Bahn plant schon die zweite Brücke

Über- statt Unterführung - Baubeginn noch dieses Jahr - 8,5 Mio Kosten
Noch in diesem Jahr soll’s losgehen: Dann will die Bahn mit der Errichtung der barrierefreien Fuß- und Radwegüberführung an der S-Bahn-Station Frankfurter Berg beginnen - an der Stelle der ehemaligen Unterführung, die vor drei Jahren geschlossen wurde. Das neue Bauwerk kostet gut 8,5 Millionen Euro, knapp 3,8 Millionen Euro davon trägt die Stadt Frankfurt.
Endstation der U 5 anbinden
Die 4,50 Meter breite Überführung, die mit Aufzügen versehen wird, diene „als Stadtteilverbindung beziehungsweise Verknüpfung, um künftig den S-Bahn-Haltepunkt Frankfurter Berg sowie die geplante Endhaltestelle der Stadtbahnlinie U5 anzubinden“, erklärt Michaela Kraft, Leiterin des Amtes für Straßenbau und Erschließung (ASE). Bei dem Projekt arbeiteten die DB Netz AG und die Stadt eng zusammen, sagt Kraft. Nach vorbereitenden Maßnahmen - etwa der Baufeldfreimachung - sollen im nächsten Jahr die eigentlichen Arbeiten erfolgen.
Dass nun eine neue Stahlbrücke errichtet wird, hängt mit dem viergleisigen Streckenausbau der S6 zusammen. Dabei wurde die alte Unterführung, die als direkte Verbindung vom Bahnhof zur Homburger Landstraße diente, im Dezember 2019 dicht gemacht. Weil zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht genau feststand, wo das dritte und vierte Gleis der S6 verlaufen werden, musste man auch mit dem Bau der neuen Überführung noch warten.
Damit zumindest Fußgänger dennoch über die Schienen gelangen können, wurde östlich vom Bahnhof für 620 000 Euro eine Behelfskonstruktion für Fußgänger aufgestellt, die allerdings nicht barrierefrei ist. Im Gegensatz zu dem neuen Bauwerk, das mit drei Treppenabgängen sowie Personenaufzügen versehen wird. Nämlich an der Nordseite, am Zugang zum Mittelbahnsteig und auch am Südende - dort allerdings nur mit einem Provisorium, das so lange im Einsatz ist, bis die zukünftige Endhaltestelle der U5 am Frankfurter Berg gebaut wird, erläutert die ASE-Leiterin. Die neue Brücke wird sich in gut sechs Metern Höhe über die neuen Fern- und S-Bahngleise spannen, ebenso über den Mittelbahnsteig der S-Bahn-Station Frankfurter Berg.
Um das Bauwerk zu finanzieren, hat die Stadt beim Land einen Förderantrag gestellt. Aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht des Magistrats geht hervor, dass eine Unterstützung in Höhe von 1,9 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden sei, das entspricht 55 Prozent des Investitionsbedarfs. Die endgültige Höhe der Zuwendung ergebe sich aber erst nach abgeschlossener Prüfung, so die Stadt.
Nach Angaben der Deutschen Bahn ist die Brücke am Frankfurter Berg eine von 14 Eisenbahn- und Fußgängerüberführungen, die bei der ersten Etappe des Streckenausbaus der S6 erweitert oder neu gebaut werden. Die erste Baustufe verläuft von Frankfurt-West bis Bad Vilbel: Dieser Abschnitt wird auf einer Länge von rund 13 Kilometern von zwei auf vier Gleise ausgebaut. Die Inbetriebnahme ist für 2023 vorgesehen, die Kosten beziffert die Bahn mit rund 323 Millionen Euro. Brigitte Degelmann