt neu auf.

Frankfurt - Die Idee eines Park+Ride-Parkhauses direkt an der A5-Raststätte Taunusblick im Nordosten von Frankfurt wird neu belebt. Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) lässt derzeit alle wichtigen Fragen zusammenstellen, um das Projekt konkret prüfen zu lassen.

Noch unter Sieferts Vorvorgänger Klaus Oesterling (SPD) waren die Ideen für eine P+R-Anlage direkt an der Autobahn zu den Akten gelegt worden. Zu unwirtschaftlich wäre es, die U-Bahn-Strecke der Linie U7 von der Heerstraße zu verlängern. Außerdem stand der Bund der Idee, dass massenhaft Autos über die alte Autobahnzufahrt der US-Armee zum Parkhaus fahren, ablehnend gegenüber. Hinzu kommt eine Grundüberlegung: Fachleute sehen es als zielführender an, den Nahverkehr in die Region zu verbessern, damit Pendler erst gar nicht ins Auto steigen.

Pendler-Parkhaus an der A5 in Frankfurt: Umsteigen von Auto auf U-Bahn

Gerade bei Letzterem aber ist Frankfurt darauf angewiesen, dass die Orte in der Region den Ausbau bei Bahn und Bus umsetzen - die Stadt selbst hat außerhalb ihrer Stadtgrenzen schlicht keinen Einfluss darauf. Eine Erkenntnis, die Dezernent Siefert nüchtern genau so sieht: Will Frankfurt den Verkehr auf den eigenen Straßen verringern, müssen auch die Umsteigemöglichkeiten am Stadtrand vom Auto zu Bahn und Bus verbessert werden.

Raststätte Taunusblick an der A5 im Nordwesten von Frankfurt: Hier ganz in der Nähe könnte ein Park+Ride-Parkhaus entstehen. Denn nebenan soll eine neue Station für die U7 gebaut werden - die direkt in die Innenstadt fährt.
Raststätte Taunusblick an der A5 im Nordwesten von Frankfurt: Hier ganz in der Nähe könnte ein Park+Ride-Parkhaus entstehen. Denn nebenan soll eine neue Station für die U7 gebaut werden - die direkt in die Innenstadt fährt. © Hamerski

In Sachen Taunusblick bringen „veränderte Randbedingungen“ die Regierung nun dazu, die alte Idee wieder aufleben zu lassen. Zum einen hätten sich „Sichtweisen der Beteiligten“ geändert, „insbesondere der Autobahnverwaltung“. Laut Siefert steht diese dem Projekt nun nicht mehr prinzipiell ablehnend gegenüber.

Vom Pendler-Parkhaus an der A5 in die Frankfurter Innenstadt oder zum Flughafen fahren

Zum anderen hat die Stadt selbst ihre Siedlungs- und Verkehrsentwicklungsplanung geändert. Direkt neben dem möglichen P+R-Standort wollen die Stadtverordneten innerhalb des nächsten Jahrzehnts den neuen „Stadtteil der Quartiere“ realisieren - von Kritikern Josef-Stadt benannt nach dem damaligen Planungsdezernenten und heutigen Oberbürgermeister Mike Josef (SPD). Erschlossen werden soll der autoarme Stadtteil über eine Stadtbahnstrecke für die U7 und die S-Bahnen der Regionaltangente West (RTW), die nach Höchst und zum Flughafen fahren sollen. Die gemeinsame Umsteigehaltestelle mit dem Arbeitsnamen „Industriegebiet Praunheim“ läge in direkter Nähe zum möglichen P+R-Standort.

Realisiert wird die Stadtbahnstrecke mit dieser Haltestelle bereits zusammen mit der Regionaltangente West, 2028 soll beides in Betrieb gehen. Das wäre also der ideale Zeitpunkt, um auch das P+R-Parkhaus fertig zu haben. Genaue Zeitangaben vermeidet Siefert allerdings in seinem jüngsten Magistratsbericht zu dem Thema. „Der Magistrat steht aktuell noch am Anfang der Überlegungen und stellt derzeit einen Katalog der zu prüfenden Sachverhalte zusammen“, erklärt die Regierung. Sie reagiert damit auf einen Antrag der Römer-CDU vom Mai, die um detaillierte Auskunft gebeten hatte.

Nicht nur einfaches Pendler-Parkhaus, sondern intermodaler Mobilitätshub

Statt einer P+R-Anlage will der Magistrat nun einen „intermodalen Mobilitätshub Taunusblick“ realisieren. Das klassische Park+Ride, also der Umstieg vom Auto zur Bahn, werde schon der Schwerpunkt sei. Wichtig sei dabei „eine angemessene Ladeinfrastruktur und insbesondere ein Lademanagement, das eine hohe Anzahl von Ladepunkten sinnvoll mit überwiegend langen Abstelldauern verknüpft.“

Aber nicht nur: Auch solle der Radschnellweg FRM5 aus dem Vordertaunus angebunden werden, damit ein Umstieg zwischen Rad und Bahn möglich ist. Komfortable und sichere Radabstellmöglichkeiten soll es dafür geben, kündigt Siefert an. „Vorstellbar“ sei ebenfalls ein Angebot an Sharing-Fahrrädern und Leih-E-Scootern, um die Nachbarquartiere und Orte im Umfeld an die U7 und die Regionaltangente West anzuschließen.

Frankfurter Park+Ride Anlage soll ausschließlich von A5 erreichbar sein

Zu prüfen sei unter anderem, wie groß die P+R-Anlage werden müsse und wie sich diese mit den Kapazität der Stadtbahnen vertrage, auch wenn der Nordwest-Stadtteil eines Tages vollständig bewohnt ist. Das Genehmigungsverfahren für die RTW werde damit nicht verzögert, beteuert die Regierung. Und: Es werde keine Anbindung für den Autoverkehr an das kommunale Straßennetz geben. Damit kein Schleichweg nach Praunheim entsteht, soll die P+R-Anlage für Autos ausschließlich von der A5 aus erreichbar sein. (Dennis Pfeiffer-Goldmann)

Die Polizei durchsucht bei einer Razzia Geschäfte im Frankfurter Stadtteil Rödelheim. Es soll sich um Maßnahmen gegen die Clankriminalität handeln.

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