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Die Kleinbetriebe dürfen bleiben

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Das Planungsgebiet wird im Osten von der Autobahn 661 begrenzt, im Westen bildet die Intzestraße die Grenze. Im Süden ist der Main und im Nordend die Straße „An den Riederhöfen“ die Grenze des Plangebietes. Mit dem Bebauungsplan will die Stadt das Gewerbe in diesem Teil
Das Planungsgebiet wird im Osten von der Autobahn 661 begrenzt, im Westen bildet die Intzestraße die Grenze. Im Süden ist der Main und im Nordend die Straße „An den Riederhöfen“ die Grenze des Plangebietes. Mit dem Bebauungsplan will die Stadt das Gewerbe in diesem Teil © Stadtvermessungsamt Frankfurt

Bebauungsplan soll Gewerbegebiet stärken - mit Freizeitflächen am Mainufer.

Die kleinen verarbeitenden und produzierenden Betriebe sowie Dienstleister, die im Gewerbegebiet in der Lindleystraße und in der Intzestraße beheimatet sind, werden sich über den „Bebauungsplan Nr. 939 - Östlich Intzestraße“ freuen. Er soll dafür sorgen, dass diese Betriebe planungsrechtlich gesichert und gestärkt werden. „Konkurrierende Nutzungen sollen ausgeschlossen werden“, sagte Sabine Brettfeld vom Stadtplanungsamt in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates 4 (Bornheim, Ostend), in der sie die Ziele des Bebauungsplans vorstellte.

Rechenzentren nicht erwünscht

Das Planungsgebiet ist 15 Hektar groß und liegt im Osthafen westlich der Autobahn 661 und östlich der Intzestraße. Im Norden verläuft die Grenze entlang der Straße An den Riederhöfen und südlich des Grundstücks Hanauer Landstraße 258 bis 260. Im Süden bildet das nördliche Mainufer die Grenze.

Nach Angaben von Brettfeld gibt es für das Gebiet derzeit keinen qualifizierten Bebauungsplan. Das soll sich ändern und dadurch in erster Linie ein Verdrängungseffekt ausgeschlossen werden. Denn der Druck sei groß. Im direkt angrenzenden Gebiet östlich der A 661 hätten sich zuletzt zahlreiche Rechenzentren angesiedelt. Und der Bedarf scheine ungebrochen zu sein. „Rund um die Intzestraße wollen wir aber keine Rechenzentren“, sagte Brettfeld. Für die bestehenden Betriebe klingt das wie eine Art Bestandsgarantie- zumindest aus planungsrechtlicher Sicht.

Grundsätzlich sollen die Flächen in der Mitte des 15 Hektar großen Areals als Industriegebiet ausgewiesen werden. Im Norden und Süden sind Gewerbegebiete vorgesehen.

Außerdem sind Klimaschutz und Umweltaspekte wichtige Punkte auf der Agenda. Das Gebiet soll künftig deutlich grüner werden. Teils seien die Grundstücke zu 100 Prozent bebaut. Laut Brettfeld könnte künftig eine Obergrenze von 80 Prozent im Bebauungsplan festgesetzt werden. Grundsätzlich sollen Bäume gepflanzt werden, auch Dach- und Fassadenbegrünung sei bei Neubauten erwünscht. Am Mainufer seien ein öffentlich zugänglicher Grünstreifen, eventuell mit Sport- und Freizeitflächen, vorgesehen. Auch ein Radweg sei geplant.

Keinen Kontakt gibt es laut Brettfeld bislang zu Claus Lauth. Er ist Klimaschutzmanager im Nachhaltigen Gewerbegebiet Fechenheim-Nord/Seckbach. Volker Marx (Linke) hatte angeregt, dass mit Blick auf den aufzustellenden Bebauungsplan der Austausch mit ihm nützlich sein könnte. Außerdem schlug er vor, im Osthafen-Gebiet künftig auch Brauchwasser zu nutzen und es beispielsweise wasserintensiven Betrieb zur Verfügung zu stellen.

Lindleystraße soll verlängert werden

Keine Auswirkungen hat das geplante Verkehrskonzept für den Verein Historische Eisenbahn Frankfurt, der in der Intzestraße beheimatet ist und dort eine Lokomotive stehen hat. Diese Sorge hatte Stadtbezirksvorsteher Martin Ried geäußert. Bedenken gegen das direkte Queren der Gleise der Hafenbahn hatte die HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbH geäußert. Das würde nämlich erforderlich, wenn die Lindleystraße wie geplant in Richtung Osten verlängert würde. Nach Angaben von Brettfeld hätten die Hafenbahn-Betreiber auf Brücke oder Unterführung gepocht. Bislang sei noch nichts entschieden. „Wir sind im Gespräch“, sagte sie.

Das Bebauungsplanverfahren stehe noch ganz am Anfang. Die Unterlagen zum Verfahren seien noch bis 28. Juli online auf der Seite des Stadtplanungsamtes unter Bürgermitwirkung sowie im Atrium des Planungsdezernates (Kurt-Schumacher-Straße 10) einzusehen und zu den Öffnungszeiten für alle zugänglich. Anregungen, Bedenken und Stellungnahmen zum Aufstellungsbeschluss können geäußert werden und fließen in den Planentwurf ein. Auch dieser wird dann nochmals öffentlich ausgelegt. Brettfeld schätzt, dass der Bebauungsplanentwurf im Frühjahr 2024 fertig sein wird und die Offenlegung im Herbst 2025 erfolgen könnte. Matthias Bittner

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