Irre Posse um Mallorca-Spezialität: Regierung streitet mit Ryanair um teure Gebäckmitnahme
Auf dem Weg von Mallorca nach Frankfurt Hahn wollen zwei Reisende die beliebten Ensaimadas mit auf ihren Ryanair-Flug nehmen. Es ist der Beginn eines irren Streits.
Frankfurt – Erfahrene Mallorca-Urlauber kennen und lieben sie. Nach einer durchzechten Party-Tour oder einer entspannten Flucht aus dem Alltag sind sie wahlweise ein Rettungsanker oder ein kleines Mitbringsel für den Abholer am Flughafen. Wer allerdings mit Ryanair fliegt, sollte sich künftig sehr genau überlegen, wo die Ensaimadas de Mallorca gekauft werden.
Denn wie die britische Zeitung The Guardian berichtet, ist um die malloquinische Spezialität ein handfester Streit zwischen der Mallorca-Regierung und dem Billigflieger entfacht. Offenbar lässt sich Ryanair die Mitnahme von den Teigschnecken einiges kosten, wenn sie außerhalb des Duty-Free-Bereichs gekauft wurden und im Handgepäck mit in den Flieger sollen.

Das sei laut der malloquinischen Regierung ein einmaliger Vorgang. „Alle anderen Airlines erlauben zwei Ensaimadas im Handgepäck“, sagte der Präsident des balearischen Konditorverbands dem Guardian. So gebe es bei anderen Fluglinien wie der Lufthansa, die Mallorca mit dem Flughafen Frankfurt verbindet, keine Probleme mit Ensaimadas an Bord.
Streit um Teigschnecken auf Mallorca: „Verteidigung lokaler Produktionen“
Dem Bericht des Guardian zufolge habe der Tourismusminister Mallorcas ein Treffen mit Ryanair und dem Konditorenverband der balearischen Inseln einberufen. Der Politiker begründete die Maßnahme mit der „Verteidigung lokaler Produktionen und dem Schutz vor Diskriminierung“. Demnach soll das Meeting noch in dieser Woche stattfinden und Ryanair zu einer Lösung der Posse gebracht werden.
Angeblich sollen zwei Reisende von Ryanair wegen ihrer Ensaimadas de Mallorca zur Kasse gebeten worden sein. Da die Fluggäste, die laut einem Bericht des Branchenportals aerotelegraph auf dem Weg zum Flughafen Frankfurt Hahn waren, die Teigschnecken offenbar nicht am Flughafen in Palma de Mallorca kauften, habe Ryanair 45 Euro Aufpreis verlangt. Die beiden Reisenden hätten das Gebäck anschließend ans Flughafenpersonal verschenkt. Ryanair, das für seine billigen Flugtickets, aber eben auch strengen und teuren Gepäckbestimmungen bekannt ist, ging leer aus. Der Streit ist nun aber erst richtig auf Temperatur gekommen. (esa)
Die Billigfluglinie Ryanair hat den Flughafen Frankfurt im Januar 2022 nach fünf Jahren verlassen.