1. Startseite
  2. Frankfurt

Polizeipräsident nach Angriff bei Corona-Kontrolle besorgt: „Gewaltpotenzial ist erschütternd“

Kommentare

In Frankfurt hat es nach einer Corona-Kontrolle einen heftigen Angriff auf die Polizei gegeben. Etwa 20 Menschen attackierten die Polizei.
In Frankfurt hat es nach einer Corona-Kontrolle einen heftigen Angriff auf die Polizei gegeben. Etwa 20 Menschen attackierten die Polizei. © 5vision.media

In Frankfurt gibt es nach einer Corona-Kontrolle einen heftigen Angriff auf die Polizei. Nun äußert sich der Polizeipräsident zur Attacke – und den Folgen.

Update vom Montag, 27.04.2020, 11.59 Uhr: Frankfurts Polizeipräsident, Gerhard Bereswill, zeigt sich wegen des Angriffs auf Polizeibeamte während einer Corona-Kontrolle am Karfreitag (10.04.2020) äußerst besorgt: „Dieses Gewaltpotenzial ist erschütternd“, sagte Bereswill in einem Interview mit der FNP* mit Blick auf den Vorfall im Frankfurter Stadtteil Griesheim. Er verwies auf eine besorgniserregende Statistik, wonach sich die Zahl der Angriffe auf Vollstreckungsbeamte innerhalb eines Jahres „mehr als verdoppelt habe“: „Für Frankfurt heißt das in Zahlen: 2018 auf 2019: Plus 185 Fälle, das heißt plus 181,4 Prozent“, fasst er die dramatische Entwicklung zusammen. Bereswill zufolge sei es, „völlig inakzeptabel, dass diejenigen, die für die Sicherheit und das Wohlergehen der Bevölkerung eintreten, derartigen Angriffen ausgesetzt sind.“

Bereswill bestätigte die am Freitag angekündigten Konsequenzen aus dem Angriff auf Polizeibeamte bei der Corona-Kontrolle am Karfreitag in Frankfurt: Es gebe eine höhere Polizei-Präsenz und mehr Kontrollen sowie eine spezielle Arbeitsgruppe für den Bereich Griesheim, die auch Vergehen wie das Anzünden von Mülltonnen berücksichtige. Die Polizei ermittelt laut Bereswill weiter im Detail zur Beteiligung der Tatverdächtigen am Angriff in Frankfurt-Griesheim. Erst die Justiz werde jedoch „über den weiteren Fortgang und den Abschluss eines strafrechtlichen Ermittlungsverfahrens“ und eine mögliche U-Haft entscheiden. Bislang sind die Verdächtigen nach vorübergehendem Gewahrsam auf freiem Fuß.

Nach heftigem Angriff bei Corona-Kontrolle: So reagiert die Polizei Frankfurt 

Update vom Freitag, 24.04.2020, 14.51 Uhr: Die Polizei in Frankfurt hat auf den Angriff auf Beamte während einer Corona-Kontrolle am Karfreitag (10.04.2020) reagiert. Seit den Übergriffen, bei denen rund 20 Personen die Beamten im Frankfurter Stadtteil Griesheim brutal angriffen, wurde die Präsenz in dem Stadtteil erhöht und mehr Kontrollen durchgeführt, wie die Polizei mitteilt. 

Darüber hinaus wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die alle polizeilichen Maßnahmen in Griesheim bündelt und zentral koordiniert. „Ziele sind eine nachhaltige Verbesserung der Sicherheit und des Sicherheitsgefühls für die Bewohner, das Aufhellen der örtlichen kriminellen Strukturen, um damit einhergehend Straftaten zu verhindern“, schreibt die Polizei in einer Mitteilung. 

Heftiger Angriff bei Corona-Kontrolle auf Polizei in Frankfurt – Präsenz verstärkt 

Einen ersten Erfolg konnte die Arbeitsgruppe dann auch schon verzeichnen. Im Zusammenhang mit Mülltonnenbränden im Frankfurter Stadtteil Griesheim konnte die Polizei drei Tatverdächtige festnehmen. 

Neben der verstärkten Präsenz setzt die Polizei Frankfurt aber auch auf Prävention. „Dabei soll es gelingen, unter Einbindung städtischen Vertreter aus dem Bereich der Jugend- und Sozialarbeit und anderen Netzwerkpartnern, den strukturellen Problemen vor Ort zu begegnen und Jugendliche und Heranwachsende vor Begehung weiterer Verstöße zu bewahren“, schreibt die Polizei Frankfurt. 

Heftiger Angriff: Corona-Kontrolle eskaliert – 20 Personen greifen Polizei brutal an

Erstmeldung vom Samstag, 11.04.2020, 11.45 Uhr: Frankfurt – In Frankfurt ist es wegen dem Verstoß gegen das Kontaktverbot* in der Corona-Krise zu einem heftigen Angriff auf die Polizei gekommen. Etwa 20 Männer attackierten eine Streife, doch das war erst der Anfang eines turbulenten Abends.

Frankfurt: Corona-Kontrolle eskaliert – Brutaler Angriff auf Polizei

Was war geschehen? Ein Streifenwagen der Polizei entdeckte am Freitag (10.04.2020) gegen 21.15 Uhr eine Gruppe Menschen im Bereich der Ahornstraße im Stadtteil Griesheim, die gegen das Kontaktverbot in Zeiten des Coronavirus* verstoßen haben. Um die Gruppe zu kontrollieren, forderte die Polizei Verstärkung an. Als eines der Streifenteams aus ihrem Auto stieg, prallte ein großer Stein gegen eine Seitenscheibe, die dadurch zu Bruch ging. Die Beamten sahen daraufhin mehrere Personen wegrennen, holten diese aber nicht mehr ein.

Kurz darauf nahm der Abend an Dramatik zu. Etwa 20 Menschen attackierten die Polizisten der zweiten Streife, als diese gerade in Frankfurt ihren Wagen verlassen hatten. Die Männer waren zum Teil mit Steinen, Dachlatten und Eisenstangen bewaffnet und bewegten sich drohend auf die Beamten zu. Diese traten zunächst den Rückzug an.

Frankfurt: Unbekannte werfen Hantelscheibe nach Polizei – Fahndung mit Hubschrauber

Schließlich rannte die Gruppe zwischen den Häusern davon. Die Beamten nahmen die Verfolgung auf und wurden dabei, offenbar aus dem Hinterhalt, mit einer Fünf-Kilo-Hantelscheibe versucht zu bewerfen. Diese verfehlte ihr Ziel.

Die Polizei fahndete mit Hochdruck nach den Tätern und forderte weiter Verstärkung und einen Polizeihubschrauber an – mit Erfolg. Die Polizei lokalisierte eine Wohnung an der Ahornstraße in Frankfurt, in die sich ein Teil der Täter zurückgezogen hatte. Nach Anordnung der Durchsuchung durch die Staatsanwaltschaft wurden in der Wohnung sechs Verdächtige im Alter von 23 bis 31 Jahren vorübergehend festgenommen.

Frankfurt: Polizei durchsucht nach brutalem Angriff Wohnung

Darüber hinaus stellten die Beamten umfangreiches Beweismaterial sowie verbotene Gegenstände sicher. Neben diversen Waffen wie eine PTB-Schusswaffe, Katanas, Nunchakus, Dolche und Schlagringe, nahmen die Beamten auch mehrere Messer, Feuerwerkskörper und Handys mit. Alle Festgenommenen kamen ins Polizeipräsidium und wurden nach Abschluss der Maßnahmen wieder entlassen.

Im Rahmen der Fahndung umstellte die Polizei in Frankfurt nach unseren Informationen außerdem noch mehrere Häuser in Stadtteil Griesheim, die Aral-Tankstelle und den McDonalds an der Mainzer Landstraße. Ob ein Feuer im Bereich Spielplatzes Kiefernstraße/Waldschulstraße ebenfalls auf das Konto der Angreifer geht, konnte die Polizei auf Nachfrage nicht sagen.

Brutaler Angriff in Frankfurt: Polizei leitet Strafverfahren ein

Die Polizei hat ein Strafverfahren wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte in Frankfurt, versuchte gefährliche Körperverletzung, besonders schweren Fall des Landfriedensbruchs und gemeinschädlicher Sachbeschädigung eingeleitet. 

Auf dem Weg zu dem Einsatz in Griesheim ist ein Wagen der Polizei Frankfurt verunglückt. Er wurde gerammt und kippte auf die Seite. Es gab mehrere Verletzte. Zudem wurden im Gallus Beamte mit einem Messer angegriffen

chw

In Frankfurt eskaliert ein Streit um den Corona-Mindestabstand völlig. Ein Mann muss ins Krankenhaus, sein Zustand ist kritisch, berichte fnp.de*.

Massive Attacken junger Männer gegenüber Polizisten bringen die Bronx-Vorwürfe in die Ahornstraße in Griesheim zurück*. Das Viertel hat sich bemüht, den alten Ruf abzustreifen, jetzt ist es für die Polizei wieder ein „Hotspot“. Was ist dran an dem Ruf?

Auch auf dem Opernplatz und am Paulsplatz hatte die Polizei kürzlich viel zu tun: Zahlreiche Menschen hielten sich in Frankfurt nicht an das Corona-Kontaktverbot

Neben der Polizei sind auch die Beamten des Gesundheitsamts in Frankfurt in der Corona-Krise stark gefordert. Epidemiologe Dr. Görtsch spricht über Herausforderungen, Veränderungen und Chancen durch die Pandemie. 

Bei einem Polizeieinsatz in Frankfurt-Ginnheim wurde eine Polizistin angegriffen: Als ihre Streife an einem Einsatzort ankommt, wird sie mit einer Feuerwerksrakete beschossen*.

In Niedersachsen kam es zu einem Corona-Eklat.* Hier wurden Mitarbeiter eines Drogeriemarktes angegriffen.

Normalerweise führt die Polizei Corona-Kontrollen durch. Aber in Mainz waren es offenbar Polizisten, die eine Corona-Party veranstaltet haben.

Mutmaßlicher Angriff auf die Polizei*: Mehrere Beamte der Polizei Frankfurt sind in Sachsenhausen auf Corona-Patrouille unterwegs, als vom Eisernen Steg ein 20 Kilogramm schwerer Blumenkübel in die Tiefe fällt.

Rund 50 Menschen haben in der hessischen Kleinstadt Dietzenbach Polizei und Feuerwehr mit Bränden angelockt, um sie dann anzugreifen. Hintergrund könnte Rache gewesen sein.

Ein ehemaliger Profiboxer attackiert mehrere Menschen – ohne ersichtlichen Grund. Das Landgericht in Frankfurt hat nach den brutalen Angriffen nun eine Entscheidung getroffen.

*fnp.de und hna.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion