Bruchfeldplatz: Was auf die große Ödnis folgt

Als Interimslösung werden Blumenwiesen gesät, die Umgestaltung beginnt dann in zwei Jahren.
Frankfurt -Die Container der Kita 122 sind weg, auf dem Bruchfeldplatz herrscht ungewohnte Ödnis. Die unschöne Brache soll wieder hergerichtet werden, teilt das Grünflächenamt auf Anfrage mit. Wege sollen wiederhergestellt und Blumenwiesen gesät werden, „um den Bruchfeldplatz als Interimslösung wieder freizugeben“, erläutert Sprecherin Sandra Rosenkranz.
15 Jahre seit der Planungswerkstatt
Der Spielplatz hat jedoch gelitten: Der TÜV habe die Spielgeräte im Frühjahr kontrolliert und für nicht mehr verkehrssicher befunden. „Zudem ist der Fallschutz nicht mehr ausreichend und muss vollständig erneuert werden.“ Die Spielgeräte werden ersetzt oder teilweise repariert.
Bis es mit der Umgestaltung des Bruchfeldplatzes losgeht, werden noch „etwa zwei Jahre“ ins Land gehen, so die Sprecherin. Inzwischen wurde ein Landschaftsarchitekt mit der Entwurfsplanung beauftragt. Die Finanzierung - der neue Platz soll 5,8 Millionen Euro schlucken - ist bereits seit einem Jahr vom Stadtparlament abgesichert.
Wenn 2025 mit dem Umbau begonnen wird, werden seit der Bürgerbeteiligung, die 2009 bis 2011 als Planungswerkstatt stattfand, gut 15 Jahre vergangen sein. Die Vorplanung wurde 2018 im Ortsbeirat vorgestellt, die endgültige Planung ist seit März 2020 abgeschlossen. Dass sich der Baubeginn nochmals verzögert, bedauert der Ortsvorsteher Christian Becker (CDU): „Es bleibt zu hoffen, dass mit den Arbeiten dann 2025 begonnen werden kann, so dass Bürgerinnen und Bürger sehen, dass die Bürgerbeteiligung gewürdigt worden ist“, sagt Becker.
Boulebahn und Spielflächen
Die Niederräder wünschen sich seit vielen Jahren einen schöneren Platz, der als Stadtteilmitte fungiert, auf dem der Wochenmarkt und diverse Feste stattfinden können, der begrünt ist und auf dem die Niederräder gerne Zeit verbringen. Auch eine öffentliche Toilette ist dringend gefragt. Im Stadtteil gibt es bislang keine einzige.
Die Umsetzung der längst festgeschriebenen Pläne dauert so lange, weil es der Bruchfeldplatz nicht nach oben auf der Prioritätenliste der Stadtplanung schaffte. Das Programm Schöneres Frankfurt, das einen Teil des Umbaus finanziert, ruhte. Und die jahrelange Auslagerung der „Gute-Laune-Haus“ genannten Kita auf dem Bruchfeldplatz trug ihren Teil dazu bei, dass sich alles enorm verzögert hat.
Die Pläne für die Zukunft klingen vielversprechend. Der Niederräder „Dalles“ soll in Zukunft grüner werden, die Lindenallee an der Nordseite soll verschönert und mit weiteren Bäumen ergänzt werden. Sie soll einen hochwertigen Aufenthaltsteil mit Sitzbänken für Jung und Alt im Schatten bieten, der breite wassergebundene Weg soll als Boulefläche genutzt werden können. 19 Bäume müssen gefällt werden, 25 werden neu gepflanzt. Auch die Straßen rund um den Platz sollen laut Planung grunderneuert werden, unterirdische Glascontainer sind angedacht.
Kein Café der Fleckenbühler
Auf dem Gelände der früheren Salzmannschule an der Kniebisstraße/Ecke Bruchfeldplatz soll die KGS Niederrad ihren neuen Standort erhalten. Deshalb soll der Spielplatz vergrößert und nicht mehr wie bisher nur für Kleinkinder interessant sein, sondern auch für ältere Kinder und Jugendliche. Die Schule soll den Platz mitnutzen können.
Vorne an der westlichen Seite zur Bruchfeldstraße hin soll Platz sein für den Wochenmarkt, auf der Ostseite zudem ein Café entstehen. Wer dieses betreiben wird, ist unklar. Gerüchten zufolge sollte die Suchthilfe Fleckenbühl dort ein weiteres Café eröffnen. Das dementiert jedoch die Sprecherin des Hauses, Eva Vogler: „Wir werden dort kein Café eröffnen.“
Auch die katholische Kirche Mutter vom Guten Rat soll von der Umgestaltung profitieren. Der Kirchenvorplatz, wo jetzt der Wochenmarkt abgehalten wird, wird ebenfalls neu gemacht.