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Bornheimer Wochenmarkt-Kunden brauchen Parkplätze

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Von: Katja Sturm

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Ohne Lokaltourismus aus dem Umland würde dem Bornheimer Wochenmarkt ein großes Kundenpotenzial fehlen. Doch die Kundne brauchen Parkplätze. FOTO: Martin Weis
Ohne Lokaltourismus aus dem Umland würde dem Bornheimer Wochenmarkt ein großes Kundenpotenzial fehlen. Doch die Kundne brauchen Parkplätze. © Martin Weis

Gegen die Umgestaltung der Eichwaldstraße formiert sich Widerstand.

Frankfurt -Witterungsbedingt ruhen sie derzeit, die Bauarbeiten in der Bornheimer Eichwaldstraße. Doch was dort geplant ist, erregt die Gemüter zusehends.

Im Abschnitt zwischen der Berger und der Burgstraße soll im Zuge einer Deckenerneuerung auch die Stellplatzsituation verändert werden, wie es in einem Schreiben des Amts für Straßenbau und Erschließung heißt. Werden Autos derzeit auf beiden Seiten halb auf dem Gehweg geparkt, soll dies in Zukunft nur noch auf einer Seite möglich sein. Mehr Platz für die Fußgänger wäre die Folge, aber auch eine Reduzierung der Zahl der Stellplätze, die in diesem Gebiet sowieso rar sind.

Planung der Stadt Frankfurt trifft auf Kritik

Der zuständige Ortsbeirat 4 sei über die Maßnahme erst sehr spät in Kenntnis gesetzt und um Stellungnahme gebeten worden, sagt Ortsvorsteher Hermann Steib von den Grünen. Offenbar war eine Information über das Projekt bereits im vergangenen Juni samt Präsentation im Stadtteilgremium vorgesehen. Doch erst Mitte Oktober kam eine entsprechende Mail des Straßenverkehrsamts bei Steib an - mit der Bitte, innerhalb von zwei Wochen Stellung zu beziehen.

„Wir hatten in dem Zeitraum keine Sitzung“, sagt Steib. Auf eine erste Umfrage bei den Ortsbeiratsmitgliedern hin habe erst einmal lediglich FDP-Vertreterin Therese Schwager ihre Bedenken darüber geäußert, dass es durch den Umbau wohl weniger Parkraum gebe. „Das habe ich so weitergereicht“, sagt Steib.

CDU: Ohne Auswärtige kein Wochenmarkt

CDU-Mann Bodo Pfaff-Greiffenhagen verfasste ein Schreiben zu dem Thema, in dem er sich kritisch dazu äußerte. Das „weitgefächerte Angebot“ aus Service-, Dienst- und Handwerkerleistungen sowie der „überregional beachtete Wochenmarkt“, der jeweils mittwochs und samstags stattfindet, könnten „allein aus der Binnennachfrage“ nicht aufrechterhalten oder gar ausgebaut werden. Die Reichhaltigkeit hänge auch mit einer überregionalen Nachfrage zusammen. Pendler und Auswärtige kämen aber nicht vornehmlich mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Bornheim, sondern im Individualverkehr. Es sei daher notwendig, Parkraum für diesen bereitzuhalten.

„Eine weitere Einschränkung wäre auf mittlere Sicht der Entwicklung des Einzelhandels und der anderen Gewerbe abträglich, Umsatz wandert ab, Geschäfte schließen, Angebote verschlechtern sich“, schrieb Pfaff-Greiffenhagen. Ähnlich sieht Parminder Kaur, die Vorsitzende des Gewerbevereins Bornheim Mitte, die Lage. Sie sorgt sich zudem um die Mitarbeiter der ansässigen Geschäfte, denn diese bekämen, anders als die Inhaber, auch keine Parkberechtigungen für die Anwohnerzonen.

„Erst mal mit den Leuten sprechen“

Sie habe einerseits Verständnis für eine Beruhigung des Verkehrs, „aber man sollte bitte erst mal mit den Leuten sprechen, die das betrifft“, sagt Kaur. Frankfurt lebe, anders als andere Großstädte, vom Lokaltourismus, von Menschen aus dem Umland, dem Taunus etwa. Diese bevorzugten unter den aktuellen Bedingungen die Anreise mit dem Auto. „Wir brauchen eine bessere Infrastruktur“, was den öffentlichen Nahverkehr angehe, sagt Kaur. Und ein ganzheitliches Verkehrskonzept. Maßnahmen wie jene, die an der Eichwaldstraße vorgesehen sind, stellten „nur punktuelle Ansätze“ dar, die die Entwicklung des Stadtteils nicht weiterbrächten.

Wenn der Ortsbeirat an diesem Dienstag tagt, will Kaur das Thema noch einmal ansprechen. In der November-Sitzung war es, wie der damals fehlende Steib von seiner Vertreterin Sabine Rosenthal (SPD) erfahren hatte, noch auf wenig Resonanz gestoßen. Mittlerweile hat sich das Vorhaben im Stadtteil herumgesprochen und ist dabei auf mehr Aufmerksamkeit gestoßen.

Der Ortsbeirat 4 tagt

am 17. Januar 2023, 19.30 Uhr, im Zoogesellschaftshaus, Bernhard-Grzimek-Allee 1.

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