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Astrid-Lindgren-Schule bekommt Holz-Module

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Von: Judith Dietermann

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Schüler, Eltern und Kinderbauftragte sind frustriert, weil das Bad in der Wöhlerschule nach wie vor dicht ist.
Schüler, Eltern und Kinderbauftragte sind frustriert, weil das Bad in der Wöhlerschule nach wie vor dicht ist. © dietermann

Mit den zusätzlichen Räumen soll die Ginnheimer Grundschule auf fünf Züge erweitert werden. Die Containeranlage im Anne-Frank-Park soll derweil noch länger stehen bleiben als geplant.

Ob Neubau, Sanierung oder Erweiterung - Schulen sind in Frankfurt stets ein großes Thema. So auch im Ortsbezirk 9 (Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim) wo es zahlreiche solcher Schulbaustellen gibt. Groß war daher die Hoffnung der Ortsbeiratspolitiker auf den Besuch von Bau- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) in der Sitzung des Stadtteilgremiums am Donnerstagabend. Die zahlreiche Informationen mitgebracht hat - sowohl gute, als auch weniger schöne.

Diesterwegschule: Die Außenanlage am Ausweichquartier ist fertiggestellt und komplett nutzbar. Die Schulwegsicherung werde bearbeitet, man habe die Situation „im Griff“, so Weber. Es habe zwei Begehungen gegeben. In der Ginnheimer Landstraße wurde zwei Halteplätze für die Eltern eingerichtet, zudem gebe es ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen in der Waldgasse während der Schulzeiten. Noch nicht realisiert wurden die Bodenmarkierungen, eine Verkehrszählung läuft. Das Logistikkonzept der Deutschen Bahn zum Ausbau des Haltepunktes Ginnheim, der Baustellenverkehr würde an der Schule vorbeifahren, habe die Stadt abgelehnt. Im Sommer soll mit dem Abbruch des Altbaus begonnen werden, im Sommer 2025 könne die Schule wieder zurückziehen.

Astrid-Lindgren-Schule: Die Grundschule soll mit Holzmodulen erweitert werden. „Entweder werden sie auf dem Schulhof aufgestellt und das BMX-Gelände als Freifläche genutzt oder anders herum. Die Gespräche mit dem Grünflächenamt laufen“, sagte die Dezernentin. Acht zusätzliche Klassen- sowie sieben Betreuungsräume und eine Mensa sollen so geschaffen werden. Die Bau- und Finanzierungsvorlage gehe im Herbst in den Geschäftsgang, zum Schuljahr 2025/ 26 soll die Erweiterung stehen. Zudem werde im Stadtteil nach wie vor nach einem Standort für eine weitere Grundschule gesucht. Was sich „sehr schwierig“ gestalte, auch eine Hybridlösung wird geprüft.

Containeranlage im Anne-Frank-Park: Die zweistöckige Anlage, die derzeit von der IGS Eschersheim und dem Kinderzentrum Hügelstraße genutzt wird, soll noch bis mindestens Februar 2026 bleiben. Dieser erneuten Verlängerung muss der Ortsbeirat zustimmen. „Das ist wirklich das letzte Mal“, versicherte Weber. Die IGS sei auf die Räume angewiesen, zudem sollten die dringend sanierungsbedürftigen Kinderzentren „Ginnheimer Hohl“ und „Victor-Gollancz-Weg“ dorthin ausgelagert werden.

IGS Eschersheim: Der Planungsprozess hat begonnen, in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Regionalverband, dem Teile des Grundstücks gehören. Entwickelt werden soll ein pädagogisches Konzept, das die IGS mit einer Produktionsschule vereint, um den Schülern mehr Praxis zu bieten.

Ziehenschule: „Das Vergabeverfahren läuft, im Mai wollen wir den Zuschlag erteilen“, sagte Sylvia Weber. Im zweiten Halbjahr 2024 rechne man mit der Bau- und Finanzierungsvorlage, Baubeginn sei dann Sommer 2025. In zwei Bauabschnitten. Wegen der Größe der Schule sei eine Teilauslagerung geplant. Oder man nutze die geplante Containeranlage, die die alten Baracken ersetzen soll. Mit dem Neubau soll auch das Straßenbahndepot in die Schule integriert werden - als, wie vor Jahren schon vorgeschlagen, Theater.

Wöhlerschule: Für Bruno Pingel, Zwölftklässler an der Wöhlerschule war es eine Selbstverständlichkeit: In der sechsten Klasse hatte er ein Jahr lang Schwimmunterricht. Im schuleigenen Bad, auf dem Gelände der Schule. Für die jetzigen Sechsklässler ist das nicht möglich, seit Ende Juni ist das Bad nach einem Starkregenschaden dicht, zuvor war es wegen der Pandemie geschlossen. Aus der bis Ende 2022 versprochenen Reparatur und Wiedereröffnung wurde nichts. Wegen Lieferschwierigkeiten „Mir tun die Schüler leid. Schwimmunterricht ist etwas tolles und so wichtig“, sagt der 18-Jährige.

Mit Mitschülern, Vertretern des Schulelternbeirates und der Kinderbeauftragten klagten sie in der Ortsbeiratssitzung Bau- und Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) ihr Leid. Die Schulgemeinde sei aufgebracht. „Wenn Schüler für Schüler sprechen, ist es ein Alarmsignal“, sagte Georgalis. Zudem sei nicht nur die Wöhlerschule betroffen - auch acht Grundschulen sowie Vereine nutzten das Bad, fügte sie hinzu.

Was Weber durchaus bekannt ist, regelmäßig werde sie von Alon Meyer, Vorsitzender von TuS Makkabi, angerufen. „Ich kann diese Verzögerungen mittlerweile auch nicht mehr verstehen, die Lieferschwierigkeiten sind eigentlich erledigt“, sagt die Dezernentin und gab zumindest eine vorsichtige Prognose ab. „Nach den Sommerferien sollte das Bad wieder nutzbar sein“, meinte sie. Während der Ortsbeirat gleich zwei Anträge einstimmig verabschiedet, einen interfraktionellen, der sich nach dem aktuellen Sachstand erkundigt sowie einen der FDP, der um die Lösung offener Fragen bittet.

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