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Bürostadt wird zum Sportplatz

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In gut drei Wochen startet der zweite Bürostadtlauf, organisiert von den „Cargo Bulls“, seiner Betriebssportgruppe der Lufthansa. Damit soll die Gemeinschaft unter Flughafenmitarbeitern gestärkt und zugleich mehr Menschen in das Viertel gelockt werden. FNP-Redakteurin Julia Lorenz sprach mit Organisator Christopher Biaesch über seine ehrenamtliche Arbeit, die Herausforderungen und den sozialen Zweck des Laufs.

Nach dem ersten Bürostadtlauf im vergangenen Jahr, findet am 25. August die zweite Ausgabe in Niederrad statt. Was erwartet die Teilnehmer?

CHRISTOPHER BIAESCH: Wir planen einen abendlichen Lauf in Gesellschaft und schöner Atmosphäre rund um die Sportanlage Hahnstraße in der Bürostadt. Wir freuen uns, Menschen hierher zu bringen, die bislang immer denken, dass in diesem Quartier nur gearbeitet wird. Wir können sie vom Gegenteil überzeugen, denn man fühlt sich hier sehr wohl – und gut verkehrlich angebunden ist die Bürostadt auch noch.

Was bieten Sie den Teilnehmern denn?

BIAESCH: Es gibt eine fünf und für die Sportlicheren eine zehn Kilometer lange Strecke, die größtenteils durch den Stadtwald führt. Da kann man beim richtigen Wetter tolle Sonnenuntergänge sehen. Nach dem Lauf gibt es eine Tombola, ein DJ legt auf und wir lassen den Abend gemütlich ausklingen.

Gibt es Dinge, die Sie aus dem ersten Bürostadtlauf gelernt haben und besser machen wollen?

BIAESCH: Oh ja. Es wurde zu späterer Stunde doch arg dunkel auf dem Sportgelände. Das war zwar sehr romantisch, aber wir haben wirklich fast nichts mehr gesehen. Wir konnten noch nicht einmal die Namen auf den Sieger-Urkunden lesen und mussten Licht mit der Taschenlampe am Smartphone machen. Das hatten wir komplett unterschätzt. In diesem Jahr werden wir mehr Lichtstrahler aufstellen.

An wen richtet sich denn die Veranstaltung?

BIAESCH: Wir sind ein Lauf für alle. Für Frauen und Männer, für jung und alt. Den größten Zuspruch haben wir aber natürlich von Firmengruppen vom Flughafen und aus der Bürostadt selbst. Im vergangenen Jahr hatten wir 450 Läufer hier. Gerade bei Lufthansa Cargo, wo ein Stellenabbau droht, wollen wir ein Zusammengehörigkeitsgefühl schaffen. Es sind aber auch Einzelläufer willkommen. Einfach jeder, der Lust hat mitzumachen. Der gute Spirit zählt.

Organisiert wird das Rennen von den „Cargo Bulls“, einer Betriebsfußballmannschaft des Lufthansa-Sportvereins. Wie ist man denn auf diese Idee gekommen?

BIAESCH: Gesetztere Herren aus der Betriebsfußballmannschaft hatten sich regelmäßig zum Laufen im Stadtwald getroffen. Eines Tages überlegte man gemeinsam, was man noch Soziales machen könne, um anderen Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns, zu unterstützen. Wir hatten eine neue Herausforderung gesucht. Und das macht auch wirklich Spaß. Die vielen glücklichen Gesichter im Ziel zu sehen, ist schön.

Aber viel Arbeit macht die Organisation doch sicherlich auch.

BIAESCH: Das stimmt. Wir machen das alles ehrenamtlich in unserer Freizeit nach Dienstschluss. Wir haben aber auch einige Helfer, die uns unterstützen – auch am Abend selbst. Immerhin brauchen wir Leute, die beim Auf- und Abbau helfen, an der Startnummernausgabe, an den Getränkeständen, an den Streckenposten und bei der Wertgegenständebewachung. Wer Lust hat, kann uns auch gerne noch unterstützen. Wir sind für jede helfende Hand dankbar.

Der Erlös des Bürostadtlaufs wird gespendet.

BIAESCH: Richtig. Als Vorbild diente uns der Kreisstadt-Lauf in Hofheim, dessen Erlöse an die Leberecht-Stiftung der Frankfurter Neuen Presse gehen, die sich seit mehr als 60 Jahren um behinderte und benachteiligte Kinder kümmert. Unser Erlös geht gemäß dem Motte „Laufen, Feiern, Helfen – Schritt für Schritt in eine bessere Zukunft“ an die von Lufthansa-Cargo-Mitarbeitern gegründete Hilfsorganisation „Cargo Human Care“, die in Kenia eine Krankenstation und ein Waisenhaus unterstützt.

Gibt es da ein bestimmtes Vorhaben, das mit dem Geld finanziert werden soll?

BIAESCH: In der Tat. Ein Regenwasserspeicher und ein Notstromaggregat fehlen vor Ort. 15 000 Euro müssten dafür investiert werden. Unser Ziel ist es, das Geld zu erlaufen, damit die Menschen in Kenia dauerhaft Wasser und Strom und damit ein lebenswerteres Leben haben.

Im Sport soll man sich ja Ziele stecken. Was haben Sie jetzt bis zum 25. August noch alles zu tun?

BIAESCH: Wir müssen Getränke bestellen, die Helfer einteilen, mit den Förstern sprechen, die Sanitäter briefen, das Sicherheitskonzept erneuern. Langweilig wird uns sicherlich nicht. Aber das schaffen wir schon. Und dann muss an dem Tag selbst nur das Wetter stimmen. Ein schöner lauer Sommerabend wäre ideal.

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