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Kranker Lukas (12) darf wegen Corona kaum Besuch empfangen: Der „Bahnbabo“ hilft

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Erfüllen einem kranken Jungen einen Herzenswunsch (von links): Kerry Reddington und VGF-Fahrer Peter Wirth alias "Bahnbabo". Frank Fechner und Brigitte Orth vom Verein "Mainlichtblick" freuen sich.
Erfüllen einem kranken Jungen einen Herzenswunsch (von links): Kerry Reddington und VGF-Fahrer Peter Wirth alias "Bahnbabo". Frank Fechner und Brigitte Orth vom Verein "Mainlichtblick" freuen sich. © Enrico Sauda

Lukas (12) ist unheilbar krank. In der schweren Corona-Zeit bekommt er jetzt besondere Hilfe aus Frankfurt.

Frankfurt – Selbst in Zeiten von Corona pausieren andere grausame und schreckliche Krankheiten nicht. Auch in den Pandemie-Monaten gibt es ergreifende Schicksale, die nichts mit dem Virus zu tun haben. So wie das des zwölfjährigen Lukas. Der Junge leidet an einer Muskeldystrophie und lebt im Heim. Die Krankheit, die zu Muskelschwäche und -schwund führt, ist bisher nicht heilbar.

Corona-Krise in Frankfurt: Lukas (12) ist unheilbar krank und sieht Eltern kaum noch

Erschwerend kommt hinzu, dass Lukas seine Mutter und seinen Vater kaum sieht. „Er bekommt nur sehr wenig Besuch und nun seit fast zwei Monaten überhaupt keinen mehr“, erklärt Brigitte Orth, Geschäftsführerin des Frankfurter Vereins „Mainlichtblick“, der kranken und traumatisierten Mädchen und Jungen Wünsche erfüllt.

Das Schicksal dieses kleinen Menschen rührt. Auch Peter Wirth, Fahrer bei der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und als „Bahnbabo“ Kult, sowie den Unternehmer Kerry Reddington machte es betroffen. Die beiden wollten helfen. „Gerade ich als Bodybuilder weiß, was Muskelschwund bedeuten kann“, sagt der Bahnbabo, der sofort zusagte, als er von Lukas' Wunsch hörte. „Er will eine Playstation haben“, sagt Brigitte Orth. „Sie würde ihm viel Freude bereiten und darüber hinaus seine Feinmotorik und kognitiven Fertigkeiten und Fähigkeiten fördern.“

Corona-Krise in Frankfurt: „Bahnbabo“ hilft

Seine Bitte hat Lukas auch bebildert: mit einem Gemälde, das ihn vor einem Bildschirm zeigt, auf dem zwei Figuren gegeneinander Fußball spielen. „Ich mache gern viel für und mit dem Verein“, sagt der Bahnbabo, der zuvor den kleinen, an Blutkrebs erkrankten, Khan unterstützte. Er schenkte ihm die Reise, die er und seine Frau beim Hessenquiz bei Jörg Bombach gewonnen hatten.

„Ich habe bei der jüngsten ,Eine Nacht für Kinder'-Gala meinen Hessenquiz-Pokal für 1000 Euro zugunsten von ,Mainlichtblick' versteiger“, sagt Bahnbabo Wirth. „Mein Engagement kommt aus meinem Herzen. Ich möchte Menschen helfen. Ich brauche das.“

Wegen Corona in Frankfurt: Weniger Wünsche können erfüllt werden

Auch Kerry Reddington, selbst Vater, war gleich Feuer und Flamme für die Aktion. "Es ist doch selbstverständlich, dem Jungen in seiner Situation zu helfen", sagt Reddington, der auch Mitglied der Kommunalen Ausländervertretung ist. "Das ist eine ernste Lage, in der er sich befindet. Da kannst du alle unsere Probleme getrost vergessen, das sind doch reine Luxusprobleme."

Vermittelt wurde der Wunsch vom Verein "Mainlichtblick", der in diesem Jahr schon 56 Kinderwünsche erfüllt hat. "Die Zahl nimmt aber ab, weil wir wegen Corona etliche Reisen und Freizeiten absagen mussten", so Brigitte Orth. Der Verein selbst wurde auf Lukas aufmerksam, weil dessen Zimmernachbar durch "Mainlichtblick" den Popsänger Adel Tawil treffen durfte.

Die Corona-Krise hält die Stadt weiterhin in Atem. Diese Regeln gelten für Museen, Kinos und Restaurants in Hessen – auch für Frankfurt – nach den Corona-Lockerungen.

Der Virologe Martin Stürmer aus Frankfurt fürchtet aufgrund der Lockerungen eine zweite Corona-Infektionswelle.

Von Enrico Sauda

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