An seinem Büdchen debattieren auch Politiker

Heinrichs Kiosk lädt wieder zum Nachbarschaftsfest ein - Fünf Kandidaten kommen vorbei
Sechs Jahre ist es nun her, dass Naim Yildirim, Inhaber von „Heinrichs Kiosk“ in der Niederurseler Landstraße 54, Premiere mit dem von ihm initiierten Nachbarschaftsfest feierte. Damals noch mit Opernsängern, in den vergangenen Jahren jedoch immer häufiger mit Politikern, die vor der kleinen Trinkhalle tatsächlich Rede und Antwort standen. Zumindest dann, wenn Wahlen anstanden. Wie auch in diesem Jahr, wenn am 8. Oktober, der Hessischen Landtag gewählt wird.
Bei Yildirim wird bereits einen Monat vorher gefeiert. Und zwar am kommenden Sonntag, 10. September, ab 15 Uhr. Und ab 17 Uhr mischen sich dann auch die Landtagskandidaten aus dem Wahlkreis 35 (Bockenheim, Hausen, Heddernheim, Niederursel, Praunheim, Rödelheim) unter die Nachbarn. Zumindest fünf von ihnen, Tanja Jost (CDU), Jan Pasternack (SPD), Miriam Dahlke (Grüne), Sebastian Papke (FDP) und Magdalena Depta-Wollenhaupt (Linke), diskutieren vor dem Kiosk. Miteinander, aber auch mit den Besuchern. Inzwischen fast ein Pflichttermin. Außerdem gibt es Live-Musik vom „Duo Cubano“, Würstchen vom Grill und gekühlte Getränke - was an einem Kiosk nicht wirklich überrascht.
Immer Zeit für einen Plausch
Seit mittlerweile zwölf Jahren hat Naim Yildirim „Heinrichs Kiosk“, direkt neben der Heinrich-Kromer-Schule - daher auch der Name der Trinkhalle - gepachtet. Jeden Tag steht er hinter der Glasscheibe mit dem kleinen Fenster, seine Stammkunden kennt er längst mit Namen. Sie müssen auch stets ein wenig Zeit mitbringen, wenn sie an Yildirims Büdchen vorbeischauen. Ist der Inhaber doch stets für einen Plausch aufgelegt. „Mein Kiosk ist nicht nur ein Kiosk. Er ist längst ein Treffpunkt für die Nachbarschaft geworden“, sagt Yildirim, für den das jährliche Nachbarschaftsfest auch ein Dankeschön an die Niederurseler ist. Die Menschen, die ihm stets die Treue gehalten haben. Auch während der Corona-Pandemie - keine leichte Zeit.
Doch trotz aller Widrigkeiten hat Naim Yildirim es nie bereut, einst seinen festen Job, er ist gelernter Elektrotechniker, gegen das Wasserhäuschen eingetauscht zu haben. „Es ist für mich eine Herzensangelegenheit, ich liebe es einfach, mit Menschen in Kontakt zu sein“, sagt er. Zudem nutzt er seine Arbeit als Kiosk-Pächter, um auf Missstände hinzuweisen. Weil man ihn kennt und weil man ihn hört. Und er schon immer politisch engagiert war. Da ist die regelmäßige Debatte mit Politikern vor seinem Büdchen fast schon logisch.
Verfolgen kann man Naib Yildirim und sein Büdchen auch auf Instagram, der Kanal ist unter heinrichs.kiosk.niederursel zu finden. jdi