Update vom Sonntag, 15.03.2020, 21.42 Uhr: Mit 15 Sonderflügen will die Lufthansa bis Mittwoch (18.03.2020) etwa 3000 bis 4000 Urlauber aus der Karibik und von den Kanaren zurück nach Deutschland bringen. Das teilte ein Lufthansa-Sprecher am Sonntag (15.03.2020) mit. Es handele sich um Menschen, die wegen der Reisebeschränkungen als Folge der Coronavirus-Krise sonst nicht hätten zurückkehren können - Feriengäste von den Inseln und Kreuzfahrtpassagiere. Zielflughäfen ist neben München, Hamburg und Berlin auch der Flughafen Frankfurt.
Mehrere Reedereien und Touristikunternehmen hätten die Lufthansa beauftragt, die Urlauber zurückzufliegen. Zu den 15 Sonderflügen kämen noch zwei reguläre Flüge aus der Dominikanischen Republik und Barbados. Eingesetzt werden Großraumflugzeuge vom Typ Boeing 747 und Airbus A340. Abflugorte sind Teneriffa, Punta Cana und Barbados. In der Regel fliegen die Maschinen nach Auskunft der Lufthansa zunächst leer in die Karibik oder zu den Kanarischen Inseln. Die ersten Rückkehrer wurden bereits am Sonntag in Deutschland erwartet.
Update vom Sonntag, 15.03.2020, 17.42 Uhr: Aufgrund der Flugausfälle infolge der Corona-Pandemie sammeln sich immer mehr Maschinen der Lufthansa am Flughafen Frankfurt. Die Lufthansa teilte mit, dass eine Reduzierung des Flugangebots vovn bis zu 50 Prozent in Erwägung gezogen wird. „Darüber hinaus wird zurzeit geprüft, inwieweit die gesamte Airbus A380 Flotte (14 Flugzeuge) in Frankfurt und München temporär außer Dienst gestellt werden kann“, hieß es von Seiten des Konzerns. Auch beim Anflug sind die Maschinen schon zu sehen.
Schon am 04.03.2020 hatte die Lufthansa erklärt, rund 150 Flugzeuge zu viel im Konzern für die aktuelle Auslastung zu haben. Das betrifft neben der Lufthansa selbs auch Lufthansa Citylinie, Lufthansa Cargo, Eurowings, Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines. Um die überflüssigen Flugzeuge zu parken, wied auch das Vorfeld des im Bau befindlichen Flughafen in Berlin BER genutzt. Nach Angaben des Betreibes des Flughafen Frankfurt sind derzeit rund 15 bis 20 Flugzeuge der Lufthansa auf Vorfeld und Rollbahn geparkt.
Update vom Freitag, 13.03.2020, 18.30 Uhr: Die Folgen der Pandemie treffen den Flughafen Frankfurt hart. Tagesbezogen liegen die aktuellen Passagierzahlen 45 Prozent unter den Werten des Vorjahres. Es wird aktuell davon ausgegangen, dass sich dieser Prozentsatz wegen der US-Einreisesperre noch auf 60 Prozent steigen wird.
Der Flughafen Frankfurt plant aktuell für bis zu 10.000 Mitarbeiter Kurzarbeit, die in der kommenden Woche bei der Agentur für Arbeit beantragt werden soll. Insgesamt wurde ein umfangreiches Sparprogramm am Flughafen Frankfurt eingeleitet. Die Reduzierung des Flugverkehrs bedeutet eine massive Ergebnisbelastung für das Unternehmen (im Gesamtjahr bis zu 200 Millionen Euro). Der Transport von Fracht leidet weniger stark an den Auswirkungen der Coronakrise. Dieser liegt nur zwischen 8 und 10 Prozent unter den Zahlen des Vorjahres.
Update vom Freitag, 13.03.2020, 17.00 Uhr: Aufgrund der immensen Folgen, die das Coronavirus auf das Unternehmen Lufthansa hat, spricht der Konzern aktuell mit den Regierungen mehrerer europäischer Länder über staatliche Hilfe. Lufthansa ist neben der deutschen Regierung auch mit den Regierungen Österreichs Belgiens, und der Schweiz im Gespräch. In den jeweiligen Ländern ist Lufthansa mit seinen Tochtergesellschaften Austrian, Brussels und Swiss vertreten. Aufgrund des massiven Nachfrageeinbruchs und den erteilten Einreiseverboten musste das Unternehmen einen großen Teil der für die nächsten Wochen angesetzten Flügen streichen.
Viele Reisende haben heute die letzte Möglichkeit genutzt, vom Frankfurter Flughafen vor Beginn des Einreisestopps für Europäer in die USA zu fliegen. Der Flugverkehr in die USA wird jedoch trotz des Einreisestopps fortgesetzt - allerdings in einem wesentlich geringerem Ausmaß. Die Lufthansa wird auch weiterhin Flüge in die USA anbieten. Von Frankfurt aus werden Chicago und New York angeflogen. Abgesehen von der Flugverbindung in die USA sind die Auswirkungen von vielfachen Flugstreichungen, Reiseplan-Änderungen und weiteren Maßnahmen für den Flughafen in Frankfurt
Kunden der Lufthansa erhalten aktuell erweiterte Möglichkeiten zur Umbuchung ihrer Flugtickets. Laut Aussage des Konzerns müssen sich Kunden bei einer Flugabsage und bei stattfindenden Flügen, die sie nicht wahrnehmen wollen, nicht auf ein neues Flugdatum festlegen. Sie können bis zum 1. Juni ohne zusätzliche Gebühren entscheiden, wann sie das Flugticket im Laufe dieses Jahres nutzen wollen.
Update vom Freitag, 13.03.2020, 11.20 Uhr: Aufgrund von Flugstreichungen wegen des Coronavirus stellt sich der Flughafen Frankfurt auf einen deutlichen Gewinnrückgang ein. Eine konkretere Prognose konnte Fraport-Vorstandschef Stefan Schulte jedoch nicht geben. „Wir müssen derzeit davon ausgehen, dass sich die starken Verkehrsrückgänge in den nächsten Wochen und Monaten fortsetzen, ohne dass wir Ausmaß und Dauer der Rückgänge verlässlich abschätzen können“, so Schulte.
Außerdem kündigte Stefan Schulte Sparmaßnahmen für den Flughafen Frankfurt an. Dabei sollen unter anderem Personalkosten gesekt werden. So legt Fraport seinen Mitarbeitern unbezahlten Urlaub und reduzierte Arbeitsstunden nahe. Auch Neueinstellungen finden nicht mehr statt und Projekte werden verschoben.
Update vom Donnerstag, 12.03.2020, 16.40 Uhr: Die Angst vor dem Coronavirus schlägt am Flughafen Frankfurt immer stärker durch. Im Februar 2020 zählte der Flughafenbetreiber Fraport mit 4,4 Millionen Passagieren rund vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
In der letzten Februarwoche bis 1. März habe der Rückgang bereits 14,5 Prozent betragen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mit. „Diese negative Dynamik hat sich in der ersten Märzwoche sogar verstärkt.“ Wegen des Einreiseverbots für Europäer dürfte nun auch der Flugverkehr in die USA einbrechen.
Update vom Donnerstag, 12.03.2020, 10.58 Uhr: Der nächste Einschnitt für die Lufthansa Group und den Flughafen Frankfurt wegen des Coronavirus: Ab der Nacht auf Samstag (14.03.2020) dürfen für mindestens 30 Tage keine Menschen aus Europa in die USA einreisen. Nur Großbritannien ist bisher von dem Einreisestopp ausgenommen. US-Präsident Donald Trump verkündete den US-Einreisestopp im Weißen Haus.
Aktuell prüft die Lufthansa Group in Frankfurt, welche weiteren Auswirkungen der US-Einreisestopp auf den Flugbetrieb der Gruppe hat. Ein Unternehmenssprecher teilte mit, es sei noch zu früh, um konkrete Auswirkungen benennen zu können. Es sei aber klar, dass sich die Situation mit den Ankündigungen des US-Präsidenten Donald Trump noch einmal verschlechtert habe und es zu weiteren Flugstreichungen kommen werde.
Durch die Ankündigung des US-Präsidenten Trump, dass die Grenzen geschlossen werden und es einen US-Einreisestopp für ganz Europa geben wird, sei aber definitiv mit weiteren Flugstreichungen zu rechnen. Bisher hat der Konzern eine Kürzung auf bis zu 50 Prozent des Normalbetriebs angekündigt.
Insbesondere die Nordatlantik-Routen sind dabei ausschlaggebend. Für die europäischen Drehkreuze, wie den Flughafen Frankfurt oder auch München, Wien und Zürich, fallen durch den US-Einreisestopp auch jede Menge Zubringerflüge aus ganz Europa weg. An den Flughäfen strandet schon jetzt eine schnell wachsende Zahl nicht benötigter Maschinen.
Update vom Donnerstag, 12.03.2020, 07.40 Uhr: Die Angst vor dem neuartigen Coronavirus hat dem Betreiber des Flughafen Frankfurt im Februar weitere Rückgänge eingebrockt. Insgesamt zählte das Unternehmen Fraport an Deutschlands größtem Luftfahrt-Drehkreuz rund 4,4 Millionen Fluggäste und damit vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie Fraport am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.
Besonders gegen Monatsende habe die Virus-Epidemie stark auf die Nachfrage gedrückt. Zudem hatten Airlines wie die Lufthansa schon den ganzen Monat über Flüge nach China gestoppt. Anfang Februar hatte auch Orkan «Sabine» für Flugausfälle gesorgt.
Noch stärker als das Passagieraufkommen ging die Menge an Luftfracht zurück. Mit gut 146 100 Tonnen lag das Cargo-Volumen acht Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Der zusätzliche Tag im Schaltjahr habe die Virus-Folgen bei Weitem nicht ausgleichen können, hieß es aus dem Unternehmen am Flughafen Frankfurt.
Update vom Mittwoch, 11.03.2020, 14.20 Uhr: Der Lufthansa-Konzern hat seine Ankündigungen umgesetzt: Wegen des Coronavirus hat er 23.000 Flüge gestrichen. Betroffen sind Flüge der Passagier-Airlines im Zeitraum vom 29.03.2020 bis 24.04.2020, teilt die Lufthansa in Frankfurt mit.
Weitere Annullierungen seien sowohl für diese Wochen als auch für einen späteren Zeitraum zu erwarten, erklärte das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt. Die Anpassungen der Kapazitäten betreffen demnach hauptsächlich Europa, Asien und den Nahen Osten.
Bei den Streichungen werde aber darauf geachtet, sämtliche Ziele mit mindestens einer Airline der Lufthansa-Gruppe über die Drehkreuze Frankfurt, München, Zürich, Wien und Brüssel erreichbar zu halten. Der Konzern hat rund 780 Flugzeuge in der Flotte, die im vergangenen Jahr durchschnittlich 3226 Flüge pro Tag absolviert haben.
Update vom Freitag, 06.03.2020, 17.28 Uhr: Das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 wirkt sich weiterhin auf die Wirtschaft aus. Die Lufthansa Group (unter anderem Lufthansa, Eurowings) hat entschieden, den Flugplan massiv zusammenzustreichen. Auch der Flughafen Frankfurt ist betroffen. „Abhängig von der weiteren Entwicklung der Nachfrage, soll die Kapazität in den nächsten Wochen um bis zu 50 Prozent reduziert werden“, hieß es in einer Ad-hoc-Meldung für die Investoren und Aktieninhaber.
Derzeit steht noch nicht fest, wie viele Flüge am Flughafen Frankfurt betroffen sein werden. „Das Ganze ist ein dynamischer Prozess“, sagte ein Sprecher des Konzerns auf Nachfrage. Klar sei jedoch: Es werde massive Einschnitte im Flugplan des Frankfurter Flughafen geben. „Wir empfehlen Kunden sich im Vorraus der Reise auf unserer Homepage zu erkundigen“, teilte der Sprecher mit.
Der Grund des reduzierten Flugplans: Die finanziellen Einbußen des Nachfrageeinbruchs sollen verringert werden, das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 trifft insbesondere die Luftfahrtbranche hart.
Update vom Freitag, 06.03.2020, 10.47 Uhr: Wegen des Coronavirus trifft die Messe Frankfurt eine weitreichende Entscheidung: Die Musikmesse wird verschoben. Die Musikmesse ist nach Angaben des Unternehmens „Europas größte Fachmesse der Musikwirtschaft“. Der neue Termin steht noch nicht fest.
Update vom Donnerstag, 05.03.2020, 19.17 Uhr: Einigen Zuschauern ist beim Spiel der Frankfurter Eintracht gegen Werder Bremen bei Kontrollen das Desinfektionsmittel abgenommen worden. Der „FAZ“ sagte ein Sprecher der SGE, dass es an zwei Eingängen zur Commerzbank-Arena diese Vorfälle gegeben habe. Man prüfe, wie es zu den Beschlagnahmungen gekommen sei. Besucher hatten zum Schutz vor dem Coronavirus (Sars-CoV-2) kleine Flaschen zur Desinfektion der Hände dabei. Diese waren offensichtlich kleiner als die in der Stadionordnung verbotenen Behälter mit leicht entflammbaren Flüssigkeiten von mehr als einem halben Liter.
Coronavirus: Unterwegs in Frankfurt - wie Corona unseren Alltag beeinflusst
Update vom Mittwoch, 04.03.2020, 13.24 Uhr: Ein ICE auf dem Weg zum Hauptbahnhof Frankfurt ist am Mittwoch von der Polizei gestoppt worden. Bei einem Mann bestand der Verdacht, er könnte sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infiziert haben. SARS-CoV-2 kann die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen.
Update vom Dienstag, 03.02.2020, 13.15 Uhr: Der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, René Gottschalk, geht davon aus, dass nicht verhindert werden könne, dass sich immer mehr Menschen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 anstecken. „Das ist bei der Vielzahl an Fällen nicht zu leisten“, erklärte Gottschalk.
Quarantänegebiete einzurichten oder großflächige Überprüfungen von Menschenansammlungen hält Gottschalk aber für überzogen. „Jemanden 14 Tage zu kasernieren wegen einer Erkrankung, die verläuft wie ein Schnupfen, ist völlig unverhältnismäßig“, ist Gottschalk sicher. Wichtiger sei es, eine Panik wegen des Virus SARS-CoV-2 zu vermeiden und über die tatsächliche Gefahr durch die Krankheit Covid-19 aufzuklären.
Update vom Montag, 02.03.2020, 19.36 Uhr: Die Zahl der am Coronavirus Erkrankten in Frankfurt steigt. Das hessische Sozialministerium bestätigte einen weiteren Fall. Damit sind insgesamt vier Frankfurter offiziell mit Covid-19 infiziert, elf Infizierte sind es mittlerweile in ganz Hessen.
Über den neuen Coronavirus-Fall aus Frankfurt gab die Behörde zunächst kaum etwas bekannt. Die betroffene Person befindet sich ihren Angaben nach in häuslicher Quarantäne. Ihre Erkrankung steht in Verbindung mit einer Reise nach Mailand in Italien.
Zum Fall des an Coronavirus erkrankten Eintracht-Frankfurt-Fans wurde derweil bekannt, dass die drei Personen, die mit ihm im Auto von Salzburg aus nach Hessen zurückfuhren, sicherheitshalber unter häuslicher Quarantäne stehen. Alle drei kommen aus dem Kreis Limburg-Weilburg und gelten als Verdachtsfälle.
Derweil können Hausärzte in Frankfurt bei Angst vor dem Coronavirus nicht immer weiterhelfen: Patienten finden sich mangels Schutzkleidung oft in der Warteschleife wieder.
Update vom Montag, 02.03.2020, 14.39 Uhr: Ein Fan von Eintracht Frankfurt ist an Covid-19 erkrankt. Das teilte am heutigen Montag das Gesundheitsamt der Stadt Salzburg mit. Demnach war der 30 Jahre alte Mann aus Frankfurt für das Europa-League-Auswärtsspiel der SGE gegen den FC Salzburg nach Österreich gereist. Wegen der Spielverschiebung hielt er sich von Mittwoch, 26.02.2020, bis Freitag, 28.02.2020, in Salzburg auf und schlief in zwei verschiedenen Hotels.
Am Tag nach seiner Rückkehr nach Frankfurt, also am Samstag, 29.02.2020, wurde der Mann positiv auf das Coronavirus (Sars-CoV-2)getestet. Insgesamt 18 Mitarbeiter des Hotels Meininger und des Yoho Hostel befinden sich laut der Stadt Salzburg in häuslicher Quarantäne. In beiden Hotels gab es Reinigungsarbeiten.
Nach Informationen der „Salzburger Nachrichten“ zählt der Mann aus Frankfurt zu den zehn bereits bestätigten Coronavirus-Erkrankten in Hessen. Dem Salzburger Bürgermeister zufolge dürfte sich der Mann Mitte Februar im italienischen Bergamo mit dem Virus infiziert haben.
Ob der 30-jährige Eintracht-Fan andere Menschen angesteckt hat, ist zur Zeit unklar. Er soll mit dem Auto zurück nach Frankfurt gekommen sein. Die hessischen Behörden überprüfen seine Kontaktpersonen. Der Mann befindet sich zurzeit in Behandlung in der Uniklinik Frankfurt.
Update vom Sonntag, 01.03.2020, 07 Uhr: Mittlerweile meldet das hessische Sozialministerium insgesamt acht Corona-Fälle in Hessen. Am späten Samstagabend sind vier weitere Infizierte hinzugekommen. Positiv getestet wurden drei Männer aus Frankfurt und eine Frau aus dem Kreis Groß-Gerau. Zwischen drei der neuen Fällen bestünde eine Verbindung zum Corona-Fall in Wetzlar, ein Mann ist von einer Italienreise zurückgekehrt.
Update vom Freitag, 28.02.2020, 14.12 Uhr: Der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, René Gottschalk, ordnet das Coronavirus ein: „Wir haben zwar eine Pandemie“, weil das Virus in vielen Ländern angekommen sei. Aber „das heißt nicht, dass die Krankheit besonders schwerwiegend sei“, erklärt Gottschalk. Zuletzt habe es 2008 eine ähnliche Verbreitung einer Infektionskrankheit gegeben. Man gehe demnach davon aus, dass sich während der Grippe-Pandemie damals alleine in Frankfurt fast 150.000 Menschen infiziert hätten.
Stadtrat Stefan Majer (Grüne) appellierte zum Abschluss der Pressekonferenz in Frankfurt noch einmal, elementare hygienische Vorgaben einzuhalten. Man solle in die Armbeuge niesen oder husten und sich die Hände ordentlich waschen: „Das hilft!“, so Majer. Zudem gab er den Hinweis: „Man muss jetzt nicht händeschüttelnd durch die Massen eilen.“
Update vom Freitag, 28.02.2020, 13.50 Uhr: Sandra Ciesek, Virologin am Universitätsklinikum Frankfurt, beschreibt den Fortschritt der Forschung zum Coronavirus: Im Gegensatz zum SARS-Virus befalle das Coronavirus nicht nur die tiefen Atemwege, sondern auch die oberen Atemwege. Auch dort könne es zu Infektionen kommen. Das sei der Grund dafür, dass es mehr Infizierte gebe, auch weil sich das Coronavirus demnach leichter als vergleichbare Krankheiten übertrage. Zudem lasse es sich dadurch aber auch einfacher durch Rachenabstriche erkennen. Außerdem berichtet Ciesek, dass Desinfektionsmittel sehr gut gegen das Virus wirkten.
Ciesek vermutet eine hohe Dunkelziffer. Sie geht davon aus, dass bis zu 80 Prozent aller Erkrankungen „asymptomatisch“ verlaufen. Das heißt, dass die Infektion so mild verlaufe, dass Infizierte nur sehr leichte oder gar keine Symptome bemerken würden. Wahrscheinlich seien viele infiziert, ohne dass sie auf das Coronavirus getestet worden seien.
Update vom Freitag, 28.02.2020, 13.39 Uhr: Zu den Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen Frankfurt hinsichtlich des Coronavirus sagt der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, René Gottschalk: „Noch mehr verschärfen kann man gar nicht.“ In den Flugzeugen werden an die Passagiere sogenannte Einreisekarten zur Selbstauskunft verteilt. Diese würden über die Fluggesellschaften an das Gesundheitsamt in Frankfurt weitergeleitet und dort anschließend geprüft. Für Bus- und Bahnverkehr werde die Einführung ebenfalls diskutiert, doch Antoni Walczok von Infektiologie des Gesundheitsamts geht nicht davon aus, dass sie umgesetzt wird.
Update vom Freitag, 28.02.2020, 13.31 Uhr: Das Universitätsklinikum Frankfurt spürt die Aufregung in der Bevölkerung aufgrund des Coronavirus: „Wir erleben zunehmend mehr Fälle von Menschen, die in die Notaufnahme kommen, um abzuklären ob sie mit dem Virus infiziert sind“, schildert Jürgen Graf, ärztlicher Direktor des Universitätsklinikum Frankfurt, bei einer Pressekonferenz der Stadt Frankfurt am Freitag (28.02.2020) die Lage. Die Krankenhäuser in Deutschland seien jedoch grundsätzlich gut vorbereitet, an der Uniklinik habe man schon vor dem Evakuierungsflug aus Wuhan Vorkehrungen getroffen. Eine Pandemie sei etwas, das „mit steter Regelmäßigkeit immer wieder passiert“, beschwichtigt Graf.
Erstmeldung vom Freitag, 28.02.2020, 9.59 Uhr: Das Thema Coronavirus weitet sich aus: „Die Situation entwickelt sich sehr dynamisch und muss ernst genommen werden.“ Das erklärte am Donnerstag (27.02.2020) das Robert-Koch-Insitut (RKI), das bis dahin eher von einer geringen Gefährdung ausgegangen war. Beim Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt fragen besorgte Menschen, wie sie sich wappnen oder ob sie nach Südtirol oder Teneriffa reisen können. Wie ist Frankfurt auf das Coronavirus vorbereitet?
Die Fraktion der „Bürger Für Frankfurt“ (BFF) forderte am Donnerstagabend in der Stadtverordnetenversammlung den Magistrat auf, zu erklären, wie die Stadt den Schutz und die medizinische sowie materielle Versorgung der Bürger gewährleiste. Die Stadt sei "gut aufgestellt", erklärte Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) am Donnerstag im Haupt- und Finanzausschuss. "Frankfurt ist nicht nur auf eine Grippe-Pandemie, sondern auch auf eine mögliche Ausweitung von Covid-19-Erkrankungen gut vorbereitet." Es gebe einen Pandemieplan, der letztmals während der Grippewelle 2009 aktiviert worden sei. Der Plan werde fortlaufend aktualisiert. Am Freitag (28.02.2020) will Majer in einer Pressekonferenz informieren.
"Sehr groß" sei das Informationsbedürfnis der Bürger, sagt Dr. Antoni Walczock, Leiter der Abteilung Infektiologie im Stadtgesundheitsamt. „Die Telefondrähte glühen“ an der seit Januar geschalteten Hotline. „Die Fragen sind immer die gleichen“, so Walczok. Die Bürger wollten wissen, wie sie sich schützen könnten. Und sie seien in Sorge, was aber nicht notwendig sei. „Der Krankheitsverlauf ist überwiegend sehr milde, außer bei vor allem älteren Patienten mit schweren Vorerkrankungen.“ Aber: „Wir haben aktuell keinen Covid-19-Patienten in Frankfurt.“
Und wie schützt man sich am besten? "Wie vor der Grippe", empfiehlt Majer. "Sorgfältige Händehygiene, aufs Händeschütteln verzichten und nicht andere Menschen anhusten, sondern in die Armbeuge niesen."
Eine Frankfurter Kinderärztin soll nach Informationen am Donnerstag einer vergrippten Mutter mit einem ebenfalls stark erkälteten Kind einen Besuchstermin in der Praxis verweigert haben. „Das ist unglaublich - und irrational!“, kritisierte Walczok. In solchen Fällen sei die Kassenärztliche Vereinigung (KV) zu informieren, es gebe eine „Versorgungspflicht“ der Ärzte.
Die beliebte Aussichtsplattform auf dem Dach des Maintower der hessischen Landesbank (Helaba) an der Neuen Mainzer Straße bleibt geöffnet, so eine Sprecherin. Es hatten Gerüchte kursiert, sie werde geschlossen. „Aber selbstverständlich beobachten wir die Entwicklung und halten uns an Empfehlungen von Behörden“, hieß es. „Ja, das Thema löst Geschäftigkeit bei uns aus“, erklärte Alexander Kowalski von der Kassenärztlichen Vereinigung. Man biete den Mitgliedern laufend unter www.kvhessen.de/coronavirus Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Verdachtsfällen.
Am Flughafen laufen ständig Informationen über Bildschirme und sind Poster in verschiedenen Sprachen aufgestellt, die informieren. Gemeinsam mit den Ärzten vom Flughafen und des Gesundheitsamtes Frankfurt sowie dem hessischen Gesundheitsministerium werde das Vorgehen abgestimmt. Täglich werden Risikoeinschätzung, respektive mögliche Maßnahmen an aktuelle Entwicklungen angepasst.
Infraserv Höchst, Standortbetreibergesellschaft des Industrieparks Höchst, setzt Empfehlungen der Gesundheitsbehörden um. Die Pandemie-Pläne, die vor Jahren erarbeitet wurden, um auch im Falle höherer Krankheitsraten die wichtigsten Funktionen im Industriepark aufrechterhalten zu können, wurden aktualisiert. „Die Mitarbeiter können sich beim Arbeitsmedizinischen Zentrum im Industriepark beraten lassen, etwa auch, wenn sie aus einem der Risikogebiete zurückgekehrt sind“, erklärte Michael Müller, Leiter der Unternehmenskommunikation.
Im Staatlichen Schulamt Frankfurt hieß es am Donnerstag, „zum jetzigen Zeitpunkt besteht nach unserer Einschätzung keine akute Gefahr in den Schulen“. Schulen, die Auslandsfahrten unternehmen, rate man, sich bei der landesweit geschalteten Hotline beraten zu lassen oder das Frankfurter Gesundheitsamt zu konsultieren. Die Schulleitungen stünden in Kontakt mit ihren schulfachlichen Aufsichtsbeamten und das Schulamt mit dem Kultusministerium, das unmittelbar durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration informiert werde.
uve/dpg mit Agenturen
*op-online.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Das Gesundheitsamt Frankfurt informiert online. Montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr ist die Hotline des Landes Hessen unter (0800) 555 46 66 erreichbar.
Die Angst vor dem Coronavirus steigt. Die Institute in Frankfurt und Marburg müssen immer mehr Tests bearbeiten. Virologe warnt aber vor Panik.
In Kelkheim im Main-Taunus-Kreis dürfen 70 Schüler wegen Coronavirus-Risiko nicht mehr in die Schule. Die Frist für ihr Daheimbleiben wurde sogar einmal verlängert.
Über die Entwicklungen zur Verbreitung des Coronavirus in Hessen informiert dieser Ticker.
Soziale Medien: Mit verschiedenen Hashtags wird auf Twitter zu Rücksichtnahme und Solidarität aufgerufen. Ein Frankfurter setzt mit seiner Webseite #StayTheFuckHome ein Zeichen und gibt Tipps, wie die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamt werden kann.
Inzwischen ist die Entscheidung zu den Hilfen gefallen. Aber die Lufthansa lehnt das Corona-Rettungspaket vorerst abgelehnt.
Corona wirkt sich noch anderes aus. Wie genau, soll mit einem Tiefflug am Flughafen Frankfurt untersucht werden.
Die Lufthansa startet einen Charterflug vom Flughafen Frankfurt nach China. An Bord sind 200 Menschen - aber nicht alle sind Corona-frei.