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Brand bei Tierzüchtern: 100 Tauben tot

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Von Jana Kötter

Für die 100 Tauben, die in dem Käfig lebten, kam jede Hilfe zu spät. Sie verbrannten, als die rund 40 Quadratmeter große Voliere in Brand geriet. Warum der Teil der Käfiganlage auf dem Gelände des Kleintierzuchtvereins Oberrad Feuer fing, ist derzeit noch unklar.

Am späten Abend musste die Feuerwehr gestern zu den Kleintierzüchtern in der Gerbermühlstraße ausrücken. Mit drei Rohren mussten die Kräfte der Berufsfeuerwehr sowie der Freiwilligen Feuerwehr den Brand löschen, laut Feuerwehr-Sprecher Walter Kirchhof konnte dies jedoch "rasch" geschehen und so "eine Brandausbreitung auf weitere Volieren verhindert werden". Ebenso konnte das in unmittelbarer Nähe stehende Vereinsheim vor den Flammen geschützt werden.

Nichtsdestotrotz: Auf dem Gelände ist ein Schaden von rund 10.000 Euro entstanden, beziffert die Feuerwehr. 100 Tiere kamen ums Leben, Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt. Auch die anderen Tiere sind wohl unversehrt. In insgesamt 14 Parzellen züchten die Mitglieder des seit 1906 bestehenden Vereins Tauben, Hühner und sogar Sittiche - fast 1000 Tiere leben hier insgesamt.

"Für den Züchter, der betroffen ist, ist das ein harter Schlag", sagt Norbert Rahn, Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins. "Die Zucht von drei Jahren wurde mit dem Brand zerstört." Auch alle Jungtiere seien gestorben. Der Verein wolle den Züchter nun unterstützen. "Moralisch", sagt Rahn. "Aber auch dabei, die Zucht wieder aufzubauen."

Doch wie konnte es zu dem Brand kommen? "Die Hintergründe sind noch völlig unklar", sagt Kirchhof. Auch, ob es sich womöglich um Brandstiftung handeln könnte, könne er nicht sagen. Das sei Sache der Polizei.

"Bei uns wurde schon mehrfach eingebrochen", erzählt Vereinsvorsitzender Rahn. "Oft sogar so oft, dass wir es nicht einmal mehr anzeigten." Dass der Brand daher absichtlich gelegt wurde, sei für ihn deswegen nicht ausgeschlossen - letztlich aber Frage der Polizei. Rahn durfte nach dem Brand nicht einmal aufs Gelände. "Da war gleich alles abgesperrt", sagt er.

Stephan Fiedler, der Schriftführer des Vereins, erhielt als erster einen Anruf von der benachbarten Gerbermühle und eilte sofort an den Ort des Geschehens. Als er in der Gerbermühlstraße eintraf, sei die Feuerwehr bereits mit vier Löschwagen zugegen gewesen. „Das Gelände durfte man deshalb nicht betreten“, sagt Fiedler, der am Freitag auf dem Vereinsgelände die Stellung hält, um die Fragen der ermittelnden Polizeibeamten zu beantworten. 100 Tauben sollen den Flammen zum Opfer gefallen sein, der entstandene Sachschaden wird auf rund 10 000 Euro geschätzt.  

Über die Brandursache herrscht noch Unklarheit. "Noch völlig offen", betont ein Sprecher. "Ein technischer Defekt kann ebenso zum Brand geführt haben wie Brandstiftung." Es werde völlig offen in jede Richtung ermittelt, dann erst könnte ein Verdacht formuliert werden, so der Sprecher. "Derzeit können wir noch nichts sagen."

Dabei hätte das Feuer mit etwas Glück womöglich verhindert werden können. So sagt Kleintierzüchterin Angelika Friedrich, sie habe das Vereinsgelände erst gegen 21 Uhr verlassen. „Um halb zehn habe ich einen Anruf erhalten, dass es brennt. Näheres weiß ich auch nicht“, sagt Friedrich, die den betroffenen Taubenzüchter nicht näher kennt, da dieser erst seit rund anderthalb Jahren im Oberräder Kleintierzuchtverein tätig ist.

mov/red

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