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Bio-Hühnermobil sucht Finanziers per Crowdfunding

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Ganz neu ist dieses Modell eines Hühnermobils. Das Federvieh schätzt die ebenerdigen Zugangsklappen sehr. © privat

Das genossenschaftliche Netzwerk „Die Kooperative“ möchte per Schwarmfinanzierung ein sogenanntes Hühnermobil auf den Feldern in Oberrad aufstellen. Zu den frischen Grüne-Soße-Kräutern gibt es dann die Eier gleich mit dazu. In Bio-Qualität,

„Verantwortung vom Huhn bis zum Ei“ – das ist die Devise des neuen Projektes der Kooperative. Das genossenschaftliche Netzwerk plant, ein sogenanntes Hühnermobil in Oberrad aufzustellen.

„Das ist eine Art mobiler Hühnerstall“, sagt Christoph Graul. Gemeinsam mit Silas Müller hat er „Die Kooperative“ gegründet, die es sich unter anderem zum Ziel gemacht hat, Lebensmittel direkt in und um Frankfurt anzubauen und zu produzieren. Bislang gehören dazu vor allem saisonales Obst, Gemüse und feldfrische Kräuter – und bald sollen auch Eier dazukommen. Für ihr Vorhaben haben Graul und Müller rund drei Hektar Felder an den Oberräder Bahnschienen gepachtet. „Hier haben wir nämlich schon ein Gewächshaus, in dem wir zum Beispiel die Kräuter für die traditionelle Grüne Soße anbauen“, sagt Graul. Aktuell wachsen dort Radieschen, Spinat, Mangold und Asia-Salat.

Auf den restlichen Feldflächen haben die beiden Rasen gesät, um dort im Frühjahr ein Hühnermobil aufzustellen. „Das ist ein fahrbarer Untersatz, vor den ein Traktor gespannt wird und der die Hühner in regelmäßigen Abständen zu einer neuen Futterstelle auf dem Feld fährt“, sagt Graul. Konkret sieht das so aus, dass immer ein Bereich von rund 1000 Quadratmetern mit einem elektrischen Zaun abgetrennt wird, auf dem die Hühner für rund eine Woche leben.

„Und wenn das Gras abgegrast ist, dann bringt das Hühnermobil die Hennen ein Stück weiter“, erklärt Graul. Für ihn ist das Mobil die beste Art der Hühnerhaltung. „Erstens ist das Freilandhaltung und zum anderen werden Krankheitserreger durch den regelmäßigen Platzwechsel minimiert“, sagt er. Zudem fräßen die Hühner so immer wieder frisches Gras.

Hennen und Hähne

Um den mobilen Hühnerstall, 220 Hennen und fünf Hähne sowie Futter und einen Zaun kaufen zu können, benötigt die Kooperative insgesamt 40 000 Euro Kapital. Das Geld wollen sie per Crowdfunding zusammenbekommen, einer Finanzierungsmöglichkeit, bei der möglichst viele Menschen im Internet Projekte finanziell unterstützen. Mittlerweile sind schon 4345 Euro zusammengekommen, das Projekt läuft noch bis zum 31. Dezember um 23.59 Uhr.

Christoph Graul und andere möchten ein Hühnermobil etablieren. Zu den frischen Grüne-Soße-Kräutern von Oberräder Feldern gibt es dann die Bio-Eier gleich mit dazu.
Christoph Graul und andere möchten ein Hühnermobil etablieren. Zu den frischen Grüne-Soße-Kräutern von Oberräder Feldern gibt es dann die Bio-Eier gleich mit dazu. © ftv-Hamerski

Sollten aber doch nur 20 000 Euro zusammenkommen (was keiner hofft), dann können Graul und Müller mit diesem Geld einen Kredit bei einer nachhaltigen Bank für das Hühnermobil bekommen. So oder so planen die beiden Oberräder, am 1. April kommenden Jahres die erste Hühnerhaltung auf Oberräder Feldern zu starten.

Nachhaltigkeit spielt für die beiden Akteure dabei in allen Bereichen eine wichtige Rolle. „Die Hühner, die wir kaufen, sind BioHühner“, sagt Graul. Und dadurch, dass die Tiere immer weiter über die Felder ziehen, könnten sie zum Beispiel die Strunke von Feldern fressen, auf denen zuvor Gemüse angebaut worden ist.

Exakt 51 Personen haben das Hühnermobil-Projekt bislang finanziell unterstützt. Auf der Crowdfunding-Plattform „Startnext“ haben Christoph Graul und Silas Müller verschiedene Pakete für die Förderer geschnürt: Unterstützt man das Hühnermobil zum Beispiel mit 30 Euro, erhält man einen biozertifizierten und handbedruckten Jutebeutel mit Hühnertraktor-Motiv; für 15 Euro erhält man ein Hühner-Postkarten-Set, und für 75 Euro gibt es etwa eine exklusive Führung über die Äcker der Kooperative samt anschließendem Lagerfeuer.

Das teuerste Paket kosten 1000 Euro – für diesen stolzen Betrag organisieren Graul und Müller dann ein „Großes Dankeschön-Dinner“ auf dem befreundeten Quellenhof in Steinbach – inklusive eines Menüs. Vermutlich Bio.

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