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Ein Ben für Brian Eno

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Sylvia von Metzler überreicht Brian Eno gut gelaunt den goldenen Ben Award 2015 und einen Blumenstrauß für sein Lebenswerk.
Sylvia von Metzler überreicht Brian Eno gut gelaunt den goldenen Ben Award 2015 und einen Blumenstrauß für sein Lebenswerk. © Bernd Kammerer (Bernd Kammerer)

Es ist das Ende der zweiten Ausgabe der B3 Biennale des bewegten Bildes und gut 255 Gäste wollten dabei sein, wenn Brian Eno , Musiker, Denker und Künstler den Preis für sein Lebenswerk bekommt.

Es ist das Ende der zweiten Ausgabe der B3 Biennale des bewegten Bildes und gut 255 Gäste wollten dabei sein, wenn Brian Eno , Musiker, Denker und Künstler den Preis für sein Lebenswerk bekommt.

Doch für die Gäste im Zeilclub Gibson galt es gestern Abend, sich in Geduld zu üben. Denn bevor Anton Corbijn , Fotograf und Regisseur, seine Laudatio auf den 67-jährigen Briten halten durfte, nahmen weitere Preisträger ihre Auszeichnung, den Ben, entgegen: der Schweizer Künstler Yves Netzhammer für sein Werk „Die Gegenwart sucht ihren Mund in der Spiegelung der Suppe“, der Italiener Federico Solmi für „Chinese Democracy Triology“ und John Gerrad aus Irland für „Exercise“ sowie Kate Cooper aus Großbritannien, die den Nachwuchspreis erhielt. Dann aber, nach zwei eher anstrengenden musikalischen Darbietungen – zum einen spielte der Experimental-, Ambient- und Elektronikmusiker Hans-Joachim Rodelius , der sich mit der Krautrock-Band „Cluster“ einen Namen machte, zum anderen die Gruppe „Addictive TV“ – war es dann soweit und Corbijn erhielt Gelegenheit, seinen Kumpel Eno zu lobpreisen. „Ich würde so ziemlich alles für Brian tun. Da muss man mich also nicht großartig bitten, eine Rede auf ihn zu halten“, so der Mann, der 2007 mit seinem Film „Control“ für Aufsehen sorgte. „Und was auch immer ich über Brian sage, wird seinem Werk in keinster Weise gerecht“, so Corbijn, der 1972 sein erstes „Roxy Music“-Album kaufte, der Band, mit der Eno Musikgeschichte schrieb. Später lernten sich beide in London kennen, wurden Nachbarn. „Er faszinierte mich, denn er war ein ernsthafter Mann, der trotzdem Spaß hatte.“

Dieser Preis, der Eno von Bankiersfrau Sylvia von Metzler übergeben wurde, „ist nicht nur für das, was er schuf, sondern auch für all das, was noch kommt“.

Sie habe zwar nicht wirklich alles verstanden, „was heute Abend passierte, aber dass es passiert, ist einfach klasse“, sagte Sylvia von Metzler. „Mein Mann Fritz und ich freuen uns, dass wir dieses Ereignis unterstützen können.“

Die Freude lag ganz auf der Seite der Biennale-Macher Matthias Wagner K. , Chef des Museums Angewandte Kunst, und Bernd Kracke , Festivalleiter, Motor der Biennale und Leiter der Hochschule für Gestaltung.

Beide strahlten und hatten gut 28 000 Gründe dafür, denn so viele Besucher kamen bisher zu diesem Ereignis – laut Veranstalter. „Wir sind überwältigt vom Zuspruch“, sagte Kracke dann auch. Und zumindest berührt gab sich der Brite Eno. „Es ist schön, dass sich jemand findet“, dem gefalle, was er tue. „Ich habe nämlich das Gefühl, 80 Prozent meiner Zeit nicht genau zu wissen, was ich tue.“

Damit will er nicht aufhören, der Preis sei für ihn keine Aufforderung, aufzuhören, sondern im Gegenteil: „Ich ziehe mich nicht zurück.“ Gut so.

(es)

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