1. Startseite
  2. Frankfurt

Anlage am Röderberghang: „Hier sieht es wie im Steinbruch aus“

Kommentare

Die Anlage am Röderberghang in Frankfurt verfällt mehr und mehr, mittlerweile sind Treppen und Mauer ziemlich marode.

Frankfurt - Der einst herrschaftliche Glanz der Anlage am Röderberghang lässt sich nur noch erahnen. Die Pracht ist dahin: Treppenstufen sind abgebrochen, Geländer verrostet oder sie fehlen teils komplett, Steine brechen aus der Mauer, die über und über mit Graffiti besprüht ist und sich an vielen Stellen bedenklich in Schieflage neigt. „Das sieht hier ja langsam aus wie im Steinbruch“, ist Bodo Pfaff-Greiffenhagen von der CDU-Fraktion im Ortsbeirat 4 (Bornheim, Ostend) fassungslos.

Frankfurt: Jede Verzögerung kostet Geld

Mehrfach schon hat er auf den schlechten Zustand der Anlage gegenüber dem Ostpark hingewiesen - zuletzt vor anderthalb Jahren, als er einen Antrag dazu eingebracht hat. Passiert ist seitdem aber absolut nichts. Auf absehbare Zeit wird das auch so bleiben. „Leider hat sich unsere personelle Situation seit 2021 nicht wesentlich verändert. Aktuell sind keine Maßnahmen geplant und wir gewährleisten lediglich die Verkehrssicherheit“, teilt Lena Berneburg vom Grünflächenamt auf Anfrage mit.

Aus finanzieller Sicht hält Pfaff-Greiffenhagen einen weiter Aufschub für fast schon fahrlässig. „Jede Verzögerung verteuert die Sanierung doch nur, weil immer mehr kaputt geht“, betont er. Dass die Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Anlage nicht aus dem Etat des Grünflächenamtes finanziert werden kann, sieht er ein. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, fordert er aber einen schnellen Beschluss des Magistrats sowie eine Kosten- und Finanzierungsvorlage.

Anlage am Röderberghang: Teil vom Geländer ist verschwunden

Über die Geschwindigkeit, mit der Vorhaben angegangen werden, wundert sich der umtriebige Kommunalpolitiker nur noch. „So langsam wie im Moment, habe ich das noch nie erlebt“, sagt er. Er ist auch überzeugt, dass der Ortsbeirat 4 sicher einen Zuschuss zu den Sanierungskosten aus seinem Budget bewilligen würden. „Welcher Stadtteil hat denn noch so eine schöne Anlage“, fragt er wohl mehr rhetorisch.

Die Treppen in der Anlage am am Röderberghang sind in einem miserablen Zustand. Bodo Pfaff-Greiffenhagen ärgert sich darüber, dass nichts passiert. Er geht hier regelmäßig mit seinem Hund Buster (vorne) spazieren und bekommt mit, wie die Anlage mehr und mehr verkommt.
Die Treppen in der Anlage am am Röderberghang sind in einem miserablen Zustand. Bodo Pfaff-Greiffenhagen ärgert sich darüber, dass nichts passiert. Er geht hier regelmäßig mit seinem Hund Buster (vorne) spazieren und bekommt mit, wie die Anlage mehr und mehr verkommt. © Bittner

Derzeit biete sie jedoch keinen so schönen Anblick. Bröckelnde Treppenstufen und heraus brechende Mauersteine würden den Eindruck erwecken, dass sich ohnehin niemand um den Zustand der Anlage kümmere und unter Umständen sogar dazu verleiten, noch mehr zu beschädigen. Ein vier bis fünf Meter langes Geländerteil fehlt schon seit langem. Es war aus dem Geländer herausgebrochen, weil ein Ast einer Kastanie daraufgefallen war. Mittlerweile ist es verschwunden. „Das ist ja aus Metall, das kann man ja sicher ganz gut verkaufen“, vermutet Pfaff-Greiffenhagen, dass sich jemand in einer Nacht-und-Nebel-Aktion bedient hat.

Es würde ihn auch nicht wundern, so sagt er, wenn demnächste lose Steine verschwinden würden. „Für eine Trockenmauer sind die doch hervorragend bestens geeignet.“

Stadt Frankfurt sieht hier keine Priorität

Das von Pfaff-Greiffenhagen angesprochene Gutachten ist genau genommen überflüssig. Denn wie Susanne Schierwater schon Ende 2021 mitgeteilt hatte, gibt es bereits ein Konzept für die Grunderneuerung, auf dessen Basis im Jahr 2007 etwa die westlichen Treppenanlagen und der Sitzplatz erneuert wurden. Wegen der großen Anzahl von Projekten sei der Röderberghang zuletzt aber nicht mit Priorität behandelt worden. Es seien nur Maßnahmen zur Verkehrssicherungspflicht ausgeführt worden. So seien Wegedecken überarbeitet, Natursteinmauern saniert, ergänzt und neu verfugt und Stufen vorhandener Treppenanlagen instandgesetzt worden.

Die Grundsanierung werde angegangen, sobald es die Personalsituation erlaube, so Schierwater damals. Wahrscheinlich wird dann auch die zentrale Mauer, die über und über mit Graffiti beschmiert ist, gereinigt. Darauf habe man zuletzt verzichtet. Denn: „Jeder Reinigungsgang mit Hochdruckwäschern spült die Fugen aus und greift die Oberfläche an. Dies führt zu einer Instabilität, die bei starken Regenfällen noch verschlimmert wird“, erklärte Schierwater. (Matthias Bittner)

Die Stadt Frankfurt lässt das Oberräder Friedhofswärterhaus verfallen. Sie hat keine Pläne mit dem leerstehenden Gebäude.

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion