„Identitätsstiftend“: CDU will Euro-Skulptur retten – und hat konkrete Pläne
Nach dem Sponsoren-Aus droht der Abbau der Euro-Skulptur in Frankfurt. Die Stadt soll nun den Unterhalt finanzieren – fordert die CDU.
Frankfurt – Ein wenig kann einem da schon der Schreck in die Glieder fahren: Bis zu 120.000 Euro im Jahr kostet die Unterhaltung der Euro-Skulptur am Willy-Brandt-Platz in Frankfurt. Und wenn dazu noch ein paar Veranstaltungen abgehalten werden sollen, erhöht sich der Betrag auf 200.000 Euro. Das ist kein Problem, solange sich jemand findet, der das Geld aufbringen kann. Derzeit gibt es aber keinen, und deshalb soll die Stadt die Skulptur übernehmen. Schlägt zumindest die Frankfurter CDU vor.
Die Skulptur wurde Ende des Jahres 2001 eingestellt, anlässlich der Einführung des Euro als Bargeld. Die Europäische Zentralbank hatte damals noch ihren Sitz gleich nebenan. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet soll versprochen haben, die Skulptur zum neuen Standort mitzunehmen, unter seinem Nachfolger Mario Draghi wurde daraus aber nichts.
Nach Sponsoren-Aus: CDU will „identitätsstiftende“ Euro-Skulptur erhalten
Besitzer der 14 Meter hohen Skulptur des Künstlers Ottmar Hörl wurde dann der Verein Frankfurter Kultur Komitee. Der Verein teilte vor einigen Monaten aber mit, das Kunstwerk abbauen und versteigern zu wollen, da die Reserven aufgebraucht und nicht ausreichend neue Mittel für die Unterhaltung aufzutreiben waren. Kurzzeitig hatte sich zwar ein neuer Sponsor gefunden, der den Unterhalt über fünf Jahre finanzieren wollte, aber dies zerschlug sich wegen der Insolvenz des Unternehmens.

So undurchsichtig und merkwürdig dieser Vorgang anmutete, so sicher ist für die Frankfurter CDU, dass die Euro-Skulptur mit den zwölf Sternen um das Euro-Zeichen nicht verschwinden darf. „Dieses Kunstwerk zählt zwischenzeitlich zu den am meisten fotografierten Objekten in Frankfurt“, heißt es in der Begründung eines Antrages für die Stadtverordnetenversammlung. „Es ist identitätsstiftend für unsere Stadt und steht für Frankfurt, Europa und den Euro.“
Stadt Frankfurt soll Euro-Zeichen übernehmen – fordert die CDU
Der Magistrat soll deshalb mit dem Verein Frankfurter Kultur Komitee klären, unter welchen Bedingungen und Voraussetzungen die Skulptur in den Besitz der Stadt übergehen könne. Außerdem sollen die notwendigen Mittel in den Doppelhaushalt 2024/25 eingestellt werden. Die Christdemokraten denken dabei offensichtlich vor allem an die Unterhaltungskosten. Denn sie erwähnen, dass dem Verein die Skulptur geschenkt worden war, so dass an einen Kauf gegen die Zahlung welcher Summe auch immer eher nicht gedacht ist. (Manfred Becht)