„Rassistische Narrative bedient“: SPD-Stadtverordneter entschuldigt sich für Silvester-Video
Der Frankfurter SPD-Stadtverordnete Thomas Bäppler-Wolf gibt zu, nach den Silvesterkrawallen in einem Video rassistische Narrative bedient zu haben.
Frankfurt - Nach scharfer Kritik an einem Video des Stadtverordneten Thomas Bäppler-Wolf zu Silvesterkrawallen hat der Sozialdemokrat in einer Pressemitteilung um Entschuldigung gebeten. Die Aufregung über die Ausschreitungen habe auch ihn erfasst, zumal in Berlin ein befreundeter Feuerwehrmann schwer verletzt worden sei. „Unter diesem Eindruck habe ich ein Video veröffentlicht, in dem ich rassistische Narrative bedient habe“, schrieb Bäppler-Wolf. „Das war falsch. Damit habe ich Menschen verletzt, auch mir sehr nahestehende Personen. Und leider kann ich das auch nicht ungeschehen machen.“ Was er aber tun könne, sei „meinen Fehler klar zu benennen und mich bei allen zu entschuldigen, die ich mit meinen Worten verletzt habe“.
Der Parlamentarier aus Frankfurt hatte einen Migrationshintergrund als Ursache der Gewalt benannt – das sei „eine rassistische Argumentation“, gab Bäppler-Wolf zu. „Die Auswertungen zur Silvesternacht 2023 in Berlin haben erneut bestätigt, dass Herkunft und Gewalt nicht ursächlich in Verbindung stehen.“
Bäppler-Wolf entschuldigt sich für Silvester-Video: „Alle mal überlegen“

Weiter schrieb er, viele Menschen hätten ihn auf sein Video kritisch angesprochen und ein Umdenken ausgelöst. An seiner Auffassung, dass Gewalt gegen Einsatzkräfte aufs Schärfste zu verurteilen sei, habe sich nichts geändert. Er werde sich politisch weiterhin dafür einsetzen, dass Einsatzkräfte besser geschützt, Rassismus und Diskriminierung geächtet würden. In Frankfurt sollte zudem „alle mal überlegen, ob Böllern und Raketen am 31.12. wirklich sein müssen“.
Parteivorstand und Fraktion der Frankfurter SPD begrüßten die Erklärung. Die Ursachen der Silvestergewalt an einem Integrationsproblem festzumachen, sei „undifferenziert, zu kurz gedacht und bestärkt rassistische Ressentiments“, teilten sie mit. (Thomas Stillbauer)