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Chef der Ausländervertretung in Frankfurt soll Unterlassungserklärung abgeben

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Soll heute eine Unterlassungserklärung abgeben, dass er das unbewiesene Gerücht nicht länger verbreitet: KAV-Vorsitzender Jumas Medoff.
Soll heute eine Unterlassungserklärung abgeben, dass er das unbewiesene Gerücht nicht länger verbreitet: KAV-Vorsitzender Jumas Medoff. © Holger Menzel

Ein wildes Gerücht verbreitet der Chef der Ausländervertretung Frankfurt, Jumas Medoff. Nun will die "Fraktion" aus dem Römer ihn stoppen.

Frankfurt -Partys mit Minderjährigen und Alkohol habe die Fraktion "Die Fraktion" im Römer gefeiert: Dieses Gerücht soll der Vorsitzende der Kommunalen Ausländervertretung (KAV), Jumas Medoff, nicht weiterverbreiten. Das fordert die "Fraktion" von ihm per Unterlassungserklärung.

Am heutigen Dienstag werde Medoff die Aufforderung dazu zugestellt, kündigt Fraktionsvorsitzender Nico Wehnemann an. Die "Fraktion" wolle erreichen, dass Medoff "aufhört, haltlose Unterstellungen öffentlich zu verbreiten über Fraktionen im Römer".

Wehnemann: Das ist üble Nachrede

Medoff, der für die Liste "Ich bin ein Frankfurter" als Stadtverordneter im Römer sitzt, hatte in der KAV-Sitzung vorige Woche gesagt, dass es Gerüchte gebe, denen zufolge die "Partei" in ihren Büros im Römer Partys mit Minderjährigen und Alkohol feiere. Die "Fraktion" weist das zurück. "Das ist üble Nachrede", sagt Wehnemann. Die "Partei" hat sich mit den Piraten zur Fraktion "Die Fraktion" zusammengetan.

Jumas Medoff wiederholte die Äußerungen nach der Sitzung auf Nachfrage erneut. Belege für die Vorwürfe nannte er nicht. "Wenn er Beweise hat, sollte er sich an die Stadtverordnetenvorsteherin wenden", fordert Nico Wehnemann. "Die wird dann damit umgehen." Parlamentschefin Hilime Arslaner-Gölbasi (Grüne) hatte vorige Woche in dieser Zeitung aber klargestellt, dass sie Gerüchten nicht nachgehe und es überhaupt keinen Anlass gebe, die Integrität der "Fraktion" infrage zu stellen. Sie kritisierte Medoff dafür, dass er solche Äußerungen tätigt.

Drohende Gewalt am Rand der Sitzung

Mit der Äußerung war auch die dritte Sitzung des Ausländerbeirats von einem Eklat überschattet worden. Die erste Sitzung hatte Medoff abgebrochen, nachdem es am Rande möglicherweise zu Gewaltandrohungen zwischen Mitgliedern gekommen war. Die zweite Sitzung setzte er auf Basis eines vermeintlichen Schreibens des Rechtsamts fort, das es allerdings nach Darstellung der Stadt gar nicht gab. Mit den Vorgängen habe das Misstrauen der KAV gegenüber "einen traurigen Höhepunkt erreicht", so Eileen O'Sullivan, Chefin der Fraktion der Partei Volt. "Es kann nicht sein, dass in Diskussionen übereinander statt miteinander gesprochen wird."

Scharfe Kritik von Volt an Medoff

Sie geht Jumas Medoff ganz direkt an: Für den KAV-Chef sei es "unerlässlich, eine moderierende Rolle einzunehmen und aktiv den Austausch mit den Vertreterinnen der Stadtverordnetenversammlung zu fördern". Es müssten "persönliche Fehden aus dem Gremium" herausgehalten werden. "Polarisierung und das Schüren von Vorurteilen sind in der KAV denkbar unangebracht", mahnte O'Sullivan. (Dennis Pfeiffer-Goldmann)

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