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Streit eskaliert: Nachbarn mit Samurai-Schwert angegriffen - Hund geradezu „zerhackt“

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Ein Frankfurter Nachbarschaftsstreit eskaliert: Menschen rennen um ihr Leben, ein Hund wird schwer verletzt. Schließlich landen zwei Männer in Polizeigewahrsam.

Frankfurt - „Ich töte euch“ habe der Mann immer wieder gerufen, der am Montagabend (19. Juni) mit einem Katana-Schwert über eine Wiese zwischen Mietshäusern an der Bechtenwaldstraße in Frankfurt gestürmt und mit der gezogenen Waffe hinter Menschen hergelaufen ist. Ein Katana-Schwert, das ist ein leicht geschwungenes Samurai-Schwert. „Ich habe noch nie so viel Angst gehabt. Ich habe Angst gehabt, der tötet meine Freundin vor meinen Augen“, sagt einer der Angegriffenen (35). Er ist ein Nachbar des Angreifers (54) mit dem Samurai-Schwert. Er und seine Freundin (29) hatten Glück; der kleine Hund der beiden, auf den der Mann mit der Klinge eingehackt hat, liegt schwer verletzt in der Hofheimer Tierklinik.

Eskaliert ist ein schon länger schwelender Streit zwischen den Nachbarn in der Bechtenwaldsiedlung am Montag gegen 19 Uhr, nachdem es schon am Samstag zu einer körperlichen Auseinandersetzung in der gleichen Sache gekommen war. Am Samstag hatten sich die Kontrahenten noch mit Eisenstangen im Treppenhaus gegenübergestanden. Der Grund des Nachbarschaftsstreits: Der Mann mit dem Samurai-Schwert ereifere sich angeblich darüber, dass die Freundin des Hundebesitzers ihre Bettdecke am Fenster ausschüttelt - über seinem eigenen Fenster.

Schwert-Angriff in Frankfurt: Polizei war zuvor schon vor Ort

Ursprünglich habe man den Streit vor der Tür des Mietshauses klären wollen - auf der einen Seite der Mann, der nun mit dem Schwert Amok gelaufen ist, auf der anderen Seite sein Gegner, der Hundebesitzer, der einen befreundeten Nachbarn (53) dabei hatte. Daraufhin sei ihr Opponent erst einmal verschwunden. „Er stand dann plötzlich mit fünf Leuten vor der Tür von meinem Nachbarn“, berichtet der 35-Jährige weiter: Es habe sich aus dem Streit eine schwere Schlägerei entwickelt; er selbst sei dabei am Auge verletzt worden.

Mit rot-weißem Flatterband hatte die Polizei den Siedlungsbereich rund um den Tatort an der Bechtenwaldstraße am Montagabend abgesperrt. FOTOs: 5Vision.News
Mit rot-weißem Flatterband hatte die Polizei den Siedlungsbereich rund um den Tatort an der Bechtenwaldstraße am Montagabend abgesperrt. FOTOs: 5Vision.News © 5vision.news

Die Polizei sei schon am Samstag dagewesen, habe aber auf die latente Gefahr, die von dem Mann ausgehe, nicht adäquat regiert, behauptet der 35-Jährige. Am Montag habe der aggressive Mann dann den Streit wieder aufgenommen und seinem Nachbarn mit einer Schreckschusspistole ins Gesicht geschossen. Plötzlich habe er das Katana-Schwert aus seiner Wohnung geholt und sei damit hinter ihnen hergelaufen, berichtet der Hundebesitzer - von dem Angriff mit gezücktem Schwert gibt es Handy-Fotos.

„Ich selbst habe einen Bänderriss, kann nicht so schnell laufen“, sagt der 35-Jährige. Als sein kleiner Hund den Schwertträger angegriffen habe, um Herrchen und Frauchen zu schützen, habe der Mann das Tier geradezu „zerhackt“. Der Hund kämpfe in der Hofheimer Tierklinik ums Überleben.

Zwei Festnahmen nach Streit in Frankfurt

Nachdem die Notrufe am Montagabend bei der Polizei eingegangen waren, raste ein Großaufgebot an Einsatzkräften in die Bechtenwaldsiedlung und sperrte den Bereich großräumig ab, um die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten und Beweise zu sichern. Zwei Männer wurden festgenommen. Die Bewohner wurden gebeten, das Gebiet zu meiden und die Arbeit der Polizei nicht zu stören.

Der 53 Jahre alte Nachbar, der nach Angaben der Polizei schlichtend auf die Streitenden habe einwirken wollen, habe nach dem Schuss aus der Waffe - es handelte sich um eine Pfefferpistole - im Krankenhaus behandelt werden müssen. Der 35-Jährige und seine Freundin blieben unverletzt. Mindestens drei weitere Personen, so die Polizei, sollen sich anschließend vom Tatort entfernt haben. Festgenommen wurde ein 16-Jähriger, der die Pfefferpistole einstecken hatte, und der 54-Jährige. Beide wurden vorläufig in Haft genommen. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise unter (069) 755-5 11 99. (Holger Vonhof)

Die Polizei sucht in Frankfurt verschärft nach illegalen Waffen. Vor allem am Hauptbahnhof - in der Waffenverbotszone.

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