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Corona-Demo in Frankfurt: Fotografen berichten von gezielten Angriffen durch die Polizei

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Zu Rangeleien zwischen Polizisten und Gegnern der Querdenken-Demonstration
Zu Rangeleien zwischen Polizisten und Gegnern der Querdenken-Demonstration ist es in Frankfurt häufiger gekommen. Aber auch Fotografen berichten von Angriffen der Polizei. © Boris Roessler/dpa

Fotojournalisten kritisieren das aggressive Vorgehen seitens der Polizei im Rahmen der „Querdenken“-Demonstration in Frankfurt.

Update vom Dienstag, 17.11.2020, 14.12 Uhr: Die Kritik am Vorgehen der Polizei bei der „Querdenken“-Demonstration in Frankfurt und den Gegenprotesten flaut auch Tage später nicht ab. Zwei Fotojournalisten berichten der Frankfurter Rundschau, dass sie mehrfach gezielt von Einsatzkräften der Polizei sowohl verbal als auch körperlich angegriffen* worden seien.

Nach Aussage eines Fotografen hielten die Einsatzkräfte ihn zudem am Arm fest oder rissen seine Kamera herunter. Darüber hinaus sollen die Polizisten Aussagen wie „wir bestimmen, wer hier fotografiert“, „hau ab“ oder „du hast genug fotografiert“ ihm gegenüber getätigt haben. All das, obwohl der Fotograf mehrfach seinen Presseausweis vorgezeigt habe. Zu den Vorwürfen der Fotoreporter könne die Polizei nichts sagen. „Es liegen uns keine Informationen vor,“ hieß es auf Anfrage der FR.

Corona-Demo in Frankfurt: Ordnungsdezernent Frank stärkt Polizei den Rücken

Das Ordnungsdezernat kritisiert derweil Angriffe der Einsatzkräfte: „Die Polizei soll Blockaden verhindern und mit Geduld dagegen vorgehen, aber Angriffe auf Fotografen sind inakzeptabel“, so Andrea Brandl, Büroleiterin von Ordnungsdezernent Markus Frank (CDU).  Frank stärkte der Polizei dennoch den Rücken. „Unsere Einsatzkräfte verdienen Anerkennung, Dank und Respekt.“ Dies zeige gerade wieder der besonnene Einsatz am Samstag.

Die Polizei setzt einen Wasserwerfer gegen die Gegendemonstranten der „Querdenker“-Kundgebung in Frankfurt ein.
Die Polizei setzt einen Wasserwerfer gegen die Gegendemonstranten der „Querdenker“-Kundgebung in Frankfurt ein. © Boris Roessler/dpa

Corona-Demos in Frankfurt: Maskenverweigerer handeln unverantwortlich

Update vom Montag, 16.11.2020, 17.21 Uhr: Sicherheitsdezernent Markus Frank hat kein Verständnis für die Geschehnisse während der Demonstration am Samstag (14.11.2020) in Frankfurt, bei der sich der Anmelder „Querdenken 69-Frankfurt“ nicht an die verfügten Auflagen gehalten hat: „Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung schränkt das Recht, seine Meinung im Rahmen einer Demonstration vorzutragen, nicht ein. Das Nichttragen einer Mund-Nasen-Bedeckung jedoch schränkt das Recht auf körperliche Unversehrtheit anderer ein. Dass dieses Verhalten gravierender ist als der Vorwurf mangelnder Solidarität, sollte jedem angesichts der hohen Infektionszahlen in Frankfurt bewusst sein“, so Frank.

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen aus anderen Versammlungen hatte die Versammlungsbehörde von Frankfurt bereits strenge Auflagen für die Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen verhängt. „Dass die Maskenverweigerer derartig unverantwortlich agierten und auch den Anweisungen der Polizei, die den Schutz ihrer Demonstration gewährleistet haben, nicht Folge leisteten, trägt sicherlich nicht dazu bei, für die Ernsthaftigkeit ihres Anliegens zu werben“, sagt Frank. Es sei nicht akzeptabel, die Gesundheit anderer unter dem Deckmantel der eigenen Freiheit zu gefährden.

Bereits im Vorfeld der Demonstration hatten sich beunruhigte Einzelhändler an die Stadt gewandt und darum gebeten, die Versammlung der „Querdenker“ zu verbieten. „Vor dem Hintergrund der einschneidenden Konsequenzen, die gerade der Einzelhandel erfährt, ist es in der Tat nicht nachzuvollziehen, dass sich Menschen entgegen aller gesetzlichen Bestimmungen, unter Missachtung der geltenden Hygieneregeln in der Innenstadt bewegen, während alle anderen sich Mühe geben, aktiv einen Beitrag dafür zu leisten, dass der Lockdown bald beendet werden kann“, betont der Sicherheitsdezernent.

Kundgebung gegen die Corona-Maßnahmen: Einsatzkräfte verdienen Respekt

Besorgt zeigt sich der Frank auch darüber, dass es erneut Gewalt gegen Polizisten gab. „Dass eine Demonstrantin einer Polizistin sogar ins Bein beißt, ist ein besonderer Ausdruck von Haltlosigkeit. Unsere Einsatzkräfte verdienen Anerkennung, Dank und Respekt.“

Update vom Sonntag, 15.11.2020, 13.01 Uhr: Die Polizei hat am Samstagnachmittag (14.11.2020) die Abschluss-Kundgebung des Bündnisses „Querdenken 69“ auf dem Rathenau- und Goetheplatz in Frankfurt gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung aufgelöst. Trotz mehrfacher Aufforderung waren zahlreiche der rund 600 Teilnehmer nicht der Aufforderung nachgekommen, Masken zu tragen und Sicherheitsabstände einzuhalten. Ein Wasserwerfer kam auf dem Goetheplatz zum Einsatz, weil bis zu 80 „Querdenker“ dort weiter ausharrten, obwohl die Polizei sie aufforderte den Platz zu verlassen. Zuvor hatten die Beamten auch Wasserwerfer gegen Gegendemonstranten eingesetzt, die den Weg des Demonstrationszuges von „Querdenken 69“ blockiert hatten.

Corona-Demos in Frankfurt Frankfurt: Polizist wird ins Bein gebissen

„In der Bilanz wurden vier Polizeibeamte durch Störer verletzt“, teilte die Polizei mit. Unter anderem sei eine Polizistin von einer Teilnehmerin der Querdenken-Kundgebung ins Bein gebissen worden. Sie und drei weitere Tatverdächtige seien festgenommen worden. „288 Platzverweise wurden ausgesprochen und die zahlreichen Verstöße gegen die Versammlungsauflagen dokumentiert“, erklärte die Polizei nach den Corona-Demos.

Die Linksfraktion im Hessischen Landtag kritisierte das Vorgehen gegen die Gegendemonstranten scharf und kündigte ein parlamentarisches Nachspiel an. Es sei ein fatales Signal, wenn die Polizei „gegen diejenigen vorgeht, die die Corona-Regeln einhalten und den Weg für die freiräumt, die diese nicht beachten und für ihre kruden Vorstellungen auf die Straße gehen“, erklärte Fraktionschefin Janine Wissler. Die FDP-Fraktion erklärte, dass Hygieneregeln missachtet und Polizeibeamte angegriffen worden seien, mache fassungslos. Die Polizei müsse Demonstrationen in so einem Fall konsequent beenden. „Dazu muss sichergestellt werden, dass genug Einsatzkräfte vor Ort sind“, hieß es in einer Mitteilung.

Proteste in Frankfurt: Polizei setzt Wasserwerfer auch gegen Gegendemonstranten ein

+++ 19.57 Uhr: Mit Wasserwerfern ist die Polizei in Frankfurt gegen Blockaden von Gegendemonstranten einer „Querdenken“-Demonstration vorgegangen. Hunderte Menschen hatten sich dem Protestmarsch, der sich gegen die Corona-Beschränkungen richtete, auf mehreren Kreuzungen im Bahnhofsviertel entgegengestellt. Zweimal setzte die Polizei zur Räumung die Wasserwerfer ein. Als die „Querdenken“-Abschlusskundgebung mit stundenlanger Verzögerung auf dem Goetheplatz begann, löste sie die Polizei nach kurzer Zeit wegen Verstößen gegen die Hygieneauflagen auf. Auch hier kam es zu einem Einsatz des Wasserwerfers, da zahlreiche Menschen den Platz trotz Aufforderung nicht verließen.

Protest gegen Protest
Die Polizei geht in Frankfurt mit Wasserwerfern gegen Gegendemonstranten vor, die sich den „Querdenkern“ in den Weg stellen. © Boris Roessler/dpa

Die Polizei zählte rund 600 „Querdenker“ im Bahnhofsviertel von Frankfurt, etwa 300 Menschen hatten an der Gegendemonstration teilgenommen. Ein Demonstrant wurde bei der Veranstaltung leicht verletzt, laut Polizeiangaben war er gestürzt. Mindestens ein Mensch sei in gewahrsam genommen worden.

Die Stadt Frankfurt hatte vor dem „Querdenken“-Protesttag umfangreiche Auflagen verhängt, die Route verkürzt, zudem eine strenge Maskenpflicht und strikte Abstandsregeln erlassen. Davidsterne mit Inschriften wie etwa „ungeimpft“ waren verboten. Die Auflagen trügen dazu bei, „dass Versammlungen auch in Zeiten von Corona stattfinden können“, hatte Sicherheitsdezernent Markus Frank (CDU) erklärt. Dennoch trugen in dem „Querdenker“-Zug, der unter dem Motto „Kein Lockdown für Bembeltown“ stand, viele der Demonstranten keinen Mund-Nasen-Schutz und hielten sich auch nicht an die Abstandsregeln. Schon der Start der Demonstration hatte sich auch aus diesem Grund verzögert.

Wasswerfer kommt auf dem Goetheplatz in Frankfurt zum Einsatz

+++ 17.40 Uhr: Der Einsatz des Wasserwerfers zeigt Wirkung: Der Goetheplatz in Frankfurt ist fast leer, nur vereinzelt sind noch kleine Gruppen ohne Maske anwesend. Laut mehreren Berichten auf Twitter strömen die „Querdenker“ in den Hauptbahnhof.

Polizisten stehen auf dem Goetheplatz in Frankfurt. Zuvor wurde ein Wasserwerfer gegen die „Querdenker“ eingesetzt.
Polizisten stehen auf dem Goetheplatz in Frankfurt. Zuvor wurde ein Wasserwerfer gegen die „Querdenker“ eingesetzt. © Lukas Rogalla

+++ 17.18 Uhr: Die Polizei Frankfurt erklärt den Wasserwerfereinsatz gegen die Corona-Skeptiker auf Twitter: „Der Aufforderung, den Goetheplatz/Rathenauplatz zu verlassen, wurde nicht nachgekommen. Es kommt aktuell zum Wasserwerfereinsatz, um den Platz zu räumen.“

Corona-Demos in Frankfurt: Polizei setzt Wasserwerfer gegen „Querdenker“ ein

+++ 16.56 Uhr: Trotz unzähliger Warnungen der Polizei Frankfurt, den Goetheplatz zu verlassen: Die „Querdenker“ bleiben an Ort und Stelle. Der Wasserwerfer wird nun eingesetzt. Die Demonstrierenden schreien „Diktatur“.

+++ 16.33 Uhr: Die Polizei warnt aus dem Wasserwerfer, den Platz umgehend zu verlassen. Er rückt näher. „Querdenker“ schreien „Diktatur“.

+++ 16.18 Uhr: Jede Menge Polizei ist jetzt auf dem Weg zum Goetheplatz. Dort wird die Versammlung von „Querdenken 69 - Frankfurt“ aufgelöst. Die Demonstrierenden halten sich wieder nicht an die Auflagen der Stadt Frankfurt. Rund 20 Prozent der Teilnehmer tragen keine Masken. Der Wasserwerfer rollt an. Buhrufe. Noch setzt die Polizei den Wasserwerfer nicht ein. Die Lage vor Ort ist angespannt. Es ist bisher nicht abzusehen, ob die Räumung friedlich verläuft.

Weitere Blockaden - Es geht in Richtung Corona-Kundgebung auf dem Goetheplatz

+++ 16.12 Uhr: Die nächste Blockade wird von der Polizei errichtet. Die Beamten sperren die Kaiserstraße. Offenbar damit die Gegendemos nicht zur „Querdenken“-Kundgebung am Goetheplatz kommen.

+++ 16.05 Uhr: Es kommt wieder zu einer Blockade im Bereich Gallusanlage/Münchener Straße. Offenbar versuchen einige Anhänger von „Querdenken 69“ noch in Richtung Kundgebung am Rathenauplatz/Goetheplatz zu kommen.

+++ 15.59 Uhr: Die Aktivisten blockieren weiterhin die Kaiserstraße und die Galluswarte. „Querdenker“ werden dort deutlich weniger, viele sind schon auf dem Rathenauplatz. Die die noch dort sind bewegen sich in großen Teilen auch weg in Richtung Hauptbahnhof in Frankfurt.

Die Kundgebung der „Querdenker“ auf dem Rathenauplatz läuft mit kruden Verschwörungstheorien. Auf dem Platz sind nach Polizeiangaben rund 600 Menschen. Es lässt sich nicht differenzieren, wer wozu gehört. Aktivisten sind keine dort. An den Blockaden sind Pfeifkonzerte und wieder „Alerta antifascista“-Rufe zu hören.

Die „Querdenken“-Gegner blockieren Kaiserstraße und Gallusanlage bei Corona-Demos in Frankfurt.
Die „Querdenken“-Gegner blockieren Kaiserstraße und Gallusanlage bei Corona-Demos in Frankfurt. © Sabine Schramek

+++ 15.25 Uhr: Nach der Auflösung spielt sich jetzt alles an der Gallusanlage/Kaiserstraße ab. „Querdenker“ und Gegendemonstrationen stehen sich hier direkt gegenüber, die Polizei steht dazwischen.

Polizei löst „Querdenken“-Demo auf - Es geht ohne Masken Richtung Rathenauplatz

+++ 15.13 Uhr: Die Polizei löst die „Querdenken“-Demonstration an dieser Stelle auf und fordert die Demonstrierenden dazu auf, sich zum Kundgebungsort am Rathenauplatz zu begeben. Die „Querdenker“ laufen los in Richtung Taunusstraße und ziehen sich sozusagen vor den Blockaden zurück. Auf dem Weg erschallen immer wieder Rufe „Frieden, Freiheit, keine Diktatur.“

Ein Mann wird festgenommen - Er soll Polizisten auf der Corona-Demo in Frankfurt angegriffen haben.
Ein Mann wird festgenommen - Er soll Polizisten auf der Corona-Demo in Frankfurt angegriffen haben. © Sabine Schramek

+++ 15.10 Uhr: In der Niddastraße wird ein Mann festgenommen. Er soll Polizisten angegriffen haben.

+++ 15.05 Uhr: Die Gegendemonstranten haben in der Niddastraße jetzt eine provisorische Blockade aus Mülltonnen und -containern, sowie Bauabsperrungen errichtet. Der „Querdenken“-Zug steht. Die Niddastraße wurde in Richtung Taunusanlage von der Polizei abgeriegelt. Parallel meldet die Polizei Frankfurt via Twitter, dass es auch zu Angriffen gegen Polizeibeamte kommt. Die Anhänger der „Querdenken 69“-Bewegung missachten unterdessen weiterhin die Corona-Auflagen. Sogar die Ordner der Demonstration tragen weiterhin keine Masken. Immer wieder wird über Lautsprecher darauf hingewiesen sich an die Abstände zu halten.

Wieder Wasserwerfer gegen die Gegner - „Querdenker“ kommen nur langsam voran

+++ 14.55 Uhr: Schnell sammeln sich wieder viele Gegendemonstranten in der Niddastraße in der Frankfurter Innenstadt. Was die Polizei mit Wasserwerfern geräumt hat, ist jetzt schon wieder voller Menschen. Die Wut auf die Polizei kocht in den Sozialen Netzwerken hoch. „Deutsche Polizisten schützen die Faschisten“ heißt es auch von den „Querdenken“-Gegnern vor Ort.

+++ 14.51 Uhr: Die Polizeibeamten drängen die Gegendemonstranten ab, während der „Querdenken“-Zug eine Straße weiter wartet. Dann geht es durch die Niddastraße weiter.

Corona-Demos in Frankfurt: Wieder Wasserwerfer gegen die „Querdenken“-Gegner

+++ 14.48 Uhr: An der Ecke Niddastraße/Weserstraße kommt es zu Trubel. Wieder kommt es zu einem Einsatz des Wasserwerfers gegen die Blockade. Es scheint zu Auseinandersetzungen mit der Polizei zu kommen, die Lage ist jetzt sehr undurchsichtig.

+++ 14.38 Uhr: An der Niddastraße/Weserstraße stoppt die nächste Blockade die „Querdenken“-Demo. 14.30 Uhr ist mittlerweile durch. An eine Kundgebung auf dem Rathenauplatz ist noch lange nicht zu denken. Das Vorankommen der „Querdenker“ ist sehr beschwerlich. Es sind Sprechchöre zu hören „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“.

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Die Polizei setzt den Wasserwerfer auf der Mainzer Landstraße gegen eine Blockade der „Querdenken“-Gegner ein. © Sabine Schramek

+++ 14.30 Uhr: Gerade wirkt alles etwas chaotisch. Offenbar soll die Demonstration der „Querdenken 69“-Initiative jetzt durch die Niddastraße geleitet werden. An anderer Stelle heißt es, es ginge durch die Elbestraße weiter.

+++ 14.15 Uhr: An der Blockade Mainzer Landstraße / Taunusanlage rückt jetzt viel Polizei an. Etwa 15 Polizeiwagen kommen dazu. Der „Querdenken“-Zug steht wieder. Die Strecke der Demonstration gegen die geltenden Corona-Maßnahmen in Frankfurt muss wohl noch einmal umgeleitet werden.

Corona-Demos in Frankfurt: Polizei setzt Wasserwerfer gegen „Querdenken“-Blockaden ein

+++ 14.05 Uhr: Aktuelle Blockaden der Gegendemonstranten:

+++ 14.02 Uhr: Der Wasserwerfer wird an der Mainzer Landstraße/Weserstraße gegen circa 100 Querdenker-Gegner eingesetzt. Die Aufregung im Netz ist groß, dass der Wasserwerfer gegen die Gegendemonstranten und nicht gegen die „Querdenker“ eingesetzt wurde. An den Blockaden erschallen immer wieder Rufe „Alerta antifascista“.

+++ 13.55 Uhr: Das Polizeiaufgebot wächst, der Wasserwerfer ist auf dem Weg zur Blockade an der Mainzer Landstraße. Die Gegner warten auf den „Querdenker“-Zug. Die Demonstranten werden immer wieder dazu aufgefordert, sich an die Auflagen zu halten. In einer halben Stunde soll die Kundgebung auf dem Rathenauplatz starten: Das sieht schwer nach Verspätung aus. Falls die Gegner nicht die Straße freimachen, droht die Polizei mit dem Einsatz des Wasserwerfers.

Gegendemonstranten blockieren immer wieder - Polizei räumt den Weg frei

+++ 13.48 Uhr: Die „Querdenken 69 - Frankfurt“ Demonstration wird immer wieder von Gegendemonstranten blockiert - beispielsweise auf der Mainzer Landstraße oder Taunusanlage. Wer im Weg sitzt, wird von der Polizei weggetragen. Dennoch stoppt die Polizei selbst den Zug auch immer wieder, damit auf die geltenden Corona-Auflagen aufmerksam gemacht wird. Der Versammlungsleiter muss die Hygienevorschriften immer wieder kommunizieren.

+++ 13.26 Uhr: Das ging jetzt plötzlich doch schnell: Der Demo-Zug von „Querdenken 69 - Frankfurt“ setzt sich in Bewegung. An der nächsten Ecke steht der Wasserwerfer der Polizei bereit.

Corona-Demonstrationen in Frankfurt: Der Demo-Zug von „Querdenken 69 - Frankfurt“ setzt sich in Bewegung
Corona-Demonstrationen in Frankfurt: Der Demo-Zug von „Querdenken 69 - Frankfurt“ setzt sich in Bewegung © Sabine Schramek

+++ 13.25 Uhr: Die Stimmung bei den „Querdenkern“ am Hauptbahnhof Frankfurt scheint langsam etwas ungeduldig zu werden. Seit knapp anderthalb Stunden steht der Zug still. Trommeln und Rufe wie „keine Diktatur“ helfen nicht. Der Demonstration der „Querdenker“ steht immer noch am Ausgangspunkt, weil die Auflagen nicht eingehalten werden.

„Querdenken“-Demo steht nach wie vor am Hauptbahnhof Frankfurt

+++ 13.12 Uhr: Die Polizei lässt die „Querdenken“-Demonstration am Hauptbahnhof noch immer nicht starten. „Unser Einsatzleiter steht im Kontakt mit dem Versammlungsleiter am Hauptbahnhof. Der Aufzug wird starten können, sobald die Hygieneauflagen eingehalten werden“, twittern die Beamten. Um 14.30 soll am Rathenauplatz in Frankfurt außerdem noch eine Kundgebung der „Querdenker“ an die Demonstration anschließen. Aktuell haben Gegendemonstranten den Ort der Kundgebung eingenommen und blockiert. Auch das teilt die Polizei Frankfurt mit.

+++ 13.08 Uhr: Nun meldet sich via Twitter auch der Deutsche Journalistenverband zu Wort. Die Polizei solle den Journalisten ermöglichen zu berichten. Zuvor hatten zwei Kollegen des Satire-Magazins „Titanic“ berichtet, dass ihnen das Fotografieren bei den Corona-Demonstrationen in Frankfurt von der Polizei untersagt wurde. Erst nach Vorzeigen ihrer Presseausweise hätten die Journalisten ihrer Arbeit wieder nachgehen können.

Stillstand der Corona-Demo am Hauptbahnhof Frankfurt - Auflagen werden missachtet

+++ 12.58 Uhr: An der Kreuzung Taunusanlage/Taunusstraße in der Frankfurter Innenstadt hat eine Gegendemonstration mittlerweile wohl eine Sitzblockade eingerichtet.

Bei der „Querdenken“-Demo dagegen geht es noch immer nicht los. Im Netz regt sich Wut und Unverständnis, da die Auflagen nicht so streng durchgesetzt und geahndet werden, wie zuvor angekündigt. Die Polizei teilt mit, dass die Demonstranten „wiederholt“ auf die Auflagen aufmerksam gemacht werden.

+++ 12.45 Uhr: Der Weg für die „Querdenken“-Demo gegen die geltenden Corona-Maßnahmen wäre nun frei. Da sich die „Querdenker“ allerdings weiterhin nicht an die Auflagen halten, dürfen sie nicht losgehen. Die Polizei hat mit dem Versammlungsleiter gesprochen, die Demonstranten tragen weiterhin teilweise keine Maske und halten die Abstände nicht ein.

Die Polizei Frankfurt positioniert sich zwischen den unterschiedlichen Lagern der Corona-Demos.
Die Polizei Frankfurt positioniert sich zwischen den unterschiedlichen Lagern der Corona-Demos. Wasserwerfer stehen bereit. © Sabine Schramek

+++ 12.35 Uhr: Die Kreuzungen Moselstraße/Taunusstraße und Elbestraße/Taunusstraße sind jetzt offenbar durch Gegendemonstranten blockiert. Aus der Karlstraße sind die „Querdenker“-Gegner dagegen verschwunden. Die Kritiker der Corona-Maßnahmen wirken mittlerweile nervös, rufen „Widerstand“.

Demo-Zug von „Querdenken“ steht still - Gegendemonstranten halten Blockade

+++ 12.25 Uhr: Laut „Querdenken“ „geht es bald los“. Über das Mikrofon wird „Frieden, Freiheit, Abenteuer“ gerufen. Danach die Auflagen der Stadt runtergerattert. Jeder 5. ist ohne Maske unterwegs. Die Abstände werden im Stehen allerdings weitgehend eingehalten.

+++ 12.20 Uhr: Der Demo-Zug von „Querdenken 69 - Frankfurt“ steht weiterhin still am Hauptbahnhof. Die Karlstraße ist von Gegendemonstranten blockiert. Hier ist allerdings nun Stille eingekehrt. Vom „Querdenker“-Lkw läuft Musik. Der Straßenbahnverkehr am Hauptbahnhof Frankfurt liegt weiterhin brach. Die Polizei macht außerdem immer wieder Durchsagen an „Querdenker“, sich an die Auflagen der Stadt Frankfurt zu halten. Auf Twitter mutmaßen Teilnehmer, dass nun eine Alternativroute für den Demo-Zug geschaffen wird, die Polizei scheint den Verkehr von der Taunusstraße abzuleiten.

„Querdenken“-Demonstration am Hauptbahnhof Frankfurt - Gegner blockieren Route

+++ 12.05 Uhr: Die ersten Gegendemonstranten versuchen die „Querdenken“-Demonstration zu blockieren und laufen in der Karlstraße auf. Der Zug der „Querdenker“ bewegt sich noch nicht. Die Polizei sperrt zwischen „Querdenkern“ und den Gegendemonstranten ab. Ein Wasserwerfer steht parat. Die Aktivisten rufen. Bei „Querdenken 69“ läuft ein monotones Band.

Corona-Demonstrationen in Frankfurt - Viele „Querdenker“ mit Maske

+++ 11.55 Uhr: Die Demonstranten sammeln sich am Kaisersack. Unsere Reporterin Sabine Schramek ist vor Ort. Die Polizei kontrolliert die Maskenpflicht. Aus der „Querdenker“-Demo kommt eine provokative Frage an die Polizei: „Warum tragen Sie die Maske?“ Die Antwort: „Weil ich Verantwortung für mich und andere trage.“ Etwa 75 Prozent der Querdenker tragen Maske. Wer keine auftat, bekommt Post vom Ordnungsamt.

Um 11.40 Uhr sind noch keine 100 Leute da. Bei der Gegenbewegung am Pontoplatz in Frankfurt sind etwa 150 Leute mit Masken. Die Polizei macht noch einmal eine Ansage an die Teilnehmer. „Halten Sie sich an die Auflagen, Abstand und Masken.“ Die Wasserwerfer sind bereits vor Ort.

+++ 11.50 Uhr: In 10 Minuten, um 12 Uhr, soll die Corona-Demo von „Querdenken 69“ am Frankfurter Hauptbahnhof starten. Auf Twitter regen sich erste Diskussionen um die Zahl der Anwesenden und die Einhaltung der Corona-Auflagen.

Die Polizei erklärt, man würde die Auflagenverfügung nochmals über den Versammlungsleiter deutlich machen, in dem Zuge solle noch einmal auf die Maskenpflicht in der Innenstadt von Frankfurt aufmerksam gemacht werden.

Corona-Demonstrationen in Frankfurt: Störungen im Verkehr und ÖPNV

+++ 11.45 Uhr: Die Polizei Frankfurt informiert, dass die Straßensperrungen zunächst den Bereich rund um den Hauptbahnhof Frankfurt betreffen werden. Die genauen Sperrungen können jederzeit unter mainziel.de abgerufen werden. Die VGF informiert derweil, dass auch die Straßenbahnlinien 11, 12, 14, 15, 16, 17, 18, 19 und 21 von Störungen betroffen sind. Es kommt zu Verspätungen und Fahrtausfällen.

+++ 11.10 Uhr: Seit 11 Uhr treffen sich die ersten Gruppen zu Corona-Demonstrationen in Frankfurt. Die Polizei weist darauf hin, dass es im Innenstadtbereich zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen kann. Unter dem Hashtag #ffm1411 auf Twitter rufen die unterschiedlichen Gruppen außerdem weiter dazu auf auf die Straße zu gehen. Die Polizei kündigt an, die Auflagen der Stadt Frankfurt scharf zu kontrollieren und Verstöße zu ahnden.

Mehrere Corona-Demos in Frankfurt: Gewalt befürchtet

Update vom Samstag, 14.11.2020, 8.45 Uhr: Die Initiative „Aufklärung statt Verschwörungsideologien“, die heute auch zu einer Demonstration in Frankfurt aufgerufen hat, fürchtet gewalttätige Übergriffe bei den Corona-Demos*. Die Initiative befürchtet, dass es bei der Demonstration der Kritiker der Corona-Maßnahmen am heutigen Samstag (14.11.2020) zu Gewalt kommen könnte. „Wir erwarten, dass mögliche Übergriffe auf antifaschistische Demonstrant:innen durch Corona-Leugner:innen, die wir im Sommer mehrfach erleben mussten, von Journalist:innen dokumentiert werden können“, erklärt Nadine Schneider von der Initiative gegenüber der „Frankfurter Rundschau“. Es sei dringend nötig, dass die Polizei die Pressearbeit uneingeschränkt gewährleiste, statt sie wie bei der „Querdenken“-Demonstration vor einer Woche in Leipzig zu behindern. 

„Querdenken 69 - Frankfurt“ hat den Beginn der Corona-Demo für 12 Uhr angekündigt, die Gegendemonstrationen treffen sich teilweise schon ab 11 Uhr in der Frankfurter Innenstadt.

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Alle Altersklassen versammelten sich bei einer Corona-Demo der „Querdenken“-Bewegung am Frankfurter Roßmarkt. © Michael Schick

Ordnungsamt und Polizei sind vorbereitet: Strenge Auflagen für Corona-Demo in Frankfurt

Erstmeldung vom 13.11.2020: Frankfurt ‒ „Kein Lockdown für Bembeltown“ - unter diesem Motto ruft das Bündnis „Querdenken 69 - Frankfurt“ zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Frankfurt auf. Wie das Bündnis auf seiner Webseite mitteilt, sollte die Demonstration um 12 Uhr in der Kaiserstraße vor dem Hauptbahnhof Frankfurt* starten. Von dort sollten die Anhänger von „Querdenken 69“ dann über die Hauptwache, die Konstablerwache und das Eschenheimer Tor ziehen. Der Demonstrationszug sollte dann auf dem Rathenauplatz/Goetheplatz/Rossmarkt enden, wo gegen 14.30 Uhr noch eine Kundgebung geplant ist. Nun hat das Ordnungsamt der Stadt Frankfurt die Route allerdings erheblich gekürzt: Der Weg führt nun vom Startpunkt auf direktem Weg zum Ziel am Rossmarkt.

Corona-Demonstration in Frankfurt„Kein Lockdown für Bembeltown“
Gegendemonstrationen„Gegen Querdenken 69“
„Gegen den Auftritt von rechten Verschwörungstheoretikern und Corona-Leugnern“
„Solidarität statt Antisemitismus und Verschwörungsideologie“
Beginn der DemonstrationenSamstag, 14.11.2020, 11.00 Uhr bzw. 12.00 Uhr
Route (vom Ordnungsamt Frankfurt verfügt)Kaiserstraße - Hauptbahnhof Frankfurt - Karlstraße - Mainzer Landstraße - Taunusanlage - Taunustor - Große Gallusstraße - Rossmarkt
Kundgebung14.30 Uhr: Rathenauplatz/Goetheplatz/Rossmarkt
AuflagenRoute verkürzt, Einhaltung der Maskenpflicht und des Mindestabstandes, Davidstern mit diversen Inschriften (z.B. „CoV-2“, „ungeimpft“, „impfen macht frei“, „Dr. Mengele“ oder „ZION“) verboten

Anhaltspunkte für ein Verbot der „Querdenken 69“-Demonstration in Frankfurt hätten sich aus der Anmeldung und einem Kooperationsgespräch nicht ergeben, erklärt das Frankfurter Ordnungsamt. Demnach dürfe die Demonstration gegen den „Lockdown Light“ und die generellen Corona-Maßnahmen in Frankfurt unter strengen Auflagen stattfinden.

„Querdenken 69 - Frankfurt“: Demonstration gegen Corona-Einschränkungen am Samstag

Nach Angaben des Ordnungsamtes in Frankfurt sind 500 Teilnehmer für den Zug vom Hauptbahnhof bis zum Goetheplatz angemeldet und 2000 für die anschließende Kundgebung. Das Bündnis demonstriert gegen die aktuell geltenden Corona-Maßnahmen in Frankfurt. Man richte sich gegen die erneute Einschränkung des öffentlichen Lebens und fordere eine offenere Diskussion über den Umgang mit der Corona-Pandemie, sagte Malin Joy Singh von „Querdenken 69“ der Frankfurter Rundschau*. Im Aufruf der Initiative heißt es, es sei eine „Demo für unsere Grundrechte, Meinungsfreiheit und Demokratie“.

Nachdem es bei einer Demonstration der Bewegung „Querdenken“ in Leipzig vergangenes Wochenende (07.11.2020) zu massiven Regelverstößen, Ausschreitungen und Angriffen auf Journalisten und die Polizei gekommen ist, betont die Frankfurter „Querdenken“-Bewegung in ihrem Aufruf zur Demo gegen die Corona-Maßnahmen, dass es sich um eine friedliche, familienfreundliche Demonstration handle bei der Gewalt und Extremismus ausdrücklich unerwünscht seien.

Corona-Demo von „Querdenken 69“ in Frankfurt: Polizei will „konsequent einschreiten“

Ordnungsamt und Polizei der Stadt Frankfurt kündigen dennoch strenge Auflagen für die Corona-Demonstration am Samstag (14.11.2020) an und erklären, dass die Polizei im Zweifel „konsequent einschreite“. Neben der Demonstration der Kritiker des „Lockdown Light“ in Frankfurt haben sich nach Angaben des Frankfurter Ordnungsamtes auch bereits drei Gegendemonstrationen angekündigt. Die Demonstrationen laufen unter den Namen: „Gegen Querdenken 69“, „Gegen den Auftritt von rechten Verschwörungstheoretikern und Corona-Leugnern“ und „Solidarität statt Antisemitismus und Verschwörungsideologie“.

Wie viele Menschen an den Gegendemonstrationen teilnehmen werden, können die Veranstalter derzeit nicht abschätzen. Eine Teilnehmerzahl von 500 „wäre aus unserer Sicht ein gutes Zeichen“, sagte die Sprecherin des antifaschistischen Bündnisses „Aufklärung statt Verschwörungsideologien“ der „hessenschau“. Man gehe davon aus, dass sich alle Gegendemonstranten solidarisch verhalten und Abstandsregeln und Maskenpflicht einhalten würden.

Frankfurt rüstet sich für „Querdenken 69“-Demonstration: Verstöße haben Konsequenzen

Die Polizei in Frankfurt kündigte an, die Lager voneinander getrennt halten zu wollen, um mögliche Auseinandersetzungen zu verhindern. Zudem wurde für alle Demonstrationen in der Innenstadt von Frankfurt eine umfassende Maskenpflicht sowie eine Abstandsregelung der Demonstrierenden untereinander und zu unbeteiligten Dritten erlassen.

Der Frankfurter Sicherheitsdezernent Markus Frank betont: „Das Rechtsgut der Versammlungsfreiheit ist ein so hohes Gut, dem wir uns gerade in unserer toleranten Stadt verpflichtetet fühlen.“ Dennoch sei man durch die Bilder aus Leipzig und vergangene Corona-Demonstrationen von „Querdenken 69“* in Frankfurt in Alarmbereitschaft. „Dieses Verhalten von Versammlungsteilnehmenden ist inakzeptabel und gehört sanktioniert“, so Frank weiter. (iwe) *fnp.de und fr.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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